Der weiße Palast schien im goldenen Licht zu strahlen, als die Sonne durch die riesigen Bäume auf den weißen Stein fiel, in Sakaria, der Hauptstadt der Elfen war vom Winter nichts zu spüren, die Bäume waren Grün und trugen reiche Früchte und die Tiere tummelten sich fröhlich und suchten Schutz vor der Kälte außerhalb des Wirkungsbereiches.
Die Wachen nickten ihm zu, als Mitarendil durch die mächtige Pforte schritt, der lange Umhang umschmeichelte den schlanken Körper, die hellgrüne Kleidung war perfekt angepasst und schien wie Wasser den Körper zu umfließen. Er schritt durch die mächtige Eingangshalle, an den Decken waren Gemälde, welche von alten Heldentaten aus vergangener Zeit erzählten, er lief auf die mit Gold beschlagene Tür zu. Zwei weitere Wachen öffneten die großen Flügel und er trat in den großen Saal, indem um einen großen Eichenholztisch dessen Beine aussahen wie riesige Tatzen zahlreiche Gestalten versammelt waren. Um den Tisch standen zahlreiche Sessel aus kunstvoll verziertem Holz manche schienen wie Ranken geformt zu sein, andere Lehnen schienen als Ende einen riesigen Löwenkopf oder Bärenkopf zu haben. Die throne waren ausgeschlagen mit Samt in allen möglichen Farben, ein grelles Gelb und ein tiefes Rot, aber auch ein blendendes Weiß und ein alles verschluckendes Schwarz. Eine junge Frau am Ende der Tafel erhob sich, sie war in ein elegantes Gelb gekleidet und trug einen silbernen Reif auf dem Haupt, sie hob den Kopf. „Mitarendil!" ihre stimme war hell und klar, es schien als würde sie aus allen Richtungen kommen, ein strahlendes Lächeln umspielte ihre Lippen. „Willkommen zu Hause!" Mitarendil verbeugte sich elegant während er eine Faust machte und diese an seinen Mund führte, dann öffnete er die Hand und legte die flache Hand über das Herz. „Eure Majestät." Es war nur ein Flüstern doch der Raum verstärkte es, so dass es von überall her zurückkam und den Raum ausfüllte. Er richtete sich wieder auf, sein Blick ging durch den Raum, auf den meisten Stühlen hatten ihre Inhaber schon Platz genommen.
Mitarendil ließ sich auf seinen Sessel fallen, er war mit dunklem Grün ausgekleidet und aus der Lehne schien ein Adler zu wachsen. Eine schlanke Frau mit schulterlangen tiefschwarzen Haaren lehnte sich zu ihm hinüber. „Es gibt Gerüchte." Mitarendil sah sie völlig desinteressiert an und zog eine schräge Augenbraue nach oben. „So?" Ein weißes Lächeln blitzte über das Gesicht der Frau, die grünen Augen blitzten ihn an. „Es heißt Caphalor verfolgt einen Menschen." Mitarendil zuckte mit den Schultern. „Wenn es ihm Spaß macht." sie lachte leise. „Du hast ihm wirklich einen Auftrag gegeben ohne die Zustimmung des Rates?" fuhr sie kichernd vor. „Avaria!" Mitarendils hellblaue Augen taxierten sie, doch Avaria schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Du spionierst wirklich den Menschen hinterher? Du, der uns allen eingeredet hat die Menschen zu verschonen und sie in Frieden leben zu lassen!" Ihr Gegenüber ließ den Kopf sinken. „Sie haben sich verändert, ich dachte sie hätten aus der Vergangenheit gelernt." flüsterte er. „Also Lord Pendaron stimmt ihr mir nun endlich zu?" Mitarendil riss den Kopf nach oben und begegnete dem stechenden Blick eines blonden Elfen dessen helles Haar über seine Schultern viel, er trug ein silbern glitzerndes Gewand, welches um seine Hüfte von einem schlanken goldenen Gürtel gehalten wurde. Um seine schlanken Oberarme waren kunstvoll gefertigte Armreife aus verschiedenen Metallen angelegt. „Die Menschen ein für alle mal auszulöschen?" In Mitarendil Stimme schwang Unglauben. „Sie sind nicht für die Vergangenheit verantwortlich, es liegen so viele Generationen dazwischen, sie haben nichts mehr mit der arroganten, mächtigen Rasse von einst zu tun, sie sind schwach und erbärmlich geworden. Also nein ich stimme euch immer noch nicht zu, Lord Tarian!" „Sie sind vielleicht nicht mehr so mächtig wie einst, aber sie sind wieder grausam und gierig. Und was noch viel schlimmer ist, sie sind viele, seid die Magie aus ihrem Blut wich wurden sie weitaus fruchtbarer. Wir sollten nicht abwarten bis sie uns angreifen sondern uns jetzt rüsten und sie schlussendlich auslöschen!" Dieses Mal drehte Tarian sich um und hob die Arme, ballte die Hände und er wand sich nun auch an die anderen, seine Stimme war leise, nur ein Hauch doch jeder konnte sie verstehen. Ein paar Zuhörer nickten, ein paar andere schauten eher skeptisch oder starrten Löcher in die Luft. Mitarendil erhob sich und alle Augen richteten sich auf ihn. Tarians verächtlicher Blick schweifte über die Anwesenden. „Was ist mein Prinz?" er sprach spöttisch und arrogant mit einem leichten Lachen im Unterton. „Stimmt eure königliche Hoheit mit mir nicht überein?" Trotz dieser harten Worte blieben die Mienen beider völlig unbeweglich, die Elfen verabscheuten es Gefühle offen zu zeigen, auch aus ihren Stimmen konnte man nur sehr schwer die Gefühle lesen, wenn sie es nicht zulassen wollten. Mitarendil wandte sich an die anderen Mitglieder des Kreises. „Ja die Menschen sind gierig und überschätzen sich! Und ja sie gehören gestoppt!" er holte tief Luft, wie um sich selbst zu beruhigen „Und natürlich bin ich der Meinung wir sollten den Zwergen Beistand leisten. Doch nicht alle sind so, es gibt auch aufrichtige Männer, Frauen und Kinder!" Tarian winkte ab. „Haben die Menschen, als sie sich noch Alerion nannten, die Frauen und Kinder der anderen Völker verschont? Nein ganz im Gegengenteil! In dieser Zeit konnten sie noch die Magie benutzen, sie hatten sie in ihrem Blut, waren mächtig und unserem Volk ebenbürtig. Sie waren es die den Krieg erklärten,die uns unterwerfen, ja sogar auslöschen wollten." Er stieß eine Faust in die Luft „Doch sie versagten, nach Jahrzehnten des Krieges haben wir sie in den Staub getreten. Wir gewannen und zwangen die Besiegten einen magischen Schwur abzulegen. Nie Magie, keine Geschichten und keine Lehren kein Kind sollte von dieser Kraft erfahren. Bücher und Artefakte haben wir ihnen genommen und vernichtet." er hielt inne. „Und so kam es, wie wir es nie zu hoffen gewagt hatten. Die Magie verschwand Generation über Generation langsam aus ihrem Blut verschwand und sie wurden zu den schwachen Menschen. Doch dadurch konnten sie nun viele Kinder bekommen, diese neue Rasse überschwemmte die Welt." er drehte sich einmal im Kreis und sah jeden der Ratsmitglieder an. „Die Magie haben sie verloren, aber nicht ihre Gier und Arroganz. Jetzt ziehen sie wieder in den Krieg und dürsten danach die Zwerge zu vernichten. Wie lange wird es dauern bis sie ihre Augen auf uns richten."
Mitarendil kannte die Geschichte, es war der Werdegang der Menschen, einst waren sie den Elfen sehr ähnlich, doch sie wurden zu übermütig, und die Elfen nahmen ihnen alles, nun lebten sie schwach und kurzlebig im Ungewissen darüber welche Kraft sie einst inne hatten. „Es sind nicht mehr die Selben wie einst, die Menschen sind verweichlicht und schwach, sie haben es nicht alle verdient zu sterben!" Ein großer Elf erhob sich, sein weißer Umhang floss um dessen Hüften. „Ich stimme Mitarendil zu, wir schlagen die nieder, welche gegen die Zwerge ziehen die anderen lassen wir in Frieden." ein Mann mit weißem Haar stellte sich neben Tarian. „Sie sind wie eine Krankheit, wenn wir sie nicht ausrotten wird sie immer wieder ausbrechen." „Das reicht!" es war nur ein Flüstern, das Flüstern des Königs, dennoch hörte es jeder und alle verstummten. Die Disziplin unter den Elfen war atemberaubend, sie verstummten und wendeten ihren Blick dem König zu. „Ich habe mich bereits entschieden! Wir ziehen in den Krieg und eilen den Zwergen zu Hilfe, was danach aus den Menschen wird entscheiden wir zu gegebener Zeit." doch die dunklen Augen des Königs versprachen ein schreckliches Schicksal für die Menschen, er strich sich eine Strähne hinter das spitze Ohr. „ Rüstet euch tapfere Helden! Die Elfen reiten wieder in die Schlacht!"
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DIe Chroniken Relons
FantasiEine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.