William stand neben Trent auf einem Hügel und sah wie ein Kantonat Aufstellung nahmen. Ein Numero trug die Ausrüstung der schweren Infanterie, langärmlige Kettenhemden mit Arm- und Beinschienen und einem stählernen Harnisch, Kurzschwert, Waffenrock, Kurzspeer und dem typischen Turmschild der von unterhalb des Knies bis zur Schulter reichte. Ihnen gegenüber stand das andere Numero, in der Ausrüstung der leichten Infanterie, Helm, Arm- und Beinschienen, aber das Kettenhemd endete schon in der Mitte des Oberarms, der Waffenrock fehlte und anstelle des Turmschildes trugen sie einen handlicheren Rundschild. Der Speer war etwas länger genau wie das Schwert.
„In welcher Einheit ist mein Bruder?" fragte William während er zusah, wie die Sergeants der Einheiten beiseite traten. Den Befehl über die Truppen würden die Rekruten selbst übernehmen müssen, dieses Mal konnten sie sich nicht auf die Erfahrung ihrer Ausbilder verlassen.
„Bei der schweren." meinte Lentulus, der Hauptmann dieses Kantonats hatte sich mit kritischem Blick neben Trent gestellt. „Gebt das Zeichen Hauptmann!" Lentulus nickte und winkte einem Melder neben sich zu.
Mit kurzen Stößen durch das Horn wurde das Signal zum Angriff gegeben.
„Vorwärts!" brüllte Akon, er war für diese Übung zum Stabskorporal gewählt worden und war somit der Ranghöchste Offizier. Leider bedeutete dies für Drakon uns ein Numerat, dass sie in der ersten Reihe Standen. Geordnet rückten sie Schritt fürs Schritt auf die feindliche Linie zu. „Schilde!" Drakon hob den Schild, er war schwer und als das Training begonnen hatte, hatte er ihn nicht wirklich lange halten können, doch nun war ihm dieses Gewicht fast willkommen, es erweckte ein Gefühl von Sicherheit. Er klappte seinen Schild über den seiner Nebenmänner. Zu seiner Linken stand Akon, zu seiner Rechten Necar. „Das kann ja was werden" murmelte Necar neben ihm als sie den heranstürmenden Feinden entgegenblickten. „Das ist Lucius Numero" knurrte nun Akon „machen wir sie fertig." dann erhob er die Stimme „Speere bereit!" sie hoben ihre Speere. „Noch nicht!" er blickte den heranstürmenden Soldaten entgegen. Drakon meinte sogar Lucius in der ersten Reihe zu sehen. „Werft!" die Speere flogen durch die Luft. Bei einem gebellten Befehl der anderen Seite ließen sich die Angreifer fallen und hoben ihre Rundschilde. Die Speere hatten zwar nur vereinzelt Löcher in die gegnerischen Reihen gerissen, aber den Angriff verlangsamt.
„Schildwall!" bellte nun Akon und die hinteren Reihen hoben ihre Schilde über die Köpfe ihrer Vordermänner. Drakon lehnte sich mit voller Kraft gegen sein Schild. „Schwerter!" mit lautem Scharren zogen fünfundfünfzig Männer ihre Kurzschwerter. Dann krachten die Feinde gegen sie. Drakon ächzte als sich ein Gegner gegen ihn warf, doch gemeinsam hielten sie stand. Schnell, in einer tausendmal eingeübten Bewegung ließen sie ihre Waffen zwischen ihren Schilden hervorblitzen und obwohl die Klingen stumpf und die Spitzen abgerundet waren hörte er überall das schmerzhafte Keuchen seiner Gegner. „Gegendruck!" brüllte Akon über dem Lärm hinweg, wie ein Mann machte die Einheit einen Schritt vorwärts. Mit aller Kraft stieß er sich nach vorne und wieder stieß er mit dem Schwert zwischen den Schilden hin durch, immer wieder. Während die Angreifer vergeblich eine freie Stelle im Schildpanzer suchten. „Aufklappen!" brüllte Akon und Drakon stürzte mit den anderen vor, rissen die erste Reihe der Feinde auf, stießen sie zur Seite. Die zweite Reihe seiner Gefährten stürmte in die aufklaffenden Löcher der Feinde. Schnell entbrannte ein Einzellkampf „Schließen!" schrie Akon und die Männer versuchten wieder in den Schutz ihrer Gefährten zu gelangen. Doch die Feinde waren schnell, sie drängten die einzelnen Kämpfer ab und töteten sie zu dritt. In der Formation war die Schwere deutlich überlegen, doch allein waren sie nur langsam, zu langsam um den schnellen Angriffen der Leichten zu entgehen.
„Verdammt" fluchte Akon neben ihm. „Auffächern!" die hinteren Reihen klappten auf im Versuch die Feinde in die Zange zu nehmen. „Binden!" Drakon klappte den Schild zur Seite und versuchte die vorderen Männer mit schnellen Angriffen zu binden. Sein Schwert zuckte schnell nach vorne und deckte seinen Gegner mit einem Hagel ein, dann riss er den Schild in die Höhe fing zwei weitere Schläge ab und knallte ihm den Schild gegen die Brust. Stöhnend viel der Mann zu Boden und Drakon gab ihm mit einem schnellen Tippen auf den Hals das Zeichen seines Todes.
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DIe Chroniken Relons
FantasyEine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.