Irgendwer spielt immer Beer-Pong

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9. September 2035
p.o.v Ian

Lachend schauten wir den drei Mädels hinterher. "Und was machen wir jetzt?", fragte ich Bear. Dieser grinste. "Irgendwer spielt immer Beer-Pong." "Du willst im Ernst Beer-Pong spielen?" "Klar, das ist mit Abstand mein Lieblingsspiel auf Partys."

Also machten wir uns auf die Suche nach Leuten, die Beer-Pong spielten. Und Bear hatte recht, irgendwer spielte dieses Spiel wirklich immer. Schon hatten wir irgendwelche Freunde von Bear gefunden. "Ey, können wir mitspielen?", fragte Bear.

"Bear? Du immer." Bear begrüßte den Jungen und zeigte dann auf mich. "Das ist Ian, er ist neu auf unserer Schule." "Ian, das sind Owen, Kenny, Max, Scarlet, Rayn, Olivia, Fiona und Harley", stellte er mir die anderen Jungs und Mädchen vor. "Hey", begrüßte ich die Runde.

Wir teilten uns in zwei Fünfer-Teams ein und begannen zu spielen. Eine Weile lang hatte ich einfach nur Spaß, spielte und trank. Als wir dann fertig waren, löste sich die Runde langsam auf. Nur Bear, Max, Kenny und ich blieben noch übrig. Da Bear mit Max beschäftigt war, widmete ich mich Kenny.

Und - holy, der Typ sah wirklich gut aus. "Sag mal, woher kommst du eigentlich?", fragte er mich. "N.Y." Er nickte und musterte mich eine ganze Weile einfach nur still. Mir war die ganze Situation ein bisschen unangenehm, also schaute ich mich im Raum um.

War das Holly, die gerade mit einem Typen rummachte, als würde ihr Leben davon abhängen? Die sollten sich lieber ein Zimmer suchen. "Okay, ganz ehrlich, ich hab gar keinen Bock auf Small Talk", murmelte mein Gegenüber plötzlich. "Mhh?", fragte ich, weil ich nicht wirklich verstand, worauf er hinauswollte. "So unschuldig", antwortete dieser, und schon spürte ich seine Lippen auf meinen.


Zuerst reagierte ich überhaupt nicht, doch als der Kuss immer fordernder wurde, fing ich an, ihn zu erwidern und verfiel ihm richtig. Eins musste man diesem Kenny lassen, er konnte verdammt gut küssen. "Fuck, kannst du gut küssen", raunte Kenny, als wir uns trennen mussten, um Luft zu holen. "Kann ich nur zurückgeben", flüsterte ich erregt und drückte meine Lippen wieder auf seine.

Der Kuss wurde immer heißer und leidenschaftlicher. Als Kenny dann anfing, meinen Hals zu bearbeiten, stöhnte ich leise auf. "Scheiße, ist das geil", brachte ich heraus. "Das gefällt dir also?", murmelte er grinsend. Ich nickte hektisch, und er machte weiter. Ich drehte meinen Kopf, sodass er es leichter hatte, und schaute jetzt direkt auf eine riesige Menschentraube. "Was ist denn da los?", fragte ich Kenny. Dieser schüttelte nur den Kopf.

"Ist doch egal, Baby." Ich wollte gerade zustimmen, als ich Bear erblickte, der sich scheinbar auf dem Boden prügelte. "Fuck", murmelte ich und trennte mich von Kenny. "Ich muss los." Kenny schaute mich beleidigt an. "Dein Ernst?" Ich schrieb ihm kurzerhand meine Nummer auf den Arm. "Meld dich bei mir." Damit sprang ich auf und bahnte mir einen Weg durch die Menge. "EY BEAR", schrie ich und zerrte ihn von dem anderen Jungen. Die Menge buhte mich aus. Idioten, was war an einer Prügelei bitte so geil?

"Alter, was ist in dich gefahren?", fragte ich Bear wütend. Dieser spuckte nur Blut auf den Boden und verzog sein Gesicht. "Scheiße, der Typ hat mich ganz schön erwischt", zischte er und fuhr sich dann über seine offene Lippe. "Kannst du laut sagen, dein ganzes Gesicht ist blau und rot", meinte ich und musterte ihn. Er sah wirklich scheiße aus. "Was ist denn passiert?", fragte ich dann.

"Er wollte mit Neha weg." "Ich wollte doch nur einen One-Night-Stand", jammerte Neha und schaute dann schuldig zu Bear. "Tut mir leid...." "Ist jetzt ja auch egal, lasst uns gehen", murmelte Bear und zog Neha in seine Arme. "Tschau Babe, pass auf dich auf", verabschiedete er sich noch von Elisa, und zusammen verschwanden wir dann.

"Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?", fragte ich Bear wütend, als wir im Auto saßen. "Keine Ahnung, ich war einfach nur unfassbar wütend." "Tut mir leid", murmelte Neha von der Rückbank aus. "Mit dir führe ich auch noch ein ernstes Gespräch, glaub bloß nicht, dass du durch kommst, nur weil du dicht bist." "Es tut mir leid", wiederholte sie nur. „Komm schon Bear, sie hat doch nur etwas getrunken", versuchte ich Bear zu beruhigen, scheinbar ein großer Fehler, denn er funkelte mich wütend an.

"Ach halt mir keine Moralpredigt, du bist jetzt auch nicht wirklich ein Engel, dazu hast du keine Ahnung", murmelte Bear. "Ich habe nur rumgemacht, du hast dich verdammt nochmal geprügelt", zischte ich und lehnte mich zurück. Bear schnaubte. "Halte dich fern von ihm." Ich wollte nachfragen, warum genau, aber die Stimme meiner Vernunft sagte mir, dass ich das lieber sein lassen sollte. Eine Weile schwiegen wir einfach nur. "Ich muss hier raus", murmelte ich dann und zerstörte damit die Stille. "Wir sehen uns Montag", meinte Bear zum Abschied.

"Na, hattest du einen Kater?", begrüßte ich Neha am Montagmorgen. "Ja..", murmelte sie und rieb sich ihren Kopf. "Ich bin echt nicht stolz auf das, was ich gemacht habe." "Was höre ich da? Neha hat was Schlimmes gemacht? Super." War klar, dass Free genau jetzt auftauchte. "Hab getrunken", grummelte Neha und wich Frees Blick aus.

Free hörte auf mit Lachen. "Du warst besoffen? Neha, warum das?" Er zündete sich eine Kippe an und zog daran; er sah irgendwie enttäuscht aus. "Und noch viel wichtiger, was ist dann noch alles passiert?" "Sie hat sich für Sex angeboten", erklärte Bear, der hinter den beiden auftauchte. Sein Gesicht war angespannt, und er wirkte immer noch sehr wütend, aber das war irgendwie schwer zu erkennen, unter all den blauen Flecken und Blutergüssen.

"Holy Shit. Und was ist mit dir passiert?", fragte Free und musterte Bears immer noch sehr mitgenommenes Gesicht. "Hab den Typen verprügelt, der mit ihr weg wollte." Er nahm Free's Zigarette und nahm einen Zug. "Ich konnte doch nicht zulassen, dass sie mit diesem Arsch weggeht."

"Hast du gut gemacht", meinte Free und klatschte bei seinem besten Freund ab. "Ich bereue es wirklich, dass ich nicht dabei war. Ich hätte dir gerne geholfen." "Hätte deine Unterstützung gebraucht." Neha schaute zerknirscht auf den Boden. "Es tut mir wirklich so, so, so leid."

"Wir reden noch, Neha." Damit schien das Thema vorübergehend abgehakt zu sein, denn die drei vertieften sich in ein Gespräch, und ich beschäftigte mich mit meinem Handy.

+44 175....: Hey, ich bins :)

"IANN!" "Mhhh?", ich schaute von meinem Handy auf. "Was los?" "Ich habe dich was gefragt", meinte Neha. "Ja? Sorry, hab nicht zugehört." Free grinste. "Na, was hat dich denn so beschäftigt?" "Nichts....", murmelte ich.

Natürlich ließ Free diese Antwort nicht gelten. Alles andere wäre auch seltsam. Also schnappte er sich mein Handy. "Wer ist 'Ich bins'?", fragte er und schaute mich fordernd an. "Ach nur so einer, den ich von der Party kenne." „Und mit 'so einer' meint er Kenny. Er hat auf der Party ganz schön mit ihm rumgemacht", Bear hob herausfordernd eine Augenbraue und verzog direkt das Gesicht. Idiot. Neha und Free's Augenbrauen wanderten synchron nach oben.

"Kenny West?", fragte Free. Ich zuckte meine Schultern. Keine Ahnung, wie der Typ zum Nachnamen hieß. Soweit sind wir im Gespräch nicht gekommen. Neha schaute auf den Boden, und Freddie schaute mich wütend an. "Es ist also Kenny West. Ian, Alter, der Typ ist der übelste Fuckboy." Ich schnaubte. "Musst du gerade sagen." "Was soll das denn jetzt heißen?" Ich zog nur meine Augenbrauen nach oben. "Ich glaube, du weißt, was ich meine."

Und damit lief ich in die Schule.

I'll wait for you (L.S)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt