Briana? Harry?

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31. Dezember 2035
pov. Harry

Die Tränen rannten mir übers Gesicht. Louis wollte mit uns abschließen. Nein, Louis war schon dabei, mit uns abzuschließen. Ich ließ den Brief liegen und verließ hastig mein Zimmer. "Onkel Haz! Da bist du ja endlich, es ist gleich Mitternacht!" Ian zog mich lachend mit nach draußen. Ich zwang mich zu einem fröhlichen Lächeln. Auf dem Balkon warteten bereits die anderen.

"Alles gut?", fragte Niall mich flüsternd. Ich schüttelte nur meinen Kopf und griff mir ein Sektglas. "Wir sprechen später drüber", murmelte ich und leerte mein Glas mit einem Zug. Gemma sah mich besorgt an, blieb aber still. Pünktlich um Mitternacht fingen die Raketen an, in die Luft zu fliegen, und der ganze Himmel wurde in den buntesten Farben erleuchtet.

Ich schaute traurig lächelnd den Nachthimmel an. "Auf ein gutes 2036", rief Niall glücklich und umarmte mich stürmisch. "Ja, auf ein gutes 2036!" "Ohne mich", murmelte die kleine Stimme in meinem Kopf. Ian starrte etwas verloren in den Himmel, aber wenigstens lächelte er dabei. Meine Schwester küsste ihren Mann liebevoll und wünschte ihm so ein frohes neues Jahr.

Louis hatte Neujahresküsse geliebt. Egal, wo wir gerade waren oder was wir gemacht haben, jedes Jahr zur englischen Zeit hatte er darauf bestanden, dass ich ihn küsse. Ich schaute in den Nachthimmel. Ich würde nie wieder Louis' Lippen auf meinen spüren, denn anders als ich hatte er endlich mit uns abgeschlossen. "Harry, was stand in Louis' Brief?", wollte Niall wissen, dem meine Laune offensichtlich aufgefallen war.

"Ich möchte jetzt nicht darüber reden", murmelte ich und starrte weiter in den Himmel. Niall respektierte das und wandte sich Gemma zu. Ich starrte noch eine Weile so vor mich hin, bevor ich beschloss, dass es Zeit wurde, irgendwas zu unternehmen. Louis wollte abschließen? Okay! Aber ich akzeptierte nicht, dass ein Brief alles gewesen sein sollte.

"Ian." Mein Neffe drehte sich um. "Was gibt's, Haz?" "Kann ich mal eben dein Handy haben?" Ian legte seine Stirn in Falten und schaute mich misstrauisch an. "Warum?" Ich seufzte. "Ist nicht so wichtig, kann ich es jetzt bitte haben?" Ian schaute mich immer noch misstrauisch an, doch er reichte mir langsam sein Handy. "Danke", ich lächelte ihn an und suchte in seinen Kontakten nach der Nummer. Die von Louis hatte er nicht, aber das hätte mich auch verwundert.

Also rief ich einfach Freddie an. Ich meine, Freddie war bei Louis, er konnte Louis das Handy einfach kurz geben. Gespannt starrte ich auf das Display. Aus dem Klingeln wurden ein Verbinden und ich atmete tief durch. "Hallo, ist da Freddie?" "Nein."

Die Stimme war weiblich, und ich würde sie unter Tausenden wiedererkennen. "Briana?!" "Harry?!" Sie klang genauso verwundert wie ich. "Warum rufst du meinen Sohn an?", wollte sie wissen. "Warum gehst du ans Handy von deinem Sohn?", wollte ich von ihr wissen. "Das Handy hat geklingelt, und ich dachte, sein Freund ruft an. Hätte ich gewusst, dass es der Ex-Freund von meinem Baby-Daddy ist, wäre ich nicht rangegangen."

 Ich seufzte. "Ist Louis da? Ich muss mit ihm reden." Briana lachte leise. "Du erwartest nicht ernsthaft, dass ich mein Silvester mit Louis und Tony verbringe?" "Wohl eher nicht." Briana lachte leise. "Warum willst du mit ihm reden? Das letzte, was ich mitbekommen habe, war, dass ihr beide getrennte Wege geht, und das war vor 18 Jahren." Ich schluckte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es so eine gute Idee ist, mit der Ex-Freundin oder Ex-Affäre des eigenen Ex-Freundes über sein Liebesleben mit dem sogenannten Ex-Freund zu reden.

Also blieb ich einfach stumm und sagte nichts. "Harry, du würdest nicht anrufen, wenn es nicht dringend wäre, also sag schon, was ist los." "Louis hat mir einen Brief geschrieben", platzte es dann aus mir heraus. "Er hat dir einen Brief geschrieben, in dem er dich um eine zweite Chance bittet und hat nicht mal seine Handynummer dazu geschrieben? Oh Louis, Louis, Louis, das mit dem Liebesbrief muss er nochmal üben."

Ich biss mir auf die Lippen. "Ich habe nie gesagt, dass er mich um eine zweite Chance gebeten hat." Briana blieb kurz stumm. "Hat er nicht?" Ich schüttelte traurig meinen Kopf. "Nein." "Was stand in dem Brief, Harry?" "Dass er mit uns abschließen will." Es laut auszusprechen, klang so endgültig.

"Und du bist dir sicher, dass dieser Brief von Louis kam? Von unserem Louis? Von dem Louis, der alles für dich geopfert hat?" "Ich bin mir zu einhundert Prozent sicher. Und glaube mir, ich wünschte, es wäre nur ein schlechter Scherz." "Es tut mir so leid." "Mir tut es leid Briana. Louis hätte dich nicht so behandeln dürfen und ich auch nicht."

"Vergeben und vergessen. Die ganze Sache ist Jahrzehnte her, und ganz ehrlich, ich konnte Louis schon damals verstehen. Er hat sich für die Person entschieden, die er wirklich geliebt hat. Umso weniger verstehe ich seine Entscheidung jetzt." "Wir haben seit 10 Jahren nicht mehr miteinander gesprochen, aber trotzdem hatte ich immer die Hoffnung, dass eines Tages alles gut wird. Dieser Brief ist wie ein Schlag ins Gesicht, ich wusste, dass es irgendwann darauf hinauslaufen wird, aber ich hatte immer gehofft, dass dieses irgendwann erst in ein paar Jahrzehnten ist." "Glaubt mir, Louis hatte diese Hoffnung auch, sonst hätte er diesen Brief direkt nach eurer Trennung geschrieben." Ich zuckte mit meinen Schultern. 

"Auch wenn er Hoffnungen hatte, jetzt hat er sie ganz offensichtlich nicht mehr." Briana schnaubte. "Ach komm, das glaubst du ja wohl selber nicht. Ihr seid Louis und Harry. Ihr seid verflucht nochmal Larry Stylinson. Niemand und nichts bekommt euch so schnell auseinander." "Ich will das so gerne glauben, aber ich kann nicht, vielleicht hat Louis recht und es ist einfach Zeit, die Vergangenheit loszulassen."

"Oh nein mein Freundchen du gibst jetzt nicht auf, ich gebe dir Louis Nummer und dann rufst du ihn verflucht nochmal an und ihr klärt das jetzt." Briana gab mir die Nummer durch. "Ich erwarte übrigens eine Einladung zur eurer Hochzeit", meinte sie noch, bevor sie auflegte. Nervös tippte ich die Nummer in mein Handy ein, und es fing an zu klingeln. Langsam änderte sich das Klingeln erneut zu Verbinden.

"Hallo?", hörte ich die altvertraute Stimme von ihm.

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Darf ich jetzt in Frieden weiter leben ohne Angst zu haben, dass ihr alle mich umbringt?

I'll wait for you (L.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt