„Töte ihn!" Kenix hob die Hand und schleuderte einen weiteren Blitz gegen einen fliehenden. Vespasian betrachte den jungen Magier in der dunkelblauen Robe, er hatte längst begriffen das dieser trotz seines Äußeren ein uralter Magier war, dessen volle Macht er noch nicht einmal einschätzen konnte. Sein Aussehen war eine gekonnte List, doch es fröstelte Vespasian bei dem Gedanken mit welcher Leichtigkeit er Ritter in schweren Rüstungen töten konnte, er konnte den Stahl zerreißen und das Metall verbrennen.
Zu seiner Linken trabte Alpha, auf massigen schwarzen Pfoten, immer noch in Gestalt seines Monsters. „Lass deine Vögel kreisen, es darf niemand entkommen!" befahl Vespasian. „Wir sind Verbündete Mensch!" dröhnte eine dunkel polternde Stimme aus dem Schlund des Monsters „Nicht eure Soldaten" dennoch gab er mit einem lauten Knurren den Befehl weiter.
Vespasian beobachtete das Spektakel, die meisten Ralori waren Wölfe, dann gab es eine Handvoll Raubvögel, ein paar Schlangen. Füchse und Luchse. Seltener waren Bären und Löwen, eine einzige Spinne hatte er gesehen, und der dicke haarige Leib mit den vielen Augen und langen Zähnen hatte es in sich gehabt.
Er ließ sein Pferd auf den Konvoi zureiten, es schnaubte und bockte, es hatte sich immer noch nicht mit den Raubtieren angefreundet, am Anfang hätte es ihn fast abgeworfen, fluchend hatte er dem Pferd Scheuklappen aufziehen müssen, doch gegen den Geruch des Löwen konnte er nichts machen und da stimmte er der Stute zu, er war eine wahre Zumutung.
Ein Armbrustschütze schoss, doch der Königsbote war zu langsam, der Schild hing noch an seiner Seite. Der Bolzen hätte sich in den schutzlosen Hals gebohrt, doch eine Armlänge vor ihm fing das Holz Feuer, einzig warme Asche rieselte gegen seinen Hals. Mit geweiteten Augen blickte er zu dem Magier, der ihm selbstbewusst zuzwinkerte bevor ein Blitz von seiner Hand zischte und in einen weiteren Ritter unter Schreien vom Pferd schleuderte, schwarzer Qualm quoll unter dessen Helm hervor.
Alpha stürzte sich mit einem gewaltigen Satz auf den Schützen und riss ihm mit einem schnellen Biss die Kehle auf. Derweil folgten die Augen des Königsboten einem einen Ralori Raben, der den Kopf senkte, die Flügel anlegte und hinabstürzte. Er hat wohl einen wehrlosen Fliehenden entdeckt.
Fröhlich lächelnd rieb es sich die Hände, sein Herr würde zufrieden sein, die Pläne gingen besser auf, als sie zu träumen gewagt hätten. Mehrere Zirkel hatten sich ihm angeschlossen, sie hatten Kenix zu ihrem Anführer ernannt, was zum einen seinem klugen Kopf geschuldet war, aber wohl eher weil seine Herausforderer zu Asche zerfallen waren nach einem imposanten Duell der Magier.
Auch die Ralori Frischlinge schlugen sich gut, er hatte ihre Ausbildung beobachtet und erblickte nun einen von ihnen wie er mit blutgetränktem Pelz einem Reiter nachsetzte. Mit den erbeuteten Waffen würden mehr als genug für die Rebellen sein und auch mit der Nahrung war ein weites Problem gelöst.
Er ritt über die Toten hinweg und fragte Alpha „Was ist mit der Vor- und Nachhut, sie dürfen nicht entkommen." Der Löwe hob den massigen Schädel. „Sie sind tot, Sebarian hat sie erlegt." Es war eher ein tiefes Grollen, als Worte und der Königsbote musste sich sehr konzentrieren um ihn verstehen zu können. Alles läuft perfekt. Drei Magier standen auf einem Wagen, sie schleuderten rote Lichtbällen aus aus pulsierender Energie. Trafen diese auf Fleisch brannten sie sich hinein und zerschmetterten die Knochen darunter. Vespasian hatte sich vor langer Zeit mit der Magie beschäftigt, er hatte Monate über alten Büchern und Schriftrollen gebrütet.
Die Fähigkeiten Magie benutzen zu können ist vererbbar, sie kann Generationen überspringen oder abnehmen, bis hin zum Erlöschen.
Der Autor hatte diese Fähigkeit als mächtiges und zugleich schreckliches Geschenk beschrieben. Er wusste dass die Magie eine gewisse Energie verschlang die von irgendwo her kommen musste, doch das war es dann schon, was Monate bei Kerzenlicht mit staubigen Büchern ihm gebracht hatten. Die Priester der Götter wussten noch einiges mehr darüber, doch sie herrschten über ihre Geheimnisse mit wachsamen Blick und hüteten sie Gierig.
Durch Kenix hatte er in den letzten paar Tagen mehr erfahren, als er in eine, Jahr gelernt hatte. Die Magie musste irgendwo gespeichert werden, dafür eignete sich vor allem Bernstein und andere Edelsteine. Durch Rituale füllten sie diese Steine mit Magie wie einen Krug voll Wasser. Aus diesem Krug konnten die Magier dann ihre Kraft im Kampf schöpfen und die Magie Speisen. Aus diesem Grund trug Kenix einen riesigen Bernstein an einer Kette unter seiner Robe. Außerdem kam es nicht nur auf die Menge der gespeicherten Energie in einem Kampf an, sondern auch auf deren Verwendung und das Spannendste war das Duell der Magier, es ging nicht nur darum den Gegner mit Magie zu bezwingen, nein, man musste sogar in den Kopf seines Gegners eindringen um ihn zu lähmen oder seine Abwehr und Angriffszauber voraus zu sehen.
Vespasian hatte fieberhaft an einer Möglichkeit gearbeitet wie er diesen Magier im Notfall bezwingen konnte, jetzt hatte er erfahren, dass er ncihts anderes tun musste als ihm seinen Bernstein weg zu nehmen, denn ohne die darin gespeicherte Energie würde dieser Magier auch nichts anders sein als ein einfacher Mann.
Er hatte auch geforscht, wie Gabriel sich bei seiner Jagd nach Magiern gegen Magie geschützt hatte. Damals waren es Priester gewesen, vor allem die der Zwillinge, die dem alten König im Kampf gegen die Magier gedient hatten. Außerdem hatten sie Schilde und Waffen mit gesegneten Runen geschaffen. Hatte man die Richtigen, waren sie in der Lage einen Zauber abzuwehren, doch hierfür benötigten sie auch wieder Energie, die sie vom Körper des Trägers raubten.
Somit schützten sie den Träger zwar physisch, entzogen ihm aber gleichzeitig die Lebensenergie Dennoch hatte Vespasian sich in die Innenseite seine Harnischs eine Vielzahl an Runen eingraviert, die ihn schützen sollten, doch ob es die richtigen waren oder ob der verwahrloste Magier den er dafür angeheuert hatte ihn über den Tisch gezogen hatte, konnte er nicht sagen. Da riss Alpha ihn aus seinen Gedanken „Alle sind tot, bringt die Wägen zum Sammelpunkt!" Vespasian wendete seinen Hengst und gab ihm die Sporen, gerade zu glücklich, von dem Löwen weg zu kommen setzte es nach vorne. Kenix ritt direkt neben ihm, während Alpha ihnen mit großen Sätzen folgte.
![](https://img.wattpad.com/cover/143094971-288-k365724.jpg)
DU LIEST GERADE
DIe Chroniken Relons
خيال (فانتازيا)Eine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.