Der Wein floss in Strömen an meinem Gaumen entlang. Genießerisch schloss ich dabei die Augen als der Alkohol sich Stück für Stück in meinem Körper breit machte. Dieser Wein war wirklich gut. "Gibt es davon noch eine Flasche?" meine hatte ich leider in der letzten Stunde geleert. Etwas wacklig schwenkte ich die Flasche Wein vor Ace Nase umher. Seinen Gesichtsausdruck nach zu Urteilen hielt er nicht allzu viel davon das ich eine weitere trank. Aber was wusste er schon? Immerhin war er es auch gewesen der mich mit diesem Wasser abgefüllt hatte. Was hatte Arya noch gleich zu bedenken gegeben? Das dieses Wasser sexuelle Gefühle in mir hätte hervorrufen sollte? Lächerlich das er daher jetzt solche Anstalten machte. Alkohol war weitaus zuverlässiger bei Menschen was diese Wirkung anbelangte. "Was?" grummelte ich wütend. "Muss ich mir etwa selbst Nachschub besorgen?" Etwas zu zügig erhob ich mich von der Couch, was keine gute Idee zu sein schien. Ich wankte kurz und plumpste auf das Sofa zurück. "MIST!" fluchte ich ungehalten. Am liebsten würde ich nicht nur Ace sondern sein ganzes verdammtes Getue in diesem Moment zu Nichte machen. "Liebste du hattest genug."
"Liebste? Wa...was...Wie...Wo?" stotternd sah ich ihn an. "Das ist doch nicht dein ernst?" platzte es endlich aus mir heraus. "Ich bin nicht deine Liebste! Und schon gar nicht verbietest du mir etwas!" fuhr ich ihn an. Mir brannten so viele Dinge auf der Zunge die ich ihm in diesem Moment nur zu gerne gesagt hätte, trotzdem wollte ich zunächst mein Wein Glas auffüllen bevor ich weiter sprach. Das er mich leise auslachte verbesserte nicht wirklich seinen Eindruck auf mich. "Das war höchstens eine Empfehlung." er zuckte mit den Achseln. "Ich habe nichts dagegen wenn du dich abfüllst. Wer weiß, am Ende profitiere ich vielleicht davon?" Ein kurzes zwinkern seinerseits ließ mich klarer Denken. Der Gedanke an den Wein verflog als ich verstand. "Du hast recht. Ich sollte es lassen, bevor ich noch einen Fehler begehe." Augenblicklich erstarb sein Gesichtsausdruck. "Du bezeichnest mich als Fehler?" hakte er eingeschnappt nach. "Genau." Schwer seufzend schüttelte er den Kopf. "Nicht sehr nett von dir."
"Kann mich nicht erinnern das du nett zu mir warst." Als müsste er mir ausgerechnet jetzt das Gegenteil beweisen, schnappte er sich meine Hand und zog mich vom Sofa hoch. Ein unzufriedenes Gemurmel entwich meinen Lippen. Leichter Schwindel ergriff mich, doch er war da um mich zu stützen. Seinen linken Arm hatte er sachte um meine Hüfte gelegt, damit er mit der rechten Hand vorsichtig meinen Kopf stützen konnte. Seine Fingerkuppen waren leicht rau, dennoch kitzelte es als er damit meinen Hals berührte. Schauer um Schauer überzogen mal wieder meinen Körper. "Wirklich. Du erinnerst dich also nicht daran?" Sanft wiegte er mich hin und her. Die Bilder unseres Tanzes blitzten in meinem Kopf auf. Wie auch damals verschwamm die Welt um mich herum. Elegant führte er mich in harmonischen Tanzschritten durch das Wohnzimmer. Jede seiner Bewegungen waren weich und fließend. Was ich ihm niemals zu getraut hätte-sowieso hätte ich nicht gedacht das ein Monster wie er tanzen konnte. Damals hatte ich kaum darüber nachgedacht wie gut er es das eigentlich machte, doch nun spürte ich jede seiner Bewegungen umso intensiver. Jede Woge seiner Hüfte, die sich absichtlich oder unabsichtlich beim tanz an mich wiegte. Jede Bewegung seiner Füße, die fließend ineinander über gingen und mich mit sich zogen. Ich ließ mich von ihm führen und genoss es. Mal wieder.
Nach geraumer Zeit stoppte er seine Bewegungen, schummerig lag ich in seinen Armen. Er musterte mich eingehend, fuhr dabei gleichzeitig mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Die Welt um mich herum drehte sich, ob es am Alkohol oder dem Tanz lag, wusste ich nicht so genau. Wo ich mir jedoch sicher war, war das ich ihn mochte. Also lächelte ich ihn so breit ich konnte an. "Nein." hauchte ich. Leise lachend sah er mich an "Sturkopf." Vorsichtig setzte er einen intensiven Kuss auf meine Lippen, der mich erschauern ließ. Zaghaft gab ich ihm die Erlaubnis indem ich seinen Kuss erwiderte.
"Acentiel, wo hast du die Dokumente die wir eben besprochen haben?" Die Stimme zerrte mich aus meinem Nebel heraus an die Helligkeit. Erschrocken wollte ich mich von Ace losreißen als ich die Stimme seines Vaters im Haus hörte. Mir wurde mit einem Schlag bewusst was ich tat. Doch Ace hielt mich weiter in seinem Griff gefangen. Hektisch blickte ich von ihm auf, in die Richtung wo die Stimme herkam. Nervös wollte ich mich aus seiner Umarmung schälen, da es mir unangenehm war das sein Vater uns so sehen könnte, doch er ließ es nicht zu. Da konnte ich ihn noch so auffordernd ansehen, er schmunzelte nur. Sachte strich er mir in eben jenem Moment eine Haarsträhne beiseite, als sein Vater im Türrahmen auftauchte. Für einen Moment war ich wieder im Land der Träume. Zumindest solange bis sich sein Vater räusperte.
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Wolves
WerewolfAlicia wurde durch den Mord an ihrer Mutter zu einer Jägerin. Gemeinsam mit einem guten Freund macht sie sich auf diese Suche nach der Kreatur die ihre Mutter tötete. Einem Werwolf. Doch nicht alles was Zähne hat beißt.