XCI

3K 154 14
                                    

War das gerade wirklich passiert? Hatte ich wirklich diesen seltsam realistischen Traum gehabt? Noch immer das Bild im Kopf habend, wie sie da vor mir stand, öffnete ich meine Augen. Gedämpftes Licht erhellte meinen Blick. Kurz war ich irtierrt. Diesen Raum ,diese Wände und Decke, kannte ich nicht. Blinzelnd rieb ich mir die Augen. Warum wachte ich immerzu an Orten auf, die mir nicht bekannt waren?
Mir entwich ein leises Gähnen während ich mich strekte. Immerhin schien ich nicht irgendwo angebunden zu sein. Der Gedanke ließ mein Herz weniger schnell schlagen.
Mit einem Kopfschütteln sortierte ich meine Gedanken. Nun konnte ich mich ein wenig gefasster umblicken. Das was ich zunächst für einen Raum oder ein Zimmer gehalten hatte, entpuppte sich als die Wände eines Zeltes. Ich lag auf einer Luftmaratze für zwei Personen und in der Ecke vor dem Eingang stand eine kleine Truhe. Das wars. An der Decke des Zeltes hing die Ursache für das gedämmte Licht, eine kleine künstliche Laterne.
Es dauerte bis mir wieder einfiel das ich mit Ace unterwegs gewesen war, als ich eingeschlafen sein musste. Dann war das hier vermutlich sein Zelt. Mit dieser Erkenntnis richtete ich mich auf. Komisch, mein Rücken schmerzt überhaupt nicht.  Erfreut darüber versuchte ich von der nicht mehr so ganz auf gepusteten Luftmaratze herunter zu krabbeln.
Als ich dies hinter mich gebracht hatte kontrollierte ich meinen Körper. Wo zum Teufel waren meine ganzen Schrammen, Wunden und Kratzer hin verschwunden? Meine Schmerzen? Nicht das ich mich darüber beschweren wollte, aber...es war doch eigenartig.
Das kann unmöglich wahr sein! Es war ein Traum! Vorsichtig streckte ich meinen Rücken durch, dann beugte ich ihn nach unten. Ohne Probleme erreichte ich meine Zehenspitzen. Mein Körper und ich fühlten uns so fit wie lange nicht mehr. Das zauberte mir automatisch ein Lächeln ins Gesicht. Ich war zurück. Alicia Grey ist wieder da. Und nun werde ich einigen Personen in den Arsch treten.
Schnell überprüfte ich in dem dämmrigen Licht mein Aussehen. Die Kleidung war die gleiche, So konnte ich unmöglich den anderen vor die Augen treten. Zielsicher bewegte ich mich auf die Truhe in der Ecke zu. Als ich den schweren Deckel hochhob, fand ich einige meiner alten Sachen die ich damals im Rudel hatte liegen lassen. Oder sollte ich sagen die sie mir einfach weggenommen und in die Wäsche gepackt hatten?
Flink befreite ich mich aus den alten, eh schon zerschlissenen Sachen und zog mir meine Jeans und das Top über. Es duftete nach dem Holz der Truhe. Auf dem Boden dieser fand ich meine alten schwarzen Sneaker wieder, die ich mir nur zu gerne anzog.  Endlich wieder hatte ich etwas vernünftiges und bequemes an den Füßen.
Durch jede Bewegung die ich dabei machte, musste ich daran denken das ich, so krank das auch klingt, tatsächlich von dieser Traum Lady geheilt worden war. Es war so unfassbar darüber nachzudenken, das es mir Kopfschmerzen bereitete. Denn das hieße ja auch das ich das tun musste was sie mir aufgetragen hatte.
Um diesen Gedanken aus zu weichen, atmete ich  tief durch bevor ich den entschluss fasste Ace suchen zu gehen. Ich sollte nachsehen wie es ihm ging. Genauso wie ich überprüfen musste wie es meiner Familie hier ging.

Sachte schob ich die Planen des Zeltes beiseite und trat aus dem Eingang heraus. Draußen war es dunkel,  dennoch konnte ich alles mehr als gut erkennen. Der Mond strahlte hell in dieser Nacht und erleuchtete ein großes Lager. Hier standen mehr als über vierhundert Zelte auf einer großen grün Fläche verteilt. Kleine Lagerfeuer brannten zwischen ihnen an denen Werwölfe in ihrer Menschlichen Form saßen und sich unterhielten. Eine weile stand ich dort, vor dem Eingang und beobachtete sie alle.Sie waren angesapnnt, schienen sich aber dennoch in dieser Gesellschaft wohl zu fühlen. Sie lachten und tranken. Niemand schien mich zu bemerken. Wieso auch? Das konnte auch ruhig noch eine Weile so bleiben, ich stand nicht so auf Aufmerksamkeit.
so ließ ich meinen Blick zu einer der Gruppen schweifen die vor diesem Zelt gemütlich beisammen saßen.
Als ich genauer hinsah, musste ich mir viermal über die Augen reiben um das zu glauben was sich dort abspielte. Direkt hier, vor meinen Augen. Vorsichtig trat ich einige Schritte nach vorne um mir ganz sicher zu sein. Doch was ich sah war wahr.
Da saßen sie, meine Brüder, inmitten der Werwölfe und schienen sich köstlich zu amüsieren. War das zu glauben? Mir vielen die AUgen aus dem Kopf und gleich danach ein großer Stein vom Herzen. Sie schienen sich prächtig mit vier anderen groß gewachsenen bärtigen Werwölfen zu unterhalten. Sie klopftens ich gegenseitig auf die Schultern und tranken Bier, während sie Würste über dem Lagerfeuer grillten. So langsam kam mir das hier wie ein Traum vor. Die Wolken Frau wirkte weniger sonderbar als das hier.
Meine Augen huschten weiter, ich suchte nach meinem Dad. Ihn konnte ich nicht ausmachen.

WolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt