94. Tiefer als unter die Haut

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Als Cyan wieder zu sich kam, befand er sich in einem muffigen Kellerraum

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Als Cyan wieder zu sich kam, befand er sich in einem muffigen Kellerraum. Durch eine vergitterte Öffnung in der Decke fiel schwaches, blassgraues Tageslicht herein. Cyan hatte eine ekelhaft pelzige Zunge, einen metallischen Geschmack im Mund und irgendetwas verstopfte sein linkes Nasenloch. Zu allem Überfluss brummte sein Kopf wie ein Bienenstock, doch als er danach fassen wollte, musste er feststellen, dass seine Arme mit Ledermanschetten an den Stützen eines sehr stabil aussehenden Stuhls festgemacht waren.

»Ah, der junge Herr gibt sich auch endlich die Ehre.«

Cyan hob den Blick und entdeckte Pike, der neben ihm saß. Genau wie er selbst war er an einem Stuhl festgebunden. In Anbetracht der Situation wirkte er jedoch ungewöhnlich entspannt. Er lächelte sogar.

»Wo ... sind wir?«, stöhnte Cyan.

»Im Kohlkeller«, antwortete Pike.

»Kohlkeller?«, echote Cyan. »Was für ein-«

»Mein Kohlkeller«, unterbrach ihn Pike. Sein Lächeln bekam etwas Resignierendes. »Wie sagt man so schön? Wer anderen ein Netz stellt, verfängt sich oft selbst darin?«

Cyan zerrte an seinen Fesseln. Vergebens.

»Vergessen Sie's«, brummte Pike. »Das ist Qualitätsarbeit.«

»Aber was ... wer hat uns hier eingesperrt?«

»Sie müssen wirklich einen gewaltigen Schlag auf den Kopf bekommen haben, wenn Sie das nicht mehr wissen.«

»Diese ... diese Untoten?«

Pike nickte. »Offenbar sind sie intelligenter als sie aussehen. Oder sie werden von irgendjemandem kontrolliert.«

»Von wem?«

Pike zuckte mit den Schultern. Wegen der Fesseln war die Bewegung nur zu erahnen. »Das werden wir bestimmt bald erfahren.«

Nur langsam wurde Cyan sich seiner Situation bewusst. Gefangen von Untoten. Was auch immer ihnen bevorstand, würde kein Zuckerschlecken werden. »Was könnten die von uns wollen?«

Pike legte den Kopf schief und blinzelte ins Tageslicht. »Informationen, nehme ich an.«

»Worüber?«

»Myr Ryba.« Pikes Blick streifte träge über die groben Steinwände. »An Ihrer Stelle würde ich den Mund halten. Und verraten Sie auf keinen Fall, wer Sie wirklich sind, das wird Ihnen nur noch mehr Schwierigkeiten einhandeln.«

»Die werden uns foltern, um an Informationen zu gelangen«, vermutete Cyan.

»Sehr gut möglich.« Pike musterte Cyan aus dem Augenwinkel. »Sind Sie schonmal gefoltert worden?«

Widerstrebend verneinte Cyan. »Aber ich kann schweigen.«

»Natürlich«, erwiderte Pike spöttisch. »Sie werden singen wie ein junger Vogel.«

Die Forelli-Dynastie: Göttlicher ZornWo Geschichten leben. Entdecke jetzt