42. Op Aacht!

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Nachdem Reken, Orka Narwal und eine Gruppe Maskierter aufgebrochen waren, um Rogners Vermögen zu suchen, konnte Cyan endlich nach seiner Schwester sehen

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Nachdem Reken, Orka Narwal und eine Gruppe Maskierter aufgebrochen waren, um Rogners Vermögen zu suchen, konnte Cyan endlich nach seiner Schwester sehen.

»Enzia«, hauchte er, fiel neben ihr auf die Knie und zog sie in seine Arme.

»Ist ja schon gut.« Beschwichtigend tätschelte Enzia seine Brust, aber Cyan wollte sich nicht beruhigen. Hass pulsierte in gleißenden Wellen durch seinen Körper und trübte seine Sicht mit roten Schlieren. Seinen Vater zu bestehlen, das war eine Sache, aber Hand an seine Schwester zu legen, das war ein ganz anderes Verbrechen. Eine Tat, für die er jeden einzelnen Hai von Ryba teuer bezahlen lassen würde.

»Denkst du, Narwal weiß, was er da tut?«, flüsterte Enzia. Ihre Augen wanderten suchend über sein Gesicht. »Oder ist es nur ein Trick?«

Cyan rang seine Gefühle nieder und schenkte ihr ein kurzes Lächeln. »Ich weiß es nicht.«

»Aber es stimmt doch«, murmelte Enzia. »Also dass Narwal gut im Lösen von Rätseln ist. Er hat schon viele Verbrechen und Mysterien aufgeklärt.« Sie hob die Hand und wischte das Blut weg, das ihr noch immer aus der Nase tropfte. »Denk nur an das Geheimnis der wandernden Stimmen.«

»Ach, Enzia«, seufzte Cyan und küsste sie auf die struppigen, kupferroten Haare. »Das war doch nur eine alberne Gruselgeschichte für kleine Kinder. Und alles, was Narwal getan hat, war aufzuzeigen, dass dieses Geräusch aus dem Tunnelsystem unter dem Fellmonte kommt, das Töne über weite Distanzen leiten kann.«

Enzia nickte. »Ja, ich weiß. Aber es war lustig, die abenteuerlichen Erklärungen der anderen Bewohner zu hören.«

Cyan drückte sie noch einmal fest an sich. Dann wanderte seine Aufmerksamkeit zu ihren sechs Bewachern, die jede seiner Bewegungen belauerten. Sie waren bullig gebaut und schwer bewaffnet. Messer. Säbel. Vielleicht sogar Pistolen. Aber er hatte Novomagica. Er konnte die Männer und ihre Waffen durch die Luft schleudern, ihre Kleider in Flammen aufgehen lassen oder sie mit falschen Visionen verwirren. Doch er wusste nicht, ob seine und Sheitanis Kräfte für alle ihre Bewacher reichen würden. Der Myrkur hatte sich zwar schon wieder ganz gut vom Kampf mit Haborym erholt, aber ihn über Gebühr zu belasten, konnte auch für Cyan selbst ernst zu nehmende Konsequenzen haben.

»Du denkst doch nicht etwa daran, zu kämpfen?«, flüsterte Enzia.

»Natürlich denke ich daran«, brummte Cyan. »Willst du mir das verübeln?«

Enzias Blick huschte zu den Maskierten. »Du kannst sie nicht alle gleichzeitig ausschalten.«

»Das ist wahr.« Erneut spürte Cyan Zorn in sich aufwallen. »Aber dann knöpfe ich sie mir eben einzeln vor.«

»Du bist schon genauso ein Narr wie Zander«, seufzte Enzia. »Aber vielleicht sollten wir erst einmal abwarten, was Narwal plant.« Sie spähte in den Königssaal hinüber. »Ich hoffe, Omul ist bei Morena und Koralie. Dieser Reken ist ein Saufisch. Er schreckt sicher nicht davor zurück, ein Kind zu töten.«

Die Forelli-Dynastie: Göttlicher ZornWo Geschichten leben. Entdecke jetzt