I'll wait for you (L.S)

Wir müssen was erledigen.

25. Dezember 2035
p.o.v. Zayn

Die Stimmung war nach Freddies Coming-out und Liams Hiobsbotschaft angespannt. Okay, wem versuche ich hier etwas vorzumachen? Die Stimmung war katastrophal. Es grenzte an ein Wunder, dass sich Bear und Freddie überhaupt zum Hauptgang blicken ließen. „Wollen wir noch mit dem Essen auf Neha warten?", fragte Liam. Freddie nickte. „Können wir, aber es kann sein, dass sie nicht kommt." Ich seufzte. „Wo ist sie?" „Keine Ahnung, und tu nicht so, als würde es dich interessieren." Das kam von Bear. Ich äußerte mich dazu nicht und beobachtete lieber Freddie, der über den Tisch hinweg Louis mit seinem Blick geradezu erdolchte.

„Wenn wir gerade schon nichts zu tun haben. Dad – ich hätte mal eine Frage." Freddie klang ruhig, fast schon zu ruhig. „Mhm", machte Louis nur und erwiderte den intensiven Blick seines Sohns. Liam warf mir einen wissenden Blick zu, und ich nickte zustimmend. Egal welche Frage jetzt kam, sie würde in einer Katastrophe enden.

„Ich habe mich gefragt, in welchem Verhältnis du eigentlich zu Harry Styles stehst." Louis erstarrte sofort in seiner Bewegung. Liam verschluckte sich an seinem Wasser und fing unkontrolliert an zu husten. Und ich hauchte ein: „Scheiße." Der Sohn der Hölle hatte gerade den Schwachpunkt des Teufels gefunden.

Freddie grinste schelmisch. Scheinbar hatte er genau diese Reaktion erwartet. Louis schluckte. Das erste Mal seit fast 10 Jahren sprach jemand Harrys Namen laut in seiner Gegenwart aus. Eins muss man seinem Jungen lassen, er hatte Mut. „Ich habe noch nie von ihm gehört." Freddie nickte. „Verstehe. Ich habe mich nur gewundert. Er ist Ians Onkel, weißt du? Und ebenfalls Sänger, deshalb dachte ich, du könntest ihn kennen."

Ich riss meine Augenbrauen in die Höhe. Onkel. Natürlich, das macht Sinn. Harry hätte unmöglich jemanden schwängern können, aber Gemma war hochschwanger zu der Zeit. Ich verfluchte mich innerlich. Dass ich nicht von selbst darauf gekommen bin. „Ich kenne ihn jedenfalls nicht", zickte Louis so überzeugend, dass selbst der naivste Mensch dieser Welt merken würde, dass es gelogen ist.

Freddie jedenfalls wusste auf jeden Fall, dass es eine Lüge ist. „Sicher, denn..." Doch bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde die Tür aufgerissen, und meine weinende Tochter betrat den Raum. „Scheiße, Neha! Was ist passiert?" Bear sowie Freddie waren sofort auf den Beinen und schlossen sie in eine tiefe Umarmung. Neha löste sich und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Es ist Markes", gab sie schluchzend von sich, woraufhin Bear sie direkt nochmal umarmte. Sie vergrub ihr Gesicht immer noch weinend an seiner Schulter. „Er hat Schluss gemacht." Ihre Stimme wurde durch den Stoff gedämpft. Freddie sah aus, als würde er diesen Markes im Moment sehr gerne verprügeln.

„Hey, setz dich erstmal und dann erzähl uns alles und hör auf zu weinen. Dieses Arschloch hat es nicht verdient, dass du ihm auch nur eine Träne nachweinst." Bear strich ihr liebevoll das Haar aus dem Gesicht und wischte ihre Tränen weg, und nicht zum ersten Mal an diesem Abend war ich unfassbar dankbar, dass meine Tochter solche Freunde hatte. Neha zog ihre Nase hoch und setzte sich neben Bear.

„Markes ist ein Arsch. Er hat mich eiskalt ausgenutzt und dann abblitzen lassen, als er nicht bekommen hat, was er wollte", meinte Neha, immer noch mit dünner Stimme. Ich spürte, wie sich die Stimmung im Raum schlagartig veränderte. „Hat er versucht, dich zu vergewaltigen?", Freddies Stimme war laut, und sein Blick war hart. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, was er gerade dachte. Niemand, wirklich niemand, verletzte meine Schwester einfach so und kam damit ungestraft davon.

Neha schüttelte nur ihren Kopf und fing an zu erzählen.

p.o.v. Neha

Ich verließ mit schnellen Schritten das Haus und machte mich auf den Weg zum Park. Ich war so unfassbar wütend. Ich war so froh, gleich bei Markes zu sein. Ich brauchte jetzt Ablenkung, oder ich würde etwas Dummes tun.