Es hatte nicht gerade lange gedauert bis wir an einer Ausbuchtung des Sees angekommen waren. Diese war umringt von kräftigen Tannen, die wie ein Zaun um den Rand des Sees verliefen. Ein hölzerner Steg führte ins kühle Nass.
Die Massen an Personen standen dicht bei dicht vor dem Wasser. Verwirrt schielte ich zu Ace. Doch er blickte in die Ferne.
Hätte er mich nicht fest im Griff, wäre ich bei dem Gedränge verloren gegangen.
Die Eindrücke an verrückter Ästhetik überströmten meine Sinne. Diese bunten Abendkleider waren an solch an einem Ort vollkommen verrückt und ungeeignet.Nach einiger Zeit, in welcher alle wild durcheinander gesprochen hatten, herrschte plötzlich Stille. Ein einzelner Mann war vorgetreten. Er stand auf dem Anfang des Stegs und hielt eine beschwingende Rede. Begrüßte sie alle und redete ein wenig über diesen Ort. Statt ihm dabei zuzuhören sah ich mich um.
Nachdenklich starrte ich in die vielen unterschiedlichen Gesichter. Eines nach dem anderen. Sie wirkten erfreut, aufgeregt aber gleichzeitig auch so ernst. Ihre Körper waren angespannt, dass konnte ich gut erkennen. Nur wieso das so war bleib mir ein Rätsel.
Etwas an dieser Situation hier gefiel mir nicht wirklich. Ich wusste nur noch nicht, was genau es war. Slebst Ace neben mir strahlte diese seltsame Mischung aus Freude und Ernsthaftigkeit aus. Könnte auch gut sein das ich noch minimal spüren konnte das er nervös war. Denn der Puls an seinem Handgelenk hatte sich minimal beschleunigt.
Nachdem der Redner nach einer knappen Stunde endlich dabei war zum Ende zu kommen, musste ich mir meine schmerzenden Ohren reiben. So viel Werwolf bulshit war mir zuvor noch nie unter die Ohren gekommen. Er lobte sich und seine Rasse in den höchsten Tönen. Erzählte Geschichten über irgendwelche früheren Erfolge oder Erlebnisse. Besonderes über die eines gewissen Sancria. Mir schien es als würden sie ihn anbeten oder zumindest übermäßig Ehren. Besonders ein Ereigniss hob er immer wieder hervor. Die Geburtstunde der Werwölfe. Nun er nannte es so. Ich kannte diesen Tag als einen schwarzen Tag in der Menschheit. Wir nannten ihn Doninus. Nach dem ersten Mann der einen Werwolf getötet hatte. So schöpften wir aus dem schlimmsten Tag noch etwas Hoffnung für die Menscheit."Und nun, meine Brüder und Schwestern, nehmt Teil an der Feier zur Ehrerbietung Sancrias!" Was sollte das denn sein? Fragen über Fragen türmten sich in meinem Kopf auf. "Ace." Flüstere ich leise und zerrte an seinem Arm herum. "Was bedeutet das?" Doch er sagte nichts und blickte weiterhin auf den See. Auf diesem tauchten nun unerwartet einige Boot auf.
Der Redner leinte die Boote fest. "Ich bitte die direkten Nachkommen vorzutreten und mich in den Booten zu begleiten." Nicht einmal die Hälfte setzte sich nun noch in Bewegung Richtung Boote. Höchstens 20 oder 30. Oh! Ich korrigiere 32. Ace hatte mich fest gepackt und lief mit mir zu den Booten. Irgendwie war das ja klar. Das ausgerechnet auch wir gemeint gewesen waren.
Schwer seufzend versuchte ich nicht auf die Nase zu fallen, beim Einstieg in das Boot. Was gar nicht so einfach war auf diesen Schuhen. Als das Boot sich zu bewegen begann, rutschte ich nervös etwas näher in seine Richtung. Das wanken und schwanken im Boot...es war nicht wirklich mein Ding.
Ich versuchte zwar mich auf die Fahrt und ihre Schönheit zu konzentrieren, allerdings scheiterte ich kurz nach dem ablegen. Um meine Nase herum wurde ich schrecklich weiß."Was ist los mit dir?" Hauchte mir eine leise Stimme ins Ohr. Ich verzichtete darauf eine Antwort zu geben, da ich nicht wusste ob nur Worte aus meinen Mund kommen würden. "Hey?" Besorgnis? Quatsch. Das bildete ich mir ein. "Sag bloß dir wird beim Boot fahren schlecht?!" Ein unverschämtes leises lachen klang an mein Ohr. "Von den Leuten im Boot." Zischte ich zwischen zusammen Gebissenen Zähnen hervor.
"Und jetzt sag mir endlich wo wir hin fahren!"
"Nein. Du wirst ja wohl 10 Minuten warten können." Stellte er klar und mir war bewusst das ich nichts aus ihm heraus bekommen würde. Wenigstens waren es nur noch 10 Minuten die ich durchstehen musste.
DU LIEST GERADE
Wolves
WerewolfAlicia wurde durch den Mord an ihrer Mutter zu einer Jägerin. Gemeinsam mit einem guten Freund macht sie sich auf diese Suche nach der Kreatur die ihre Mutter tötete. Einem Werwolf. Doch nicht alles was Zähne hat beißt.