VIII

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Mir taten die Füße weh. So schlimm hatten sie schon lange nicht mehr geschmerzt.

Völlig platt lag ich auf dem Bett des Motels Sunnshine. Dabei sah es hier nicht wirklich nach Sonnenschein aus, sondern eher nach einer Hölle im tiefsten Gebirge das man finden konnte.

Alle viere von mir gestreckt starrte ich also an die Wand. Wir hatten heute einiges in Erfahrung gebracht. Der Werwolf schien seine Spuren nicht sonderlich gut zu verwischen. Ein Mittelsmann hatte uns einen Hinweis gegeben wo wir eventuelle Spuren sichern könnten. Diesem Hinweis würden wir jedoch erst morgen nachgehen. Denn heute hatten wir uns in einer Bar am äußersten Ring der Stadt umgesehen, unsere eigenen Hinweise verfolgt, den Mittelsmann aufgesucht (was auch seine Zeit gekostet hatte, da wir von einer Stadt zur nächsten Fahren mussten) und am ende des Tages ein Motel außerhalb der Stadt gesucht um dort zu übernachten und unsere nächsten Schritte zu planen.

Das ständige rumgerenne hatte mich also so sehr ausgelaugt das ich noch nicht einmal Lust hatte Duschen zu gehen oder mich umzuziehen.

In dem kleinen Zimmer war es so stickig das ich sofort beim eintreten den Ventilator auf höchste Stufe gestellt hatte.

Achja, das beste hab ich ja noch gar nicht erwähnt. Dean und ich schlafen nicht in getrenten Zimmern, nein, wir schlafen zusammen. Laut Dean mussten wir uns nämlich das Geld für die Reise gut einteilen. Und getrennte Zimmer bedeutete doppelte Kosten und das musste ja nicht sein. Das hatte mich schon ziemlich aufgeregt, aber was sollte ich machen? Er hatte recht. Wir wussten beide schlussendlich nicht, wie lange das ganze dauern würde. Und da war es wirklich cleverer zu sparen. Allerdings hätte er wenigstens ein Zimmer mit zwei Betten mieten können und kein Einzelzimmer.

Die Tür viel ins Schloss. Wenn man vom Teufel spricht. Dean war herein gekommen und ließ sich auf das kleine Sofa in der Ecke fallen. Dann schaltete er den Fernseher ein und zog sich die Schuhe aus. "Lass deine Stinke Füße eingepackt!" Ich wollte nicht an einer Vergasung sterben. "Nein." auch er war müde. Das sah man ihm deutlich an. Vor allem aber auch hörte man es an seiner Stimme. Zwar nicht so sehr wie bei mir, aber immerhin. "Und da schläfst du auch." murmelte ich noch leise, als er es sich auf dem Sofa bequem machte. "Komm ja nicht auf den Gedanken du könntest dich neben mich legen. Ich schlafe immer mit einem Messer unter dem Kissen und ich würde es bedauern wenn ich es aus versehen in der Nacht zücken muss.

Er belachte mich nur, gab mir aber sein Versprechen. "Ich will meine Schiesmaus doch nicht verärgern." Ich bekam einen roten Kopf, vor Zorn verständlicher weise, und ging ins kleine Bad Duschen. Als ich wieder heraus kam, war mein Bett tatsächlich leer. Zufrieden blickte ich zum Fernseher. Dean schlief. Das sah schon ganz süß aus, wie er da lag. Die Fernbedienung umklammert und den Kopf im Nacken. Gleich fängt er noch an zu sabbern, dachte ich bei mir und musste ein lachen unterdrücken.

Als ich mich zusammen gerissen hatte, nahm ich eines der Kopfkissen von meinem Bett und legte es unter Deans Kopf. Das sah schon wesentlich bequemer aus als vorher. Die Überdecke legte ich ihm auch noch um, dann vergrub ich mich in meinem Bett. Schnaufte noch einmal aus, dann schloss ich erschöpft die Augen.

Heute war noch nicht viel passiert, aber ich war mir sicher das die nächsten Tage anders verlaufen würden. Noch anstrengender. Außerdem hatte mir Dean versprochen mich weiter in die Künste des Waffen Gebrauchs einzuweisen. Auch wenn ich beteuert hatte, das ich eigentlich, bereits richtig Kämpfen und schießen konnte. Aber das wollte er gar nicht hören.
Stattdessen hatte er haarklein eingeplant wann wir was trainierten. Ich sollte angeblich die rote Gruppe nicht in ein schlechtes Licht rücken.
Aber ich wettete das er nur wieder eine Ausrede suchte mich zu begrapschen.

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