XI

7.5K 277 3
                                    

Wie könnte ich mir sicher sein das dass was wir tun, nicht das ist was man von uns erwartete. Das es das war, wo man uns haben wollte. "Dean?" Ich hatte es im Gefühl das er genau wie ich spürte das etwas falsch war. Das Viech beziehungsweise dieser Kerl in das es sich verwandelt hatte, lag blutend unter einer Plane auf der Rückbank.
Halb so wild. Wäre es, wenn er nicht lachend, Blut spuckend, vor sich hin reden würde.

"Wir sollten es töten. Jetzt." Unruhig warf ich immer wieder einen Blick über meine Schulter nach hinten. "Nicht bevor wir nicht konkrete Informationen bekommen haben." Seine ruhige aber auch angespannte Art machte etwas mit mir. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nur noch nicht was. "Ich weiß. Aber ich werde einfach nicht das Gefühl los das da etwas nicht stimmt. Es scheint ihm nicht all zu viel auszumachen das er hier ist. Findest du das nicht auch seltsam?" Nervös drehte ich mit Daumen und Zeigefinger meine weißen Jackenbändel hin und her. Als Kind hatte ich mir diese Taktik als beruhigendes Ablenkungsmanöver verwendet.

"Doch. Aber vermutlich sind wir nur über sensibel. Unausgeruht. Wir könnten über reagieren."

"Ja. Eventuell. Aber was wenn nicht?"

"Dann sollten wir bereit sein jederzeit uns zu währen. Zu kämpfen." Seine Finger, deutlich war zu sehen wie sie sich um das Lenkrad drückten. Weiß traten seine Knöchel hervor. Wie in einer Art Trance beobachtete ich meine Hand die sich beruhigend auf seine legte. Ich wollte ihm aus einem inneren Gefühl heraus, einfach nur beruhigen. Er musste dasselbe spüren. Die gleiche Anspannung. Und das wollte ich vermeiden.

Ich sah ihm kurz von der Seite an. Sah seine Gesichtszüge die konzentriert schienen. Die Augen fest auf die Straße geheftet. Doch als ich ihm meine Hand auflegte, entspannten sie sich kurz.
Ich ließ sie noch eine Weile dort, bevor ich sie langsam zurück nahm.

"Ich rieche euer Fleisch. Die Angst." Ich zuckte kurz als der Hund seine Worte mit einem Knurren unterstrich. "Halts Maul!" Dean schlug mit einem kurzen Stock nach hinten. Traf den Gefesselten unter der Plane. Dieser Jaulte. "Schlagt mich, ihr werdet es zu 100 fach zurück bekommen!" Drohte der uns? Ich hätte ihm am liebsten seine Worte aus dem Gesicht geschlagen, doch Dean schien den selben Gedanken.

"Soll ich vielelicht fahren?" Je öfter er nach hinten  schlug umso kurviger fuhr er. Ich bekam davon ein klein wenig Angst. "Keine Sorge. Ich reiß mich zusammen. Mach doch mal die Musik lauter." Das wirkte alles so unwirklich.
Noch während ich Bon Jovi auf volle Lautstärke drehte hielt Dean auf einem seitlichen unbefahrenen Feldweg.
Stieg aus und zerrte den Wolf aus dem Wagen.
Da es mittlerweile wieder Dunkel war und es wie aus Eimern schüttete, blieb ich im Auto.
Ich hörte hin und wieder Geräusche ignorierte sie aber, da ich wusste das es Dean war.

Immer wieder blickte ich auf die Digitaluhr des Autos und wartete ab. Das blasse Licht der Scheinwerfer verhinderte das ich sah was dort draußen vor sich ging.
In der ferne.

Als Dean zurück kam war er alleine. Ich sah seine Gestalt im Licht des Scheinwerfers.
Schnell öffnete ich die Autotüren die ich aus einem Unwohlsein heraus abgesperrt hatte.
"Was ist mit dem Werwolf?" Fragte ich ihn als er Einstieg. Ein Blick auf sein Hemd sagte mir eigentlich schon alles. Hatte er ihn getötet oder bloß übel zugerichtet? Mir war beides recht. "Hast du die Informationen?" Auf mein Drängen hin öffnete er leise seinen Mund. "Einige." Na toll. Mir Verbot er es und dann tat er es selbst. "Gut. Welche?" Doch offenbar wollte er nicht mehr reden. Stattdessen startete er den Motor und fuhr los.

"Schlaf etwas. Das wird eine lange Fahrt."

WolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt