LXXIII

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Die erste Hälfte des Filmes war vorüber, vor gut einer halben Stunde war ebenso der Herr vom Lieferservice erschienen. Daher standen nun lauter leere Behälter vor uns auf dem Tisch.

Zufrieden, mit vollem Bauch dank des wirklich köstlichen Essens, lag ich an Ace gelehnt auf dem Sofa. Essen hatte doch immer wieder die gleiche Wirkung auf mich. Es machte meinen ohnehin schon zufriedenen Gemütszustand noch wohliger. In meiner dies zeitigen Verfassung genoss ich jeden Körperlichen Kontakt, wenn dieser auch recht spärlich war. Die Initiative hatte ich eingeleitet. Ace hingegen war erstaunlich ^brav^ und ruhig gewesen. War es immer noch. Er hatte neben mir gesessen und den Film verfolgt bis ich mich spontan mit dem Kopf auf seinem Schoss niedergelassen hatte.

Statt der Schlacht im Film beobachtete ich nun sein Gesicht. Das markante Kinn mit den leichten Stoppeln, seine ruhige Atmung, doch das allerbeste an meiner Position war der herrliche Geruch der sich seitdem in meiner Nase verfangen hatte. Ich schnupperte hin und wieder unauffällig an seiner Brust, wenn der herrliche Geruch zu verschwinden drohte.
So ruhig und entspannt hatten wir noch nie zusammen gesessen. Ich konnte mich generell an keinen Moment in meinem jetzigen Leben erinnern, indem es mir so gut gegangen war. Indem ich mich so leicht und zufrieden fühlte. Da war das erste Mal seit langem das Gefühl das mir nichts passieren konnte. Das jemand da war und mir helfen würde sollte ich in eine gefährliche Situation geraten. Was auf einem Sofa natürlich kaum vorkommen würde. Dennoch...dieses Sicherheit veranlasste mich dazu entspannt meine Augen zu schließen. Nun umgab mich nur noch dieser herrliche Duft. Die Stimmen aus dem Fernseher verschwanden, stattdessen pulsierte nur noch sein Herzschlag in meinen Ohren. Das regelmäßige Pochen drohte mich in einen Schlaf zu schicken, doch ich versuchte es zu verhindern. Ich wollte nicht einschlafen, ich wollte wach bleiben und diesen Moment so lange in meinen Finger festhalten bis man ihn mir gewaltsam entriss. Freiwillig würde ich hier nichts aufgeben.
Ich wollte gerade meine Augen wieder aufschlagen als ich eine zärtliche Berührung an meiner Wange vernahm. Beinahe nur ein Hauch. Für einen Moment war ich km glauben die Luft musste durch ein Fenster gekommen sein, doch dann spürte ich wie der kühle Hauch meine Wange entlang fuhr. Ich genoss den kühlen Hauch auf meiner Haut bis er auf einmal stoppte.
Blinzelnd öffnete ich meine Augen und blickte direkt in seine grünen. Mein Herz klopfte aufgeregt vor sich hin während ich auf eine Reaktion seinerseits wartete.
Für einen Moment schien er abzuwägen ob er etwas riskieren sollte oder sich zurück halten sollte und einfach so unsere Nähe zueinander genießen sollte. Dann breitete sich ein verschmitztes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Ace fuhr erneut federleicht über meine Wange, sein Daumen streichelte mir sanft über die Haut und stoppte an meinem Mundwinkel kurz vor meinen Lippen. Diese hatte ich unbemerkt leicht geöffnet um einigermaßen gut Luft zu bekommen, da ich sie angespannt anhielt. Mein stoßweiser warmer Atem kitzelte sein Kinn und brachte ihn nur noch mehr zum grinsen.
Meine Neugier auf mehr musste sich in meinen Blick gebrannt haben, denn Ace musterte mich interessiert und schien sich schlussendlich entschlossen zu haben mich zu küssen.
Blitzschnell beförderte er meinen Körper unter seinen auf das Sofa. Es ging so schnell das ich keine seiner Bewegungen wahrnehmen konnte. Das einzige was ich verstand war, dass mein Herz vor Aufregung drohte aus meiner Brust zu springen, ihm entgegen.
Seine Beine hatten sich unbemerkt zwischen meine geschoben, seine Unterarme hatte er neben meinem Körper abgestürzt, so traten seine ungewöhnlich starken Muskeln hervor.
Doch in diesem Moment waren sie wohl eher Nebensache. Mein ganzes Denken war auf sein Gesicht ausgerichtet. Seine Augen schwebten nur Millimeter über meinen. Sein Atem stieß genauso ungleichmäßig zwischen seinen Lippen hervor wie meiner. Ob vor Aufregung oder Verlangen konnte ich nicht sagen. Ein funkeln huschte über seinen Blick hinweg, der mich gefangen hielt. Wie hypnotisiert sah ich ihn an und wollte das er endlich das tat, weswegen wir in dieser Position gelandet waren. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, dann senkte er seinen Kopf, langsam als wolle er diesen Augenblick auskosten und genießen, bis er seine Lippen endlich mit meinen versiegelte. Ein kribbeln durchzog meinen Körper und ließ ihn selbständig werden. Unter seiner Nähe und seinen Berührungen zerfloss mein Verstand, meine Triebe kamen zum Vorschein. Triebe von denen ich nicht einmal gewusst hatte das ich sie besaß.
Sein Körper hatte mich eingefangen und ließ mich nicht gehen, doch das störte mich nicht. Ich genoss jede seiner Berührungen, die seiner Lippen.

Er hätte in diesem Moment alles mit mir machen können, wirklich alles. Ich hätte mich nicht dagegen gewährt, nein. Ich hätte sogar mitgemacht. Doch offensichtlich hatte Ace mehr Verstand und Rücksichtnahme als ich vorher angenommen hätte. Er beließ es dabei meine Lippen für sich zu vereinnahmen und ging nicht auf meine zwischen zeitlichen Anspielungen und Gebärden ein. Auch als ich auffordernd mein Becken nach oben stieß, empfing ich nur ein kurzes Keuchen seinerseits. Stattdessen presste er mir nur mit immenser Kraft seine Lippen auf. Doch ich genoss dieses Gefühl. Als würde er in diesem Moment über mich dominieren. Meine tiefsten dunkelsten Wünsche kamen zum Vorschein und kratzen an meiner Oberfläche.
Mein Körper schien erwacht, meine Hände schlängelten sich um seinen Oberkörper. Sorgsam erkundete ich jeden Millimeter der mir unter die Finger kam. So schnell würde ich nicht aufgeben.
Gerade als ich dabei war meine Fingerspitzen unter sein Shirt zu schieben, hörte ich wie er tief die Luft einzog.
Abrupt löste er seine Lippen. Für einen Moment blickte er mich genauso lüstern an, wie ich mich gerade fühlte. Dann zog er sich ruckartig zurück. Ich hörte ihn etwas Murmeln wie "Nicht so." Doch genau konnte ich es nicht sagen. Im Moment dachte ich sowieso nicht viel über Worte nach. Eher über Taten. Also tat ich es ihm gleich und setzte mich ebenfalls auf dem Sofa wieder auf.

"Ace" schnurrte ich leise und war verwundert darüber das solche Geräusche aus meiner Kehle kommen konnten. Sein Blick huschte zu mir. "Ali..." Murmelte er leise und sein Blick lag wieder kurz auf meinen Lippen. Ich spürte das ich ihn wieder zu mir locken konnte, würde ich so weiter machen.
Langsam schob ich meinen Körper näher zu dem seinigen. "Ace..." hauchte ich leise und kitzelte dabei sein Ohr mit meinem Atem. Sein Blick wurde dunkel, Gier kam in ihnen auf. Er hatte zu lange diese Seite an sich unterdrücken müssen, jetzt wo ich mich so verhielt, würde er kaum widerstehen können. "komm" raunte ich ihm zu. Ich konnte sehen wie er tief durchatmete.
Langsam stand er auf, nur um sich vor mir aufzubauen. Grinsend sah ich ihn an. Blickte nach oben in sein bezauberndes Gesicht das mit etwas zu kämpfen schien. "So nicht." Wiederholte er seine Worte von zuvor, nur dieses Mal deutlich das auch ich sie klar verstand.
Mein Verstand war wie ausgeschaltet als ich mich ebenfalls erhob. Ich stellte mich auf das Sofa, dann sprang ich in seine Arme und legte meine Beine um seine Hüften. Bevor er mich von sich stoßen konnte legte ich meine Lippen gierig auf seine.
So bemerkte ich nicht einmal wie er mich die Treppen nach oben trug, eine Tür aufsties und mich sachte auf einem Bett ablegte. Über mich gebeugt küsste er mich noch eine Weile, bis er sich mit einem leisen "fuck" von mir distanzierte.
Ace legte sich auf die Seite und zog mich in seine Arme. "Wir sollten...schlafen." Murmelte er leise und klang tatsächlich etwas außer Atem. Ich wollte protestieren, doch seine Wärme lullte mich ein.
Ich spürte einen Kuss auf meinem Scheitel, kurz bevor ich einschlief. Und leises flüstern, doch dieses verstand ich nicht.


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