„Und wieder aufbauen" donnerte Trents Stimme über das weite Feld. „Och ne, ich hab Hunger, das ist doch völlig unnötig." maulte Jaro und strich sich die Haare aus der Stirn. Trotz der frostigen Kühle in der Luft klebten die Locken verschwitzt auf seinem Kopf. Trent hatte sie zuerst im Gewaltmarsch stundenlang über matschigen Boden gejagt, nur um auf diesem Feld anzuhalten. Drakon betrachtete die zahlreichen Holzbretter und Bolzen, ein paar Soldaten einer länger ausgebildeten Maxin waren gekommen und hatten ihnen gezeigt wie man das Konstrukt zusammenzusetzen hatte. „Sei still Jaro" brummte Akon „Befehl ist Befehl" „Er hat aber recht" meldete sich Necar, der auf dem Boden saß und mit den Zehen wackelte. „Meine Füße schmerzen immer noch von diesem verdammten Marsch, sieh dir das an" er streckte seine Füße Esar entgegen der sie zur Seite schlug „Nimm ja deine Füße weg, die riechen wie die einer Leiche" er verzog das Gesicht. „Jaaaa, sag ich doch, diese Hornochsen haben mir zu kleine Stiefel gegeben." beschwerte Necar sich und massierte seine Füße. „Dann hab ich eine gute Nachricht für dich" grinste Damon dreckig „wir marschieren nachher wieder zurück" dafür erntete er nicht nur von Necar einen bösen Blick. „Worauf wartet ihr verdammt wir haben einen Befehl" donnerte Akon zornig. Mitfühlend betrachtete Drakon den Korporal und langte halbherzig nach einem der drei gleichgroßen Teile die den dreifüßigen Ständer bilden würden. Auch er hatte keine Lust mehr, nach dem Marsch hatten sie nun schon mindestens zwanzig mal das leichte Feldgeschütz auf und anschließend wieder abgebaut. Es sah aus wie eine gewaltige Armbrust auf einem drehbaren Gelenk, so dass man die Armbrust nach oben, unten, rechts und links bewegen konnte. Er hatte solche Vorrichtungen schon auf Burgmauern gesehen, doch diese waren viel kleiner. Ochsenwagen hatten die Bauteile her gekarrt, Trent hatte dazu nur gemeint, dass die Handwerker der Einheit später selbst zu ihrer Fertigung in der Lage sein würden. Dann hatten die dazugekommenen Soldaten begonnen die Teile zu verankern und mit Bolzen zu sichern um schlussendlich den Aufbau zu zeigen, die Wartung und wie man damit schießen konnte. „Los jetzt oder wollt ihr Latrinen graben!" schrie Akon nun fast schon als Necar immer noch seine Versen massierte.
„Wer als erster den Baum da hinten trifft! Darf auf dem Wagen zurück ins Lager fahren, der Rest marschiert, im Gewaltmarsch!" dröhnte Trents Stimme über das Feld. Und bevor jemand auch nur bis drei zählen konnte, hatte sich Necar ohne seine Stiefel auch nur anzuziehen auf die Bauteile gestürzt und begonnen den Fuß zusammenzubauen. Drei breite nach vorne abgeflachte Balken bildeten den Sockel. Drakon gesellte sich zu ihm und setzte seinen Teil in die gefeilten Rillen des Zweiten ein. Schnell flogen ihre Hände über die Teile, setzten sie zusammen und setzten Bolzen ein um die Holzstücke zu verbinden. Aus dem Augenwinkel sah Drakon wie das Numerat neben ihnen genau so fieberhaft versuchte die teile zusammen zu setzen. „Verdammt es passt nicht" knurrte Damon, der mit zitternden Fingern versuchte das Gelenk auf die Säule zu setzen. „Es muss passen, hat es die letzten hundert Male doch auch" blaffte Jaro. „Mach du schon einmal den Armbrustaufsatz fertig" befahl Akon zu Drakon gewandt, der mit einer Geste Jaro zu sich holte, alleine war das führende Brett zu schwer. „Deomir, Lukan ihr fettet die Sehne ein" „Nein das dauert zu lange" meldete sich Necar. „Stimmt" bemerkte Damon, der mit zufriedenem Grunzen endlich den Bolzen, der das einschieben des Gelenks verhindert hatte, zurecht klopfte. „Nein" Drakon schüttelte den Kopf „die Sehne muss vorbereitet werden" „Diese verdammte sehe haben wir doch schon die letzten hundert Male eingefettet" nölte Necar und Akon nickte zustimmend „ich bin auch nicht scharf auf einen Marsch zurück" stimmte dieser zu. „Nein, wir fetten ein, ihr habt die Soldaten gehört, bei jedem Aufbau!" Drakon versuchte möglichst eindringlich zu sein, doch wenn er es recht bedachte klang der eine Fahrt auf dem Ochsenkarren viel angenehmer. Doch er schüttelte den Kopf. „Wenn wir wegen dir laufen müssen trägst du mein Gepäck!" fluchte Necar. „Wenn ihr nicht so viel herumstreiten und euch mehr aufs Bauen konzentrieren würdet, dann wären wir schon lange fertig" blaffte Esar, der gerade den gewaltigen Bogen an das Führungsbrett anlegte und damit kämpfte das schwere vor gebogenen Holz mit der einen Hand zu Halten und mit der anderen den Bolzen hindurch zu stoßen.
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DIe Chroniken Relons
FantasíaEine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.