Farodin sah sich im Zimmer um. Zufrieden ließ er sich auf das weiche Bett fallen, er hatte es weiter geschafft als er es erwartet hatte. Hatte einen Piratenangriff überlebt, seinen Onkel gerettet und saß nun im Schloss Dendrons als Gast, mit einem hervorragenden Ausblick über die Stadt. Außerdem schmückten Gemälde, viel Gold und Schmuck die Wänden, es gab sogar eine goldene Badewanne im Nebenraum und zwei Diener wurden ihm zugewiesen, um ihm alle Wünsche zu erfüllen.
Er hatte sich umgezogen, für den ersten Eindruck war die Rüstung vielleicht schon zu übertrieben gewesen, die Adligen hier trugen alle keine Rüstung, also hatte auch er für das nun anstehende Festbankett leichte elegante Kleidung im Stile Katarus gewählt, einzig Dolch und Schwert an seinem Gürtel blieben. Portos trat zu ihm in den Raum, der Hauptmann seiner Wache trug immer noch seine Schmuckrüstung die auf jedenfall mehr Schutz bot als sein eigener dünner Stoff. Einzig der elegante Umhang rundete das Kriegskleid ein bisschen ab. „Komm wir werden erwartet." sagte der Prinz als er durch die Tür hinaus trat und dem Diener folgte, der sie erwartet hatte. Sie liefen durch prunkvolle Gänge, bis hin vor ein große Flügeltüren, die von zwei Drachengardisten geöffnet wurde. Im Inneren erstreckte sich eine gewaltige Tafel, zahlreiche Diener servierten feinstes Essen auf Silbertabletten oder schenkten teuren Wein aus. Der Duft gebratenen Fleisches hing stieg ihm in die Nase und ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Diener führte sie zu zwei freien Stühlen neben dem König. Er erhob sich zusammen mit den anderen Männern an seiner Tafel und hob den Kelch. „Ich begrüße euch, Prinz Farodin und Lord Demian von Lorntor. Genießt meine Gastfreundschaft und seid willkommen in meinem Reich. Auf eine gute Beziehung" er hob den Kelch zusammen mit den anderen Adligen. Schnell eilten Diener hebei, die den Gästen Kelche in die Hände drückten. Es ertönte fröhliche Musik, als sie sich setzten. Zahlreiche Diener schwirrten um sie herum reichten ihren Platten mit feinstem Fleisch, Schüsseln mit Obst und Gemüse oder weitere leckeren Fisch. Bevor ihre Kelche oder die Teller leer waren wurde nachgeschenkt und neu serviert.
„Lasst es euch schmecken Prinz Farodin." Der Prinz nickte dem König dankbar zu und widmete sich dem zarten Hasenfleisch auf seinem Teller. Es folgten Unterhaltungstänze und Schauspiele und ließen wenig Zeit zum Reden. Doch das was Farodin über den König im Gespräch erfuhr überraschte ihn, er verstand sich sehr gut mit dem jungen König, sie hatten in vielen Dingen ähnliche Gedanken und für viele politische Probleme die selben Lösungsansätze. Dann kamen sie nach einigen Stunden endlich auf das Thema, dass Farodin überhaupt erst hergeführt hatte, die Hochzeit zwischen Dendron und seiner Schwester, der Prinzessin Amalia von Lorntor.
„Wie soll ich unserem Volk erklären, dass wir uns mit einem Reich verbünden, das Teile unseres Volkes jagen und töten würde, viel Magier, Schamanen und Druiden gehören zu meinen Untertanen, einige sind auch Kinder von Relons Flüchtlingen. Hier würde sie der Tod erwarten." Dendron winkte demonstrativ mit einem Lächeln ab „Das sind die Gesetze meines Vaters, er hat die Magie gefürchtet. Doch er hat niemals ihr Potential gesehen. Ich werde meine Gesetze veröffentlichen, alle Arten von Magie werden wieder erlaubt sein, solange sie sich nicht gegen die Menschen direkt oder indirekt richten" Farodin zog die Augenbrauen hoch während er sich das saftige Stück Reh in den Mund schob. „Wie wollt ihr das denn eurem Volk erklären, die Angst vor der Magie sitzt tief." „Es gibt bestätigte Gerüchte über ein Elfenbündnis mit den verdammten Zwergen. Ich brauche Magier in meiner Armee." Nun lächelte der Prinz „Also wollt ihr unsere Magier in eurer Armee" bemerkte er, das ließ ein Ganz neues Spektrum an Forderungen zu. „Ich kenne eure Lage, Prinz. Euer Haus wird bedroht durch andere Adelige genau deshalb seit ihre genau so auf meinen Namen und Rückhalt angewiesen." er lächelte süffisant. „Deshalb hat mein Vater die große Armee Relons eingeführt. Jeder Soldat ist auf die Krone vereidigt, ich muss nicht meine Adligen um Männer für einen Krieg bitten und kein Adliger hat Soldaten die nicht ohne meinen Befehl unter ihm dienen." Farodin knirschte mit den Zähnen, er hatte nicht erwartet, dass sich der Streit der katarischen Adligen mit der Königskrone bis hier hin durchgesprochen hatte. „Ihr fordert also unsere Armee und unsere Magier für einen Krieg den ihr begonnen habt aber nicht gewinnen könnt." antwortete Farodin spitz. Dendron verzog das Gesicht „Ich werde ihn gewinnen, doch es wird seine Zeit brauchen bis die Magier mir ihr Vertrauen schenken und nach Relon zurückkehren würden, geschweige denn in meiner Armee dienen werden. Ich brauche eure Soldaten um diesen Krieg zu einem schnellen Ende zu führen." „Und was seid ihr bereit dafür zu geben?" Farodin spießte einen Pilz auf und und zog fragend die Augenbrauen hoch. Die Köche ließ sich auf jeden Fall sehen, genüsslich kaute er auf dem Pilz. „ Ich biete euch eine Einheirat in das mächtigste Königshaus" Dendron kaute zweimal „auf dieser Seite des Ozeans natürlich" setzte er nach als er die hochgezogenen Augenbrauen des Prinzen erblickte. „Mit meinem Namen und meinen Soldaten im Rücken wird euch der Thron gewiss sein, kein Adliger wird gegen euch ins Feld ziehen und sollte sich doch einer erheben werden wir ihn gemeinsam zerschlagen und sein ganzes Geschlecht ausreißen." „Wieso sollten wir dafür eure Männer benötigen und warum sollten unsere Männer für euch sterben?"
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DIe Chroniken Relons
FantasyEine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.