XIV

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Ich weiß nicht mehr was es war, dass mich aus dem Schlaf riss, aber als ich Gedankenverloren aus dem Fenster sah, das genau in den Garten ausgerichtet war, sah ich etwas höchst beunruhigendes. 

Ich sah Leonard. Vor unserer provisorischen Hundehütte und ich sah wie er mit dem Hund sprach, den wir darin eingepfercht hatten. Und verdammt noch mal! Gab er ihm da gerade etwas zu essen und zu trinken? Nicht das wir das nicht auch getan hätten, aber das was er ihm da gab, dass war vom feinsten. Naja, für Werwölfe vom feinsten. Rohes Fleisch, Steak. Ich fasse es nicht. Das triebt doch nur seine Heilung voran. 

Ich sprang aus dem Bett und in meine Schuhe. Dean wollte ich nicht wecken. Ich würde das alleine klären. 

Als ich den Garten betrat, schlug mir sofort die kalte Nachtluft ins Gesicht. So leise ich konnte, bewegte ich mich über den Boden. Ich musste wissen was sie sprachen. Als ich mich hinter einen großen Busch kniete, bot sich mir ein Gespräch das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. 

"Du hättest dein Maul halten sollen, Conners." hörte ich Leonard. "Was hätte es geändert?" knurrte dieser. Conners? Kannten sie sich etwa? Wie konnte das sein? "Sie wissen nichts. Nur das was sie sollen." lachte dieser weiter. "Nicht so laut!" doch das schien den Kerl nicht davon abzuhalten wie ein irrer zu lachen. Was hatten sie nur miteinander zu schaffen? "Hol mich hier endlich raus!" brüllte er dann. WAS? "Nein." Puuh ich dachte schon. Ich krallte meine Hände fester in den Boden. "Du weißt wenn er kommt dann..."

"Ja." das Gespräch endete. "Was ist?" fragte Leonard. "Ich rieche etwas...nein jemanden." Da hörte ich Schritte die sich meinem Versteck näherten. Leonard! Ich wusste nicht so recht was ich jetzt tun sollte. 

Und schon stand er vor mir. Und ich wusste genau das ich jetzt etwas gehört hatte, von dem er nicht zulassen konnte das auch Dean es erfuhr. Ich spürte den kalten Lauf einer Waffe, die genau auf meinen Kopf gerichtet war. Langsam richtete ich mich auf. Immer den Lauf vor dem Gesicht habend. "Leonard, wer sind sie wirklich?" meine Stimme war aufgebracht und ich wollte das er mir genau das Gegenteil von dem sagte, was er mir sagte. "Du weißt es." sagte er nur. Genauso Wortkarg wie zuvor. Und ja, ich denke ich wusste es wirklich. Das konnte einfach nicht gut enden. "Sie sind der Verräter. Sie haben die Informationen verraten!" er sagte nichts. "WIESO?" brüllte ich ihn an. Wusste er nicht was für schlimme Kreaturen das waren? 

"Aus Gier." lachte der Gefangene. Ich konnte das ganze nicht glauben. "Das können Sie doch nicht tun!" schrie ich entsetzt. "Ich habe es bereits getan." Das konnte ich ihm nicht durchgehen lassen. Nicht bei meiner Ehre und meinem Pflichtgefühl. Daher zögerte ich auch nicht lange und schlug ihm die Waffe blitzschnell aus der Hand. Den Griff hatte ich von Dean. Die restlichen Schläge und das einprügeln auf diesen Verräter allerdings nicht. Die kamen alleine von meinem harten Training. Und auch nur aus diesem Grund taumelte Leonard überrascht rückwärts. 

Doch er war nicht völlig verkalkt. Er konnte auch austeilen. Traf ich einen Schlag, traf er genauso. Ich konnte wohl oder übel nur mithalten, nicht aber die Führung übernehmen. Wie konnte er in dem Alter nur so stark, schnell und gelenkig sein? Das war nicht normal! Selbst Dean hätte vermutlich nicht mit ihm mithalten können. Und er war stärker als ich. Sagte er zumindest immer.

Keuchend, rollte ich über das Graß. Stimmt ja. Dean! Wenn er nicht zu fest schlief müsste ich er mich hören. Das bildete ich mir zumindest ein, als ich lautstark seinen Namen rief. "Das bringt nichts. Erst stirbst du, dann er." wie konnte er nur so kalt sein. "Ich dachte sie kennen einander! Was ist nur los mit ihnen?" verzweifelt wich ich einem weiteren Schlag aus und trat mit voller Wucht in seine Kniekehle. Er knickte ein, richtete sich aber schneller wieder auf als gedacht. Ich versuchte an der Seite entlang weg zu tauchen, doch ein tritt seinerseits traf mich in den Bauch. Es fühlte sich an als müsste ich mich übergeben. "Du kannst mich nicht besiegen." Vermutlich hatte er recht, aber ich würde dennoch nicht aufgeben. 

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