Kapitel 77

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„Sei nicht so ein Weichei" grummelte Kungar, der gerüstete Leibwächter mit dem er vorhin bereits die Bekanntschaft hatte. Der nun gefolgt von einem Zwerg das Zimmer betrat. „Herr! Dieser Zwerg bittet euch um eine Audienz." Biondil pochte mit den Fingern auf das glatt polierte Holz des imposanten Tisches. „Dafür unterbrecht ihr mein Gespräch? Gebt ihm einen Termin und lasst und allein." Er drehte sich wieder Mitarendil zu „Verzeiht, wo waren wir stehen geblieben?" „Herr" betonte Kungar noch einmal und fixierte seinen Herren „Ihr werdet hören wollen was er zu sagen hat" „Bei meinem Barte, Kungar, du bist heute auch wieder starrsinnig wie ein Stein!" er nickte dem anderen Zwerg zu. „Wer bist du?" „Gloemdil Steinfaust vom Clan der Sechsten, Herr!" Biondils Blick fiel auf die Hände des Zwergs, sie wirkten zwar etwas größer, aber er konnte sich nicht vorstellen, wie er zu dem Namen gekommen war „Was führt dich zu mir Gloemdil Steinfaust?" „Seit dem letzten Attentat vor zwei Monaten werden keine einfachen Audienzen beim König gewährt und ich weiß nicht wer hinter den Attentaten im Mantel der Dunkelheit verbirgt. Ihr seid ein aufrechter Zwerg, so erzählt man sich im ganzen Gebirge, ihr seid..." „Das genügt!" als er den verletzten Gesichtsausdruck des Zwerges sag lenkte er mild lächelnd ein „Ich danke dir, aber wie kann ich dir helfen?" Nun zögerte der Neuankömmling „Herr, es ist doch kein Verrat, wenn es den König schützt" „Was, ich kann dir nicht folgen." bemerkte Biondil während der. „Ich..., es..., ich..." stammelte der Zwerg. Ein dumpfes Grollen drang unter Kungars Helm hervor. „Verdammt, benässe dich nicht selbst und spuck es endlich aus!" Augen verdrehend gab ihm Biondil zu verstehen, dass er schweigen sollte, sanft sprach er zu dem Zwerg. „Nur heraus mit den Worten, der König ist unser aller Herrscher, ihn zu schützen hat oberste Priorität, wie könnte es Verrat sein, dies zu tun." Gloemdil schluckte wieder „Mein Anführer, Numbor Goldarm, er hat die letzten Attentate auf den König zusammen mit Afkar Wolfsschreck geplant und befohlen." Mitarendil fiel das Kinn hinab und auch Biondil konnte seine Überraschung nicht verbergen. „Was du da sagst hat Gewicht, ist dir das bewusst?" „Ja, Herr" erregt strich sich Biondil durch den Bart, das könnte vieles zum guten wenden „Hast du Beweise für diese Anschuldigungen?" stumm schüttelt der Zwerg den Kopf. Wenigstens war es ein Anfang, Biondil biss sich auf die Lippen. Natürlich hatte er sich schon manches Mal den Kopf zerbrochen wer hinter diesen feigen Attentaten stand, in den letzten zwei Jahren war es nun zu fünf gekommen, die teilweise nur dank der Hilfe der Elfenwächter vereitelt worden waren. So hatte Elfe Morana die brennende Zündschnur gerochen und konnte den König wegschaffen bevor der Tunnel über ihnen niederkam. Oft genug war ihm Afkar vorgeschwebt, doch selbst mit sicheren Beweisen, wäre der Herr des Wolfsclans noch mächtig genug sich einer Bestrafung zu entziehen. Aber ohne Beweise wäre jede Anschuldigung unhaltbar und könnte sogar in einem Zweikampf enden. Wieder zupfte er sich am Bart „Dann sage mir wie kannst du deinem Herren und Afkar einen solchen Hochverrat unterstellen?" „Ich habe es gehört mein Herr." die Stimme des Zwerges zitterte, aber er machte nicht den Eindruck als würde er Geschichten erzählen. „Was hast du gehört?" „Ich kontrolliere Mienen auf ihre Sicherheit, Herr. Als ich gestern Nacht eine neue Miene inspizieren wollte hörte ich aus einem Seitenzweig Stimmen, zuerst dachte ich die Arbeiter hätten schon ohne die Sicherheitsabnahme angefangen, deshalb bin ich den Gesprächen nachgegangen. Dann habe ich sie reden hören über den letzten missglückten Attentat und dass es schnell zu einem Erfolg kommen muss, wenn er weiterhin in der Gunst bleiben wollte." die Stimme des Zwerges wurde immer fester, als er erzählte, Biondil strich sich wieder über den Bart, auch das sah er als Indiz für den Wahrheitsgehalt der Worte „Und wer hat gesprochen?" „Afkar Wolfsschreck, Herr und mein Anführer hat geantwortet." Er sah ihn eindrücklich an „Und ihr hab sie gesehen?" „Nein, sie standen in der Dunkelheit und hinter einer Abzweigung." Er fluchte innerlich, also nicht mal einen wirklichen Zeugen. Der Zwerg musste wohl seine Miene bemerkt haben, denn er setzte nach „Ich kenne die Stimme meines Anführers, Herr und auch die des Wolfsschrecks ist einzigartig, schwöre euch bei den Drillingen unseren großen Schöpfern sie waren es." Biondils Blick flog zu Kungar der mit dem massigen Schultern unmerklich zuckte. „Ich danke dir für deine Worte, du dienst dem König ehrenvoll und ich verspreche dir, er wird von dir erfahren und dich zu einem gemeinsamen Gespräch einladen." Panisch schüttelte der Zwerg den Kopf so, dass seine Zöpfe auf seiner Brust hin und her schlugen. „Ihr seid schon ein zu hohes Risiko, ich muss an meine Familie denken, ich warne den König, aber ich werde nicht gegen meinen Clanführer aussagen." Biondil biss sich auf die Lippen, es würde keinen Sinn machen ihn jetzt zu überreden. „Okay, wir werden eine Lösung finden." er erhob sich und schritt auf den Zwerg zu der Überrascht einen halben Schritt zurück machte. „Ganz ruhig Freund" der Anführer der Fünften hielt ihm die Hand hin. „Ich danke dir!" Zu seinem Leibwächter gewandt befahl er „Schickt jemanden mit der ihn nach Hause geleitet."

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