Nach dem ausgeprägten essen hatte ich fast schon Angst das Kleid würde aus den Nähten platzen. Zufrieden lehnte ich mich nach hinten uns streichelte meine kleine Wölbung. Seufzend beobachtete ich wieder wie alle anderen in Gespräche versanken. Ein allgemeines gemurmel erfüllte den Saal.
"Ich hoffe es hat dir geschmeckt?" Langsam ließ ich meinen Blick zu ihm zurück wandern. Nickend betrachtete ich meine Kugel. "So gut habe ich wohl noch nie gegessen." Kaum zu fassen das ich seiner Sippe ein Kompliment machte. "Kannst du überhaupt noch diesen besonderen Geschmack schmecken? Oder ist es für dich schon alltäglich?" Ich kannte das. Einmal hatte ich einige Monate auf Fleisch verzichtet. Als ich dannach das erste mal wieder eine Scheibe Brot mit Wurst zu mir nahm, schmeckte ich zum ersten mal wieder intensiv die Aromen. Ich konnte es genießen. Aber er aß wohl jeden Tag so gut, wie sollte er also genießen können?
"Du kennst meine Kochkünste." Ein Grinsen huschte über meine Lippen. "Sag bloß das Essen was ich aß kam von dir?"
"Hin und wieder." Aus irgendeinem Grund freute mich das sehr. "Welche Gerichte?" Es interessierte mich ob er sich damals bemüht hatte. Nicht das er eine Dosensuppe als Kochen deklarierte. "Vielleicht erfährst du es eines Tages. Wenn ich wieder für dich koche." Er musterte mich mit einem seltsam durchdringenden Blick. Als suchte er etwas in meinen Augen. Egal was es war, er schien es gefunden zu haben, da er leicht schmunzelte. Und ich musste zugeben das dieses kleine schmunzeln mein Herz höher schlagen ließ. Doch ich bemühte mich die restlichen Gefühle zu unterdrücken. Du hast eine Mission! Hämmerte ich mir in den Schädel. Reis dich am Riemen. Ein einfaches essen sollte dich nicht milde Stimmen und dich selbst so vergessen lassen.
"Du planst wohl eine längere Zeitspanne ein?" Er zog eine Braue in die Luft. Sein Gesicht machte mir ohne Worte klar, dass er mich nicht entkommen lassen würde.
Seine Hände zuckten leicht, während er seine Faust wiederholt öffnete und wieder schloss. Er war wieder so angespannt wie zuvor. Als würde er damit rechnen das ich jeden Moment Aufstand und ging.
Ich wollte vom Thema wieder ablenken, indem ich geschickt eine andere Frage formulierte, doch er ging nicht darauf ein. Er schien sowieso gerade nicht mehr viel mitzubekommen. Bei genauerem betrachten stellte ich fest das er dieses wütende funkeln in den Augen hatte. Wenn ich jetzt nicht schnell etwas unternahm um diesen Zustand zu beenden, würde das wohl für mich nicht gut ausgehen. Es wunderte mich dennoch das solch eine einfache Frage ihn so aus dem Konzept brachte. Wo er doch sonst so konzentriert war."Huhu! Ace!" Versuchte ich ihn aus seinen Gedanken zu reißen. Dabei wedelte ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht.
Er fing sie blitzschnell ab. So schnell konnte ich nicht reagieren. Mit meiner Hand in seiner führte er sie langsam unter den Tisch wo er sie auf seinem Oberschenkel ablegte. Als ich meine Hand entziehen wollte verstärkte er kurz seinen Griff, bis ich beschloss meine Hand dort ruhen zu lassen. Fixiert blickte ich auf meine Hand, die zuvor noch nie so von einem Mann ergriffen worden war. Dieser dominante Druck, der dennoch sachte und angenehm war, war unfassbar schön auf meiner Haut. Ein einfacher Hände Druck bot mir eine Sicherheit die ich lange nicht mehr gespürt hatte. Es verwirrte mich, doch ich genoss es. Natürlich nur für den Moment!
Davon ausgehend das Ace diese Geste milde Stimmen würde, untersuchte ich sein Gesicht in der Hoffnung es wäre etwas entspannter als zuvor.
Fehlanzeige."Was ist den los?" Langsam nervte mich sein Verhalten. Hatte er selbst eben gerade nicht noch gesagt das wir hier waren um zu feieren? Statdessen war er so verhalten. Ein tiefer seufzer entglitt meinem Mund beim ausatmen.
"Nichts weiter." Genau. Das war mit so wenig Schauspielkunst rübergebracht worden, dass es nicht einmal mehr für einen C-Movie geeignet wäre. Selbst die Leute aus Shark-Nado hatten sich besser angestellt. "Gut. Dann hör jetzt aber auch auf so ein Gesicht zu ziehen!" Wies ich ihn leise zurecht. So das hoffentlich nur er es hören konnte. Ich wollte ihn ja nicht gleich vor allen angehen. "Das verdirbt einem ja den ganzen Spaß." Tatsächlich hoben sich seine Brauen um ein paar Millimeter, seine Hand lockerte sich etwas. Als Zeichen das ich ihm dafür dankbar war, ließ ich meine Hand noch kurz auf seinem Oberschenkel ruhen. "Siehst du. Ist doch viel angenehmer so." Männer funktionieren wie Welpen. Man gibt einen Befehl, wenn sie ihn zufriedenstellend ausführen belohnt man sie mit etwas. In der Hoffnung das sie es nächstes mal direkt so machen. Tja und da Ace technisch gesehen so etwas wie ein Hund war, wunderte es mich nicht das es funktionierte.
Gerade als ich ihn fragen wollte was ala nächstes auf dem Programm stand, ertönten schon sanfte Melodien im Raum. Irrierter blickte ich mich um und erkannte am Ende des Saals eine kleines Podium auf dem sich ein Orchester eingerichtet hatte. Die sanften Klänge stammten von einem mächtigen Bass.
Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und genoss diese friedvolle Melodie, als nach und nach die anderen Instrumente in das Stück einstiegen.
Ich erinnerte mich an dieses Stück von früher. Bevor ich über all das hier Bescheid gewusst hatte. Bevor meine Mutter... fort gegangen war.
Diese Melodien hatten meine Eltern immer gehört wenn sie gemeinsam gekocht hatten.
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Wolves
WerewolfAlicia wurde durch den Mord an ihrer Mutter zu einer Jägerin. Gemeinsam mit einem guten Freund macht sie sich auf diese Suche nach der Kreatur die ihre Mutter tötete. Einem Werwolf. Doch nicht alles was Zähne hat beißt.