IV

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Mein Herz schlug schneller vor Aufregung und ich hoffte inständig das sie einfach zu mir kommen würden. Mir sagen würden das sie mich aufnehmen würden und mit mir gemeinsam auf die Jagd gehen wollten.
Ja so viel war es was ich hoffte und so schnell wirde all das zerschlagen.

"BABY!" Das gekreische Cassadies Drang an mein Ohr und mir wurde schlagartig bewusst wie dumm es gewesen war sich Hoffnungen zu machen.

Keine zwei Sekunden später sprang sie ja schon förmlich an ihm hoch und leckte sein Gesicht mir ihrer wiederlich langen Zunge ab. Fast wie eine Echse oder eine Schlange die sich um ihre Beute legte. Bei dem Gedanken verzog sich mein Gesicht.

"Dieser Hintern. Ich würde alles dafür geben ihn mal genauso zu halten." Ich glaub ich Spinne! Was viel meinem jüngeren Bruder ein so etwas raus zu hauen? Ich musste mich, glaub ich, gleich übergeben. Wie er sie angaffte. Und wie er den Typen anstarrte in der Hoffnung sich was abschauen zu können.
Sauer rammte ich ihm die Seite.

"Was denn?" Unschuldig warf er einen letzten Blick auf die zwei und schüttelte sich im nächsten Moment wieder das essen in den Mund. "Du bist wiederlich." Verkündete ich ihm und stocherte mit der Gabel im essen. "Einfach nur wiederlich."

"Danke. Hatte die beste Lehrerin." Depp. "Ist doch so. Jeder hier denkt das. Diese wohlgeformten..." er sprach nicht zu Ende sondern deutete mit seinen Händen nur eine allzu klare Bewegung an. " Würgs!" Ich knallte meinen Löffel auf das Tablett und brachte mein fast unberührtes essen weg. Kaum zu fassen das dieser Kerl mein Bruder war. Solche perversen Gedanken hatte ich früher nie. Gut als ich in seinem Alter war hatte ich den frühen Verlust meiner Mutter zu verarbeiten, vielleicht hatte ich deswegen diese Phase übersprungen. Egal was es war, ich war froh drüber.

Ich beschloss noch eine weitere Runde zu trainieren und verließ die Halle in Richtung der Schießräume.

Meine lieblingswaffe war ein langes leichtes Schwert, das schwer an die damalige Japanische Kultur erinnerte. Mit ihm trat ich zu Übungskämpfen an oder später einmal würde ich meinen ersten Wolf damit erlegen. Die Pistole an meinem Gürtel trug ich nur zur Sicherheit sollte mir mein Schwert einmal abhanden kommen.
Mit ihr (Ja, meine Pistole war weiblich) begab ich mich zum Training. Ich holte mir Munition, einen Ohrschutz und ein Bild das ich am stand einhing.
Per Knopfdruck beförderte ich es so weit weg wie möglich. Ich nahm meine Haltung Ein, zielte, schoss und traf. In die Mitte. Volltreffer. Ich feuerte noch meine anderen Kugeln ab, bevor ich dann das Bild zurück holte. Mit dem Ergebniss konnte ich mehr als zufrieden sein.
Aus dem kleinen kämmerchen holte ich mir ein neues Bild und noch mehr Kugeln.

Wie vorhin befestigte ich das Bild und ließ es nach hinten laufen. Setzte die Ohrschützer auf und zielte.

Als ich fertig war sicherte ich meine Waffe und legte sie auf das Brett vor mir. Dann nahm ich die Ohrschützer ab.

"Gute Schüsse." Erschrocken drehte ich mich um. Prallte gegen jemandem und stolperte kurz. Mein Herz raste, weswegen ich eine Hand gegen meine Brust bresste.

"Danke." Brachte ich gerade noch so hervor. Misstrauisch besah ich mir den jungen Mann genauer. "Kennen wir uns?" Wollte ich dann wissen. "Nein." Schön dann verschwinde.

Doch statt ihm irgendetwas zu sagen, ging ich würde in die Kammer um die Bilder auszutauschen und meine Munition aufzufüllen. Als ich zurück ging hoffte ich das er abgezogen war. Fehlanzeige.

Ich stellte mich aufrecht hin und wollte schon schießen, als sich dieser Kerl einfach neben mich drängte und einen meiner Ohrschützer anhob. "Darf ich dir einen Tipp geben?"

"Nein!" Ich stieß kalt seine Hand weg und zielte erneut. Das er mich genauestens beobachtete störte mich weniger. Nur die Luft die er dauernd beim atmen Ausstieß nervte mich. Konzentration.

Als ich abfeuerte traf ich erneut alle meine Ziele. Na also. Und das ganz ohne einen Tipp von einem Typen der meinte besser zu sein, nur weil er mehr Testosteron besaß als ich.
Mit einem, zugegeben etwas arroganten, Blick drehte ich mich um. Alle meine Kugeln waren rund um die Mitte verteilt. So wie es doch gehörte. Ich nahm die Ohrschützer ab.

"Ich denke ich komme auch ohne deine ^Tipps^ klar." Ich musste leicht grinsen, was ich eigentlich schon lange nicht mehr getan hatte. Das verwunderte mich selbst. Tat aber gut. Sehr gut.

Der Junge Mann sagte nichts mehr. Stattdessen griff er nach einer Waffe die er offenbar hinten in seiner Hose gehabt hatte. Leichtsinnig.

Ich beobachtete wie er sich an mir vorbei drängte und zielte. Noch bevor ich meine Ohren schützen konnte, drückte er ab. Schoss das ganze Magazin leer.
Während er so dastand konnte ich es mir nicht nehmen lassen ihn doch etwas genauer zu betrachten.
Definierter, wirklich sehr definierter Körper.
Braune Haare, moderne Frisur. Und ja verdammt, ich kann es nur noch einmal erwähnen. Er war muskulös.

Als das Bild nach vorne kam, sah ich eine ganz neue Art von Perfektion. Alle Kugeln hatten gemeinsam die Mitte des Bildes durchschlagen. Und zwar so das sie ein einziges großes Loch ergaben.

Zwinkernd drehte er sich zu mir herum. Minimal hüstelnd versuchte ich mein Staunen zu überdecken. "Und?"

"Nett." Sagte ich schulterzuckend. Grinste abermals, dieses mal jedoch weil mir ein amüsanter Gedanke kam. "Aber wenn ich dir einen Tipp geben darf" ich deutete auf seine Waffe die er gerade zurück in seine Hose stecken wollte "Das kann gefährlich werden. Wir wollen doch nicht das du dir ein zweites Loch einhandelst." Warum sagte ich sowas?

"Keine Sorge, mit Waffen kann ich umgehen." Er zwinkerte mir zu. "Wie auch immer." Murmelte ich leise und verließ den Raum.

Ich konnte seinen durchbohrenden Blick noch etliche Meter hinter dem Raum spüren.

WolvesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt