„Mein König!" ein kleiner Mann mit verneigte sich tief, sein Bauch war so dick, dass er seine Füße wahrscheinlich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Die Hitze setzte ihm schwer zu, dicke Schweißperlen rollten ihm über die Stirn, schnell versuchte er sie mit einem edel besticktem Tuch wegzuwischen, doch diese geringe Anstrengung ließ ihn nur noch mehr unter seinem reich verzierten Samtumhang schwitzen. „Lord Malenius." begrüßte der König seinen Berater mit einem Milden lächelnd und kaschierte so den angeekelten Gesichtsausdruck, beim Angesicht dieses Mannes. „Nehmt Platz!" Der königliche Rat hatte sich im königlichen Schlossgarten eingetroffen, hier wehte ein stiller Wind, der wenigstens für etwas Abkühlung an diesem heißen Sommertag sorgte. Die Diener hatten im Schatten der großen Bäume einen breiten Tisch aufgeschlagen, auf dem sich Karten und Berichte türmten. Auf der Größten Karte befanden sich Figuren, die für die einzelnen Einheiten standen, zahlreiche goldene repräsentierten die ganzen Maxinen. Lächelnd betrachtete der König die Truppenstärke der großen Armee Relons, seiner Armee. Er blickte in die Runde „Da wir nun vollzählig sind, lasst uns diese Sitzung beginnen." Bringen wir es hinter uns! „Es wurde ein weiteres Dorf überfallen." Velor von Berkas, einer seiner Militärberater erhob sich. Er hatte unter seinem Vater als Drache gedient und war wegen einer Schulterverletzung, die er im Krieg erhalten hatte, ehrenhaft entlassen worden. „Gibt es Überlebende?" fragte Joren, ein kleiner Stämmiger Lord mit roten Locken. „Nein, ich habe das Dorf und die Umgebung absuchen lassen, wie die letzten Male, keine Überlebenden, keine Täter." „Also haben die Zwerge wieder zugeschlagen" knurrte Malenius, der dicke Herzog, schob sich gerade ein Stück Apfel zwischen die Lippen und fuhr schmatzend fort. „Wir müssen unsere Männer rächen und ihren Reichtum an uns reißen." Velor verdrehte die Augen. Er hielt nichts von dem kleinen dicken Mann der einzig weil er als Deckwell, eine der mächtigsten Familien, einen Anspruch auf diesen Platz hatte. Er wollte sicher nicht Krieg gegen die Zwerge führen um der Menschen, sondern um des Geldes willen. „Wie gesagt, es wurden keine Täter gefunden." unterstrich Velor noch einmal seinen Bericht, irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass die Zwerge den Krieg wollten. Der König winkte ab „Wir haben bereits genug Beweise, gegen die Zwerge." Er blickte auf die golden Figuren, die seit dem letzten Mal Richtung Norden gerückt waren. „Wir sind bereits im Krieg, diese Angriffe werden wir nicht dulden!" „Mein König..." versuchte Velor abermals seine Bedenken zu äußern, doch wieder wurde er unterbrochen. „Unsere Soldaten sind bereit, mein Herr, aber wir dürfen die Zwerge nicht unterschätzen." Da der Widerspruch keinen Sinn hatte schloss Velor sich nickend an „So tief in den Bergen können wir ihre Truppenstärke nicht genau einschätzen!" „Dann bilden wir eben noch mehr Männer aus!" lächelte der König. „Das dauert zwei Jahre, mein König, in ganz Relon laufen unsere Vorbereitungen, doch bis die Ausrüstung hergestellt ist und vor allem bis unsere Rekruten Ausgebildet sind wird es noch über zwei Jahre dauern." „Nein!" entschied der König deutlich „Wir haben mehr als genug Soldaten für die ersten Feldzüge und währenddessen bilden wir weitere aus." Die Ratsmitglieder neigten die Köpfe, niemand traute sich zu widersprechen. Es folgten endlose weitere Berichte von Velor über die Truppenaufstellung und Stärke, dann stritten sich ein paar weitere über mögliche Strategien und Herzog Beowulf hielt lange Vorträge über die Mengen an Getreide die er bereit war für die Armee zu stellen. Gelangweilt betrachtete der König das Spiel des Lichtes auf dem sprudelnden Wasser des Brunnens, es warf glitzernde Regenbögen bevor es leise plätschernd in einen Bach stürzte, der Wind treib einen feuchten Hauch herbei und kühlte das Gesicht des Königs. „Euer Majestät?" wurde seine Träumerei unterbrochen. „Hmmm?" erwachte er aus seiner Trance. „Was?" „Es gibt eine Nachricht von Ser Vespasian." wiederholte Velor, wenn er genervt war ließ er es sich nicht anmerken. „Welche?" „Es gibt die Gerüchte von einem neuen Rebellenanführer, er sammelt die Rebellen um sich und ist sogar waghalsig genug in Denors Umkreis Dörfer anzugreifen." Dendron winkte abermals ab. „Verstärkt die Garnisonen, oder was ihr auch immer macht, ich überlasse diese Angelegenheit euren fähigen Händen Ser." er stemmte sich aus seinem reich verziertem Sessel auf. „Dann, meine Herren, wenn jetzt alles geklärt ist, werde ich sie nun verlassen, ich denke den Rest schaffen sie auch ohne mich." „Um genau zu sein gibt es da noch etwas, euer Majestät!" leise aufstöhnend ließ er sich wieder auf seinen Platz fallen. „Sprecht Lordkommandant!" nickte er dem Herren der Drachen, seiner eigenen Leibgarde zu. „Eure Königin Mutter hat mich darauf hingewiesen, dass es noch eine weitere wichtige Angelegenheit gibt." „Weiter!" Dendron klopfte ungeduldig auf den Tisch. „Ihr braucht einen Erben mein Herr." „Ich weiß, aber noch lebe ich und bin Jung, das hat Zeit." „Mit Glück, ja, mein König, aber das muss es nicht und Relon darf nicht ohne Thronfolger bleiben." fügte nun auch Velor hinzu. „Ich denke meine Drachen sind gut in der Lage mich zu beschützen!" bemerkte der König mit Blick auf seinen Lordkommandanten. „Aye, aber dennoch sollten wir uns auf die Suche nach einer Königin machen." Dendron biss sich auf die Unterlippe, darauf hatte er echt keine Lust. Schwaddelnde Väter seiner Adligen und Adliger anderer Länder anhören zu müssen, die ihm in Hoffnung auf eine Einheirat, die Ohren blutig quatschten. „Wen habt ihr im Kopf?" „Noch niemand bestimmten mein König, es sollte die Tochter von jemandem sein der uns militärisch und und materiell von Vorteil ist." Mürrisch nickte der König, er wusste, dass seine Berater Recht hatten. „Gut, sucht euch nach möglichen Frauen um." knurrte er und ging, dicht gefolgt von seinen Wachen, bevor ihn noch jemand aufhalten konnte.
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DIe Chroniken Relons
FantasyEine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.