DIe Chroniken Relons

Kapitel 41

„Was hat das zu bedeuten? Warum ruft ihr eine Sitzung des Rates ein?" Der Elfenkönig blickte auf Mitarendil und bedeutete ihm mit kurzem Nicken vorzutreten. Der Junge Elfenprinz erhob sich von seinem Sessel und hielt ein Stück Papier in die Höhe. „Caphalor hat dies geschickt!" Er wedelte mit dem Papier herum „Ihr habt uns also wieder wegen diesem Menschen hergerufen? Was hat Caphalor nun wieder herausgefunden?" Tarian zeigte wieder mal ein gelangweiltes Interesse und saß lässig auf seinem Sessel während das lange blonde Haar sein schmales Gesicht umspielte. „Es gibt eine weitaus größere Bedrohung." überging Caphalor die spitzen Worte „Die Ralori sind nicht ausgestorben, sie führten einen Angriff auf Atendor und töteten alle in der Festung." Selbst die diszipliniertesten Elfen brachen in erschrockenes Geflüster aus, die Gesichter wechselten von Überraschung zu Zorn, dann zu Angst und wieder zu Zorn.

Die Ralori gehörten zu den Todfeinden der Elfen, seit Jahrhunderten hatte es Blutvergießen und Kriege zwischen ihren Völkern gegeben, abgesehen von den Alerion, den Urmenschen, bevor sie den Krieg verloren und zu dieser schwächlichen Rasse wurden, den Drachen und vielleicht noch den Zwergen gab es kein anders Volk was sich mit den Elfen messen konnte. Diese Mischwesen waren gefährliche Gegner, selbst für einen Elfen. Sie heilten zu schnell, widerstanden Magie in gewissem Maße und waren ihnen an Kraft und Schnelligkeit ebenbürtig.

„Ist das sicher?" Die Stimme des Elfenkönigs riss ihn aus seinen Gedanken. Das Flüstern der Ratsmitgliedern verstummte, niemand wagte es während der König sprach zu sprechen. Mitarendil nickte und versuchte seine eigene Furcht zu verbergen „Caphalor hat den Anführer, der sich selbst Alpha nennt beobachtet, ein Berglöwen Adler Mischling. Und er ist nicht der einzige, Caphalor hat mindestens fünfzehn, gezählt, er schätzt, dass noch einige in Menschengestalt gekämpft haben."

Der König schloss für eine Sekunde die Augen, dann richtete er seinen Blick auf Sinsalor. Der erfahrenen Feldherren trug ein dunkelblaues Gewand, welches von einem funkelnden Gürtel aus drei ineinander verschlungenen Silbersträngen um die Hüften geschnallt war. Zwischen den Strängen funkelte das blau edler Saphire und ließ das Gewand strahlen. „Was schlagt ihr vor alter Freund?" Der Elfenfürst tippte sich an das glatte Kinn bevor er antwortete. „Die Ralori kämpfen als Rebellen gegen die Menschen, wenn ich es richtig verstehe. Sie suchen ihren Platz unter den Menschen, den der tote Menschenkönig ihnen entrissen hat." Er Sah in die Runde „Wir sind nicht ihre Feinde. Ich denke wir sollten sie in Ruhe lassen, solange sie uns nicht den Krieg erklären arbeiten sie indirekt für uns." Der König nickte nachdenklich, zu oft hatte er sein Volk in Kriege geführt, zu viele Elfen waren gefallen. Die Schicksale so vieler lagen so schwer auf seinen Schultern, dass selbst die eigentlich faltenlose Haut der Elfen bei ihm nun tiefe Furchen zog. Er sah in die Runde „Einwände?" Sein Blick schweifte über jedes Ratsmitglied, um eine Regung in ihren Gesichtern zu sehen oder einen Widerspruch zu hören, doch selbst Tarian, der immer widersprechen musste, schwieg. Der König nickte müde „Dann ist dies beschlossen, verdoppelt die Wachen und sendet Caphalor eine Nachricht, er soll ab jetzt die Ralori im Blick behalten und uns über alle Schritte in Kenntnis setzen." „Was ist mit dem Königsboten?" widersprach Mitarendil „Wir müssen ihn weiterhin im Auge behalten, er plant etwas." Wieder brach leises Gemurmel aus, doch der König unterband es mit einem einfachen Kopfschütteln „Ich sehe in den Ralori eine größere Bedrohung" sein Blick wanderte zu Lydaria „Schicke Caphalor noch zwei deiner Jäger" die Sarutora der Karnivoren nickte leicht und strich sich eine Strähne ihres kastanienbraunen Haares hinter das Spitze Ohr „Ich werde Saturiel und Yuliva entsenden" der König nickte „Die Sitzung ist beendet!" Die Elfen erhoben sich, neigten ihre Häupter, da dröhnte ein lautes Klopfen vom Tor und die riesigen Flügel wurden von den außenstehenden Wachen geöffnet. Eine der Wachen verbeugte sich tief, führte die Faust an die Lippen und legte dann die Flache Hand über ihr Herz. Sie war eine wirklich gutaussehende blonde Elfe in einer reich verziehrten Rüstung aus weißem Metall mit eleganten Gravuren aus schwarzem Kristallstaub. Ihre leise Stimme erfüllte den kompletten Raum. „Verzeiht die Störung hoher Rat, ein Zwergenbotschafter ist gerade eingetroffen, er äußerte den Wunsch vorsprechen zu wollen." Der Herr der Elfen nickte und verkündete mit einer befehlsgewohnten Stimme. „Lasst ihn eintreten."