78. Schlimme Zeiten

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»Nein, Frau Karpi, Sie können das nicht umtauschen«, sagte Cyan und rieb sich die Stirn, wo sich soeben ein heftiger Kopfschmerz zusammenbraute

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»Nein, Frau Karpi, Sie können das nicht umtauschen«, sagte Cyan und rieb sich die Stirn, wo sich soeben ein heftiger Kopfschmerz zusammenbraute.

Sardina deutete auf den gusseisernen Schmortopf, der sich laut Zwanziger von ganz allein erwärmen sollte. »Aber er funktioniert nicht mehr richtig.«

»Ich verstehe«, meinte Cyan. »Und das tut mir auch sehr leid. Aber ich kann ihn trotzdem nicht umtauschen.«

Seine Gesprächspartnerin, die ein wirklich prachtvolles Kleid aus sandfarbener Kupferseide trug und ihre dunklen Haare zu einer kunstvollen Frisur aufgesteckt hatte, klimperte mit den dichten Wimpern und zog einen lasziven Schmollmund.

Cyan fragte sich, wie oft sie Zander auf diese Weise um den Finger gewickelt hatte. Doch er war nicht so leicht zu bezirzen. Dafür war er schlicht zu erschöpft. »Hören Sie, Frau Karpi. Die Magier-Gilde befindet sich derzeit in einem Prozess der Neuausrichtung. Und wie Sie vielleicht schon gehört haben, verlieren im Moment verzauberte Gegenstände im ganzen Land ihre magischen Eigenschaften. Es gibt also nicht viel, was ich für Sie tun kann. Nicht wegen eines-« Cyan deutete mit einer vagen Geste auf Sardinas Topf. »-Haushaltsgegenstands.«

»Kein Grund, gleich ausfallend zu werden«, brummte Sardina.

»Ausfallend?«, wiederholte Cyan irritiert. »Ich war nicht ausfallend, aber wenn Sie gerne mal hören würden, wie es klingt, wenn ich ausfallend werde, dann kann ich-«

Ein lautes Räuspern rettete ihn vor einer unbedachten Äußerung. Das Geräusch stammte von Zwanziger, der in der Tür zum Verkaufsraum stand und pikiert auf seine Schuhspitzen starrte.

»Was ist?«, fragte Cyan und fuhr sich mit einer Hand durch die zerzausten Haare.

»Da ist jemand, der Euch sehen will, Meister.«

Cyan atmete langgezogen aus. »Wer denn?«

»Frau Forelli und Eure Schwestern.«

Das hatte Cyan gerade noch gefehlt. Eigentlich sollte er sich um seine Studien kümmern und Sheitani mit seinen neuen Kräften helfen, aber stattdessen musste er sich mit unzufriedenen Kunden und seiner Familie herumschlagen.

»Wissen Sie was, Herr Forelli«, sagte Sardina. »Ich glaube, ich verschwende hier meine Zeit.«

»Wenigstens in dieser Hinsicht sind wir einer Meinung«, brummte Cyan, während Sardina mitsamt ihres Schmortopfs zur Tür hinausstürmte.

»Goldjunge«, flötete Morena beim Betreten des Hinterzimmers, in dem Dan de Potas immer seine Beschwörungen durchgeführt hatte. »Hier bist du. Wir dachten schon, du hättest dich wieder unter irgendeinem Stein verkrochen.«

»Was kann ich für euch tun?«, seufzte Cyan mit Blick zu seiner Schwester, die Koralie auf den Armen trug und hinter Morena über die Türschwelle rollte. Dabei hätten sich die Rohre an der Rückenlehne ihres Stuhls beinahe in den flatterhaften Chiffon-Vorhängen verfangen, die den kreisrunden Raum auskleideten und ihm eine mysteriöse, geradezu geisterhafte Atmosphäre verliehen.

Die Forelli-Dynastie: Göttlicher ZornWo Geschichten leben. Entdecke jetzt