Ohne darüber nachdenken zu müssen, erinnerte sich mein Körper an sämtliche Griffe die ich einmal gelernt hatte. Meine Hand hatte ich längst aus seinem Griff entwunden und schlug sie ihn nun um die Ohren. Präzise landete ich einen treffer nach dem anderen.
Wir durchwühlten in unserem Handgemenge das halbe Schlafzimmer. Im Moment versuchte ich mit einem geschickten Tritt, sein Gleichgewicht zu beeinträchtigen. Dabei zielte ich auf seine Kniekehle. Als er zu taumeln begann trat ich mit mehr Kraft in seine andere Kniekehle, was ihn dazu zwang nach unten auf den Boden zu schlagen. Von ihm war ein leises überraschendes ^Oh^ zu hören, als er auf seine Knie aufschlug. Die Gelegenheit nutzend sprang ich auf auf seine Schultern. Meine Beine schlang ich um seinen Hals um jeden Moment zu drücken zu können. Ich hätte gehofft das mein Gewicht ihn zusätzlich nach unten drücken würde, doch wieder meines Plans bewegte sich sein Körper nicht. Also legte ich mehr Kraft in meine Beine und versuchte ihn so nach unten zu zwingen. Doch er wollte einfach nicht Einknicken. "Da musst du dich schon mehr anstrengen, Täubchen." Hörte ich ihn sprechen. Seine Stimme klang tiefer als sonst. Fast schon rau, aber immernoch weckte sie mein innerstes Interesse. Mehr Anstregen? Mir kam da eine Idee.
Kurzerhand beugte ich meinen Kopf an seinem Hals vorbei. Eine Jägerin muss jede Schwachstelle nutzten. Rief ich mir ins Gedächtnis. Mein Kopf wanderte zu seinem Kinn und meine Lippen ließ ich schnell über seine gleiten. Augenblicklich merkte ich wie seine Anspannung und Vorsicht für einen Moment nach ließ. Bösartig grinsend löste ich Meine Lippen und drückte ihn mit Schwung zu Boden.
Es gab ein dumpfes Geräusch als sein Gesicht auf dem Boden aufschlug. Zufrieden gab ich mit den Beinen etwas weniger Druck auf seine Hals und Schulterpartie. "Was ist los wölfchen? Bringt dich ein kleiner Kuss schon so aus dem Konzept?" Neckte ich ihn leise. Er murmelte etwas unverständliches, dann richtete er sich urplötzlich auf. Erschrocken hielt ich mich an ihm fest. So saß ich auf seinen Schultern, zumindest bis zu dem Moment in dem er mich über seine Schulter zog.
Federnd landete mein Körper auf dem Bett. Er stand vor mir und in seinen Augen flackerte wieder diese Lust auf. "Du bist gut, aber ich kann dir mehr beibringen." Von wegen! Schnell richtete ich mich wieder auf und war dabei einen Schlag in seinem bezaubernden Gesicht zu landen, doch da beschloss er wohl den Spieß umzudrehen. Schief grinsend fing er meine Hände ab und bohrte seine rechte in meine Hüfte. "Du weißt wohl nicht wann du verloren hast." Er war so nah bei mir, das seine Lippen mein Ohr streiften während er sprach. Angespannt hielt ich kurz den Atem an. Bevor ich mich sammeln konnte drückte er mich auch schon zurück auf die Matratze.
Langsam beugte er sich über meinen Körper, die arme neben mir aufgestemmt. Seine amüsierten Augen betrachten mich als wäre ich sein Frühstück.
"Autsch!" Erschrocken starre ich ihn an. Er piekte mir mit voller Wucht in meine Oberarme. "Damit willst du mich besiegen?" Höhnte er grinsend. "Obwohl ich deine Taktik eben gut fand." Sein Blick huschte zu meinen Lippen. " Ich denke diese Taktik wende ich absofort auch an." Sein Blick huschte weiter zu meinen Augen."Soll das heißen ich hab keine Kraft?" Ich zog die Augebrauen nach oben. "Du verfügst über eine andere Art von ^Kraft^" wieder dieser Blick zu meinen Lippen. Ich wusste nur zu gut was er damit sagen wollte. Wie so oft konnte er wohl nur an das eine denken. Aber warum störte es mich nicht mehr so sehr? Ich fand gefallen an unserem kleinen Kampfspielchen. Aber jetzt wusste ich auch das ich genau das zu meinen Vorteil nutzen konnte. Es hatte schon einmal geklappt, ich würde wetten es würde noch einmal klappen. "Weißt du Ace" flüsterte ich verführerisch, ich hoffte zumindest das es so klang "eine Frau hat mehr als nur eine Waffe um einen Mann unschädlich zu machen." Zwinkernd platzierte ich einen kleinen Kuss neben seinen Lippen, bevor ich ruckartig mein Knie nach oben riss. Er keuchte auf, verflogen war sein Grinsen. "Verdammt." Entwich es ihm. Ich musste mich wirklich zusammen reißen nicht los zu lachen.
Das dumme war nur das Ace beschlossen hatte auf mir zusammen zu sacken und zu jammern. Meinen Triumph schmälerte das in meinen Augen dennoch nicht.
Dieser Kerl war fett. Wog mindestens eine Tonne. Dieses Gewicht auf mir wurde unangenehm und drückte meinen Onerkörper so langsam ein. "Na los, geh runter. Ich hab gewonnen." Mit meinen Händen drückte ich gegen seine Seiten. Meine Stimme klang schon als würde ich die Zähne nicht auseinander bekommen.
Es beunruhigte mich seltsamerweise kein bisschen das Ace sich seit mehr als 5 Minuten nicht mehr zu Wort gemeldet hatte. Im Gegenteil, ich genoss die Stille. Dieser Tage hatte ich davon zu wenig gehabt. Er atmete ja noch, also hatte ich ihn nicht umgebracht wie ich es eigentlich angedroht hatte. Er konnte und durfte also sowieso nicht sauer sein.
Eine Hand hielt er sich an den Unterleib, zwischen unseren Körpern. Sein Kopf lag in der Kuhle zwischen Hals und Schultern auf mir. Ace Beine hatten meine umlagert und waren angespannt.
Wenn man das ganze als Außenstehender sehen würde, könnte man denken wir lägen in einer innigen Umarmung da, doch bei genauerem betrachten sah man einfach nur eine eingequetschte Schönheit und einen Mann der vermutlich am heulen war.
Der Gedanke ließ mich lachen. Ace und weinen passte in meinen Vorstellungen komischerweise so gar nicht zusammen. Ich wackelte mit der Schulter auf der sein Kopf lag. "Weinst du?" Hakte ich also nach, beunruhigt darüber das ich ihn vielleicht so sehen müsste.
Ein tiefes brummen, das an meinem Hals kitzelte, ließ auf ein Nein schließen. "Das nennst du gewinnen? Falls es dir noch nicht aufgefallen ist: du liegst unter mir, nicht anders herum." Eine kühle Berührung fegte über meinen Arm hinweg. "Das heißt Ich habe die Kontrolle." Okay, jetzt gefiel es mir nicht auf was er hinaus wollte. "Träum weiter!" Amüsiert lachte ich auf.
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Wolves
WerewolfAlicia wurde durch den Mord an ihrer Mutter zu einer Jägerin. Gemeinsam mit einem guten Freund macht sie sich auf diese Suche nach der Kreatur die ihre Mutter tötete. Einem Werwolf. Doch nicht alles was Zähne hat beißt.