Der Schweiß tropfte mir von der Stirn. Am liebsten hätte ich mir über diese mit dem Handrücken hinweg gewischt, doch ich hatte Angst das auch nur eine Bewegung, sei es auch nur ein kurzes Zucken, unseren Gegner zum Angriff verleiten würde.
Denn so würde ich es machen. Auf eine Sekunde der Ablenkung warten und dann zu schlagen.
Dean dachte ganz offensichtlich genauso. Auch er bewegte sich nicht. Ganz offensichtlich war er genauso angespannt wie ich.Am liebsten hätte ich ihn gefragt was nun zu tun war, wusste aber das diese Bestie uns nur allzu gut hören konnte. So viel auch dies weg.
Alles in allem eine wohl recht beschissen Situation.
Aber Dean wäre wohl nicht Dean, wenn ihm nichts einfallen würde.So bekam ich im Bruchteil einer Sekunde am Rande mit was er vor hatte und schaltete.
Aus dem Rucksack den er vorher lässig über einer Schulter getragen hatte, zerrte er eine Rauchgranate hervor und warf sie auf das Geschöpf.
Ein guter Zeitpunkt um ins Auto zu steigen und los zufahren.Noch während das überraschte Biest sich aus dem Rauch hervor kämpfte, schafften wir es auf unsere sitze und die Türen zu verriegeln.
"Schnell!" Drängte ich Dean den Motor zu starten, der mit einem lauten Geheul ansprang. "Fahr es um!" Schrie ich Dean an, als die Bestie sich uns in den weg stellte. Doch er fuhr lieber im Zickzack um sämtliche Bäume davon.
Vermutlich war das auch schlauer, denn ein Angriff von diesem Tier hätte unser Klappriges Auto nicht ausgehalten. Wir sollten ganz schnell wieder die Fahrzeuge tauschen.Ich lehnte mich so weit es mir möglich war nach hinten um aus der Heckscheibe zu blicken. Natürlich war das Biest hinter uns her. Und es war beinahe schneller als wir. Wendiger war es ohnehin. Das hier war ja quasi sein Gebiet. Sein Lebensraum. Das war beunruhigend. Extrem beunruhigend. Denn es ließ sich etwas hinter uns zurück fallen. So als würde es uns nur gemütlich im Auge behalten.
Ich wandte mich wieder zu Dean, dem ich diesen Gedanken gerade mitteilen wollte.
Da erfasste uns ein Schlag von der Seite. Das Auto wackelte gefährlich und Dean steuerte irgendwie dagegen an. Wurde aber nicht langsamer. "Was war das?" Fragte ich ihn und sah direkt wieder nach hinten. Der Wolf war immernoch hinter uns. "Hast du einen Baum gerammt?"Ich kreischte kurz auf als dieses mal auf meiner Seite der Aufprall stattfand und mich nach links warf. "Scheise!" Schrien wir gleichzeitig als zwei Sekunden später die Fahrertür gerammt wurde. Sie hatten uns also doch eine Falle gestellt und uns eingekesselt. "Fuck. Das hält das Auto nicht aus!" Fluchte Dean und lenkte wie irre gegen die nun andauernden Schläge an. "Wir müssen Bremsen bevor sie uns umwerfen."
"Was? Bist du irre? Dann zerfleischen sie uns erst recht!" Schrie ich ihn an. "Wir haben keine Wahl. Noch ein paar dieser Angriffe und sie stoßen das Auto um."
"Dann fahr schneller!" Brüllte ich sauer und sah durch mein Fenster. "Achtung!" Durch meine Warnung konnte Dean rechtzeitig ausweichen. " Es geht nicht schneller!" Dann eben auf meine Art. Ich kramte aus meinem Rucksack die Waffen hervor. Lud eine und zielte durch das bereits eingedrückt Fenster. Bevor ich jedoch ungenau schoss, schlug ich die Reste des Fensters nach außen hin aus dem Auto.
Angespannt hielt ich die Waffe in beiden Händen und unterdrückte das Zittern meiner Hände so gut es mir möglich war.
Dann erkannte ich den großen Schatten auf uns zu kommen und drückte ohne zu zögern mehrfach ab.
Die ersten Male schoss ich wohl daneben, doch bei der letzten Patrone erwischte ich etwas von ihm. Ich vernahm das laute Heulen und das wütende Knurren der anderen zwei Bestien.
Schnell suchte ich im Fusraum nach einer neuen Waffe, doch gerade als ich sie mir geschnappt hatte und ich mich aufrichtete, traf ein besonders heftiger Schalg meine Seite des Fahrzeugs. Es kam ins trudeln, Dean konnte nichts machen. Der Wagen kippte zur Fahrerseite hin um.
Überschlug sich mehrere mal, bis er schlussendlich qualmend auf dem Dach liegen blieb.Zu meinem Glück waren Dean und ich angeschnallt gewesen, was wohl schlimmeres verhindert hatte. Doch weder er noch ich überstanden diesen ^Unfall^ unbeschadet. Mein Kopf war immer wieder gegen die B- Säule des Fahrzeuges geschlagen und meine eigenes Messer, genauso wie viele kleine Splitter hatten sich im Flug in meine Haut gebohrt. Als ich versucht hatte mich mit meiner Hand am Griff festzuhalten, hatte ich nach zwei überschlägen ein lautes knacken vernommen und einen explosionsartigen Schmerzen verspürt.
Dennoch schaffte ich es bis zu letzt nicht in eine schwarze Leere zu stürzen, sondern bei Bewusstsein zu bleiben.
So konnte ich auch sehen das Dean, der an der Schläfe blutete nach meiner Hand Griff. "Alles okay?" Sagte er leise und ich grinste kurz. "Wir sind zäh. Die können uns mal." Murmelte ich schwach und ließ mich im Sitz von der Decke baumeln."Ich Schnall dich ab. Dann kriech raus und hilf mir. Ich kann meine linke Hand nicht befreien. Sie muss eingeklemmt sein." Ich nickte, dabei tanzten mir die Sterne vor den Augen. "1.2...3" es klickte und zwei Sekunden später lag ich stöhnend vor Schmerzen auf dem Boden. Oder eben dem Dach. Mein Rücken hatte sich in irgendetwas spitzes hinein gebohrt und ich wagte gar nicht erst nach zu sehen was das sein konnte. Von den unterschiedlichen Messern bis hin zu Metall oder Glas splittern war alles möglich. Doch jetzt musste ich mich erst einmal zusammen reißen und Dean helfen.
Unter Schmerzen zog ich mich aus dem Fenster heraus auf den aufgewühlten Waldboden.
Eigentlich hatte ich angenommen, jetzt wo wir so einen Unfall erlitten hatten, würden die Biester uns in Ruhe lassen uns abziehen. Im glauben uns getötet zu haben. Doch das waren sie nicht.
Ihre Pfoten waren das erste was ich erblickte als ich es nach draußen geschafft hatte.
Scheise! Sie würden mich töten. Und Dean auch. Hastig dachte ich nach. Im Gedanken sprach ich zu Dean: Es tut mir leid. Du musst dir alleine heraus helfen. Sei mir nicht böse. Es tut mir leid. Bitte schaff es hier raus. Es tut mir leid.Dann sammelte ich meinen ganzen Atem und schrie so laut das es auch Dean hören konnte. "WAS WOLLT IHR DENN NOCH VON MIR? REICHT ES EUCH NICHT DAS IHR MEINEN FREUND GETÖTET HABT? IHR VERDAMMTEN MONSTER!" Meine Tränen musste ich nicht Schauspielern sie waren echt. "IHR HABT IHN UMGEBRACHT! ERMORDET! ER IST TOT!" Bitte lasst hört seinen Herzschlag nicht. Bitte! "WEGEN EUCH. TOT!" Bitte Dean, bitte antworte nicht. Bitte sag nichts. Bitte bitte bitte verhalt dich ruhig. "SEIT IHR JETZT ZUFRIEDEN IHR MÖRDER? IHR BESTIEN!" Es tut mir so unendlich leid Dean. Pass auf dich auf.
Ich erblickte neben mir eine kleinkalibrige Waffe. Ich packte sie fest. Unter grotesken Schmerzen richtete ich mich auf. Richtete die Waffe auf die drei Bestien die mich anstarrten und wollte feuern. Doch sie war nicht geladen.
Ich klickte mehrfach ins Leere. "Ich bring euch alle um!" Drohte ich knurrend und stolperte auf den Wolf der mir am nächsten war zu. "Alle!" Und schlug ihm mit der leeren Waffen auf den Kopf. "Alle!" Ich schlug erneut zu und keuchte dabei wie nach einem Marathon für den ich nie geübt hatte.
Nach dem dritten Schlag taumelte ich zu Boden. Die Schläge mussten nicht sonderlich weh getan haben, da sie alle ungerührt vor mir standen."Was ist? Kommt doch her!" Zischte ich leise und fuchtelte durch die Luft.
Da hörte ich das tiefe knacken mehrerer Knochen. In die Richtung aus der es kam sah ich einen Mann kommen. Ein ziemliches Tier. Muskelbepackt und Gefährlich. Sein Wolf war auch der größte von den dreien gewesen.Der Riese sag mich an und ich erkannte eine langsam heilende Schussverletzung an seiner Schulter. Ich hatte ihn also tatsächlich erwischt.
"Leistest du Wiederstand, bist du tot. Greifst du einen von uns an, bist du tot. Gibst du deinen Jäger Freunden Bescheid, bist du tot. Machst du den Mund auf ohne gefragt zu werden, bist du tot. Zuckst du auch nur falsch, bist du tot. Versuchst du weg zu rennen, bist du..."
"Lass mich raten. TOT?" Zischte ich leise. Er nickte. Dann kam er auf mich zu und packte mich am der Schulter um mich hoch zu zerren. Unter Schmerzen gelang mir ein erneuter Aufstieg. Doch so zu laufen, mit etwas das mir Rücken unendliche Schmerzen zu fügte, war beinahe unmöglich.
Dennoch bis ich Dean zu liebe die Zähne zusammen und lief hinter ihm her. Flankiert von den Wölfen.
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Wolves
WerewolfAlicia wurde durch den Mord an ihrer Mutter zu einer Jägerin. Gemeinsam mit einem guten Freund macht sie sich auf diese Suche nach der Kreatur die ihre Mutter tötete. Einem Werwolf. Doch nicht alles was Zähne hat beißt.