XXXII

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Aus meinem Versteck heraus beobachtete die Werwölfe die gerade die Lichtung betraten. "Scheint als wäre der erste Schritt getan." Grinste ich und rief Dean, der weiter hinter mir auf dem Boden saß.

Er kam gerade rechtzeitig um zu sehen das ein Rudel sich aus dem Wald näherte und auf die andere Gruppe zusteuerte. "Es klappt." Flüsterte ich ihm zu, während er sich zu mich legte. Näher als er es gemusst hätte. Gemeinsam sahen wir die Klippe hinunter. Die Pfoten trommelten über den Wald wie ein Frühlings Gewitter.

Die Gruppe aus dem Wald umzingelte die Abtrünnigen, die jedoch nicht beeindruckt zu sein schienen. Ein großer Wolf überragte sie alle und Schritt an die Spitze. Ob sie sich unterhielten? Ich rümpfte meine Nase. Wann kämpften sie endlich?

Ich beobachtete wie das Rudel das von dem größeren Wolf angeführt wurde, die anderen immer weiter umringte. Aber das die Abtrünnigen dies nicht mit sich machen ließen, Bewies sich ebenfalls in den nächsten zwei Sekunden.
Sie gingen zum Angriff über.

"Meinst du das reicht aus?" Ich beobachtete gerade wie zwei Wölfe sich ineinander verbissen. Trotzdem hatte ich ein mieses Gefühl bei der Sache. Denn ich erkannte ein gewisses Schema. Die Wölfe aus dem Wald, hatten sich in 3er Reihen hintereinander, halbmondförmig aufgestellt. Von ihnen sah ich nur die erste Reihe kämpfen. Wie eine Mauer. Und dennoch drängten sie die Abtrünnigen rückwärts.
Warum Richtung Wald? Das erschien mir nicht als sonderlich klug. Immerhin könnten sie sich umdrehen und abhauen.

Dean wollte mir soeben antworten als aus den umliegenden anderen Richtungen noch mehr Wölfe auftauchten und sich blitzschnell von hinten an die Abtrünnigen heran schlichen und diese Angriffen. "Verdammt!" Entfuhr es uns gleichzeitg als wir erkannten das hier zusammen gearbeitet wurde und unser Plan für den arsch war.
Wir wechselten kaum zwei blicke, da war uns klar, dass wir hier schleunigst weg mussten. "Schnapp dir deine Sachen. Wir verduften." Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen. 
Hinter Dean stieg ich den Berg herunter.
Das Gebrüll und Heulen auf der Lichtung  klar und deutlich am hören.
Den Rucksack mit meinem Gepäck schob ich vor meinen Bauch und nahm mir eine Waffe heraus. Dieser Druck in meinem Magen war wirklich nicht auszuhalten.

Ich sah noch einmal den Berg hinauf den ich soeben stürmisch verlassen hatte. Schade eigentlich. Um die schöne Aussicht und diesen hervorragenden Plan. Wohl gemerkt das letztere ist Ironie. Dean hatte wohl ziemlich...Wie sag ich es am nettesten? Verkackt? Einen Riesen Fehler gemacht? Dabei fragte ich mich wie ein erfahrener Jäger so dermaßen schlecht vorbereitet sein konnte. Ich war noch Anfänger, aber er?

Apropos, ihn sah ich schon nicht mehr. Er musste wohl schon am Auto angekommen sein.
Wurde Zeit das Ich auch ankam. Ich hatte von dem ganzen Gemetzel Gänsehaut.
Das Heulen und aufeinander prallen der Körper hallte durch die Schlucht, prallte an den Felswänden ab und schallte bis in meine Ohren wieder.

Mittlerweile war ich am Auto angelangt. Ich erblickte Dean der mit dem Rücken zugewandt zu mir stand. Er wirkte wie erstarrt als ich ihn scherzhaft darauf ansprach warum sein Plan so derart schief geschlagen war. Ich nahm zuerst an das er womöglich selbst erstaunt über die Kooperation der Bestien war, bis ich bemerkte das er wohl den Blick nicht von dem Wäldchlen lösen wollte, dass vor ihm lag. Auch nicht als ich direkt vor ihn trat und mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum fuchtelte. "Dean?" Schließlich tat ich einen Schritt zur Seite und wendete mich selbst dem Wäldchen zu und starrte konzentriert hinein.

"Wir sollten schnell einstiegen." Schlug ich Dean leise vor als ich das leuchtende Augenpaar hinter den Büschen erkannte.

"Ich denke dafür ist es bereits zu spät." Murmelte er und umfasste seine Waffe. Ich tat es ihn gleich. Mit einem werden wir fertig. Redete ich mir ein. Dann stellte ich mich in Kampfposition auf. Einen alleine erledigen wir!

Am liebsten wäre ich jetzt bereits vor gesprungen und hätte ihn überraschend attackiert, doch ich merkte schnell das hier etwas nicht stimmen konnte. Warum wartete der Wolf so lange, er hätte uns bereits angreifen können, ohne das wir ihn bemerkt hätten. Die Tatsache das er im Gestrüp verborgen lag, ließ auf eine Falle schließen. Nur auf welche ? Ich würde diese Hunde jedenfalls nicht mehr unterschätzen. So viel war sicher.

Angespannt warteten wir darauf das es den ersten Zug tat, doch es bewegte sich nicht. Es starrte uns nur aus diesen leuchtenden Augen heraus an.

Was hatte es vor ?

WolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt