„Die Spiele sind vorbei!" verkündete Trent und nickte Dentos zu. Der Stabsobrist trat vor. Dürr und drahtig wirkte er wie ein typischer Kavallerist, mit den O-Beinen und den kurzen blond braunen Militärschnitt. „Wir sind zufrieden mit dem was wir gesehen haben, ihr habt gut gekämpft, umgesetzt, was ihr gelernt habt und euer Lager gut gewählt." seine Stimme klang ruhig und befehlsgewohnt, als er nun noch einen Schritt nach vorne trat. „Nichts desto trotz solltet ihr nicht vergessen, dass das folgende Jahr noch schlimmer wird. Es werden weitere Spiele folgen und bald wird es ans Kampftraining gegen die Monster dieser Welt gehen und glaubt mir, ihr werdet nicht gegen Puppen antreten. Trent nickte, düster erinnerte er sich daran wie viele Rekruten beim letzten Mal aus Überstürzung gefallen sind, dieses Mal würde er selbst die Aufsicht übernehmen. Es hatte ewig gedauert, Söldner zu finden, die sich bereit erklärt hatten die nötigen Monster zu jagen. Doch in der nächsten Woche sollten die ersten Orks eintreffen. Zufrieden nickte er und trat wieder neben seinen Obristen. „Ihr habt euer erstes Jahr abgeschlossen, und hiermit küre ich die Löwen zu Siegern!" Die Rekruten vor ihm brachen in Lachen aus, während die Numerate unter der Schlangenflagge Missmutig der Szene folgten. Auf sie würde nun der Lagerdienst für den ganzen Monat fallen, und da das Training weiter ging, bedeutete dies sehr wenig Zeit zum Schlafen. Trent grinste seine Ausbilder hatten es damals ähnlich gemacht. Er betrachtete sie und war Stolz auf das was er in den letzten Monaten erreicht hatte.
„Weiß eigentlich jemand woher das Vieh kam?" raunte Jaro Damon zu. „Hmm?" brummte dieser „Der Skorpion, woher kam das Tier?" „Psst" knurrte Akon, seine Numerat zu, das in hab acht Stellung vor ihrem Ausbilder stand. „Ich dachte er sein aus der Wüste hier her gekommen" meldete sich Necar, Akon ignorierend. „Natürlich, der ist durch die Wüste bis ins Gebirge gewandert, dann durch das ganze Gebirge gestapft und das durch halb Relon bis hier hin gelaufen." murmelte Esar mit Kerzen geradem Kopf. „Siehst du!" grinste Necar selbstgefällig. Drakon verdrehte die Augen. „Das war ein Scherz" Necar verzog beleidigt das Gesicht und die anderen kicherten. Selbst Akon ließ sich dazu hinreisen. „Es gibt Gerüchte, dass es für eine Übung eingefangen und hergebracht wurde" meldete sich Patrokles zu Wort „Und da ist es wahrscheinlich ausgebrochen." „So, nun wird es Zeit mal richtig anständig zu essen, Einheit, weg treten!" donnerte der Trent. Und unterbrach sie in ihrem Gespräch, sie salutierten „Danke Herr."
Akon trat aus der Reihe hinaus, wie alle anderen Korporale stelle er sich vor seine Einheit „Rechts um, Marsch zurück ins Lager!" Dann grinste er „Es gibt essen!" „Was hast du gesagt?" fragte Damon. „Jaros Magen hat dich übertönt" alle brachen in Lachen aus, während Akon die Spitze übernahm und sie immer zu zweit hinter ihm her marschierte. Als sie den Wald erreichten nickte er seinen Männern zu. Direkt verfielen alle in einen entspannten Schritt. „Immer dieses Marschieren" murmelte Lukan „Wenn ich das gewusst hätte." „Das du als Soldat marschieren musst? Was hast du denn erwartet?" „Besseres Essen" grinste Jaro und sein Magen knurrte zustimmen. Das Numerat begann wieder zu lachen.
„He!" Plötzlich wurde Drakon gepackt und zur Seite gerissen. Niemand hatte auf das Numerat neben ihnen geachtet. Plötzlich fand sich Drakon am Boden wieder. Hart war er mit der Hüfte aufgeschlagen knurrend versuchte er sich aufzurappeln während sein Blick um her flog, auf der Suche nach dem der ihn in den Staub gerissen hatte. Da traf ihn von hinten schon ein harter Schlag, er kippte nach hinten, ein Fuß stellte sich auf seine Brust und drückte ihm die Luft ab. Sein Blick klärte sich. Lentro stand über ihm, einer von Lucius Männern. „Bist du völlig verrückt?" stöhnte er. Kämpfe unter den Rekruten wurden streng bestraft und Drakon hatte überhaupt keine Lust deswegen die Peitsche zu spüren. „Lass ihn aufstehen" herrschte Akon „Bist du völlig verrückt? Hast du einen Schlag auf den Kopf bekommen?" Er griff nach Lentro um ihn zurück zu reißen. „Das ist sein Kampf" knurrte Lucius und trat dazwischen. Damon, Necar und die anderen legten ihre Hand auf die Schwertgriffe. „Keiner zieht blank!" kam Drakons Stimme stockend aber stark. Sie alle trugen noch die stumpfen Schwerter, erst im Lager würden sie ihre Waffen wieder anlegen. Doch hier ging es um das Signal und ein gezogenes Schwert würde ihnen so viele Schläge einbringen, dass sie mindestens einen Monat nicht mehr auf dem Rücken liegen konnten. Ohne Vorwarnung packte er den Fuß auf seiner Brust und drückte ihn zur Seite weg. Lentro verlor das Gleichgewicht und stürzte. Fluchend versuchte er sich aufzurappeln, dar war Drakon schon über ihm, nach Luft schnappend aber frei umschlossen seine Finger nun die Kehle seines Feindes. „Was sollte das?" Lentro keuchte, röchelte umschloss mit seiner Händen den Unterarm Drakons, versuchte seinen Hals zu befreien. Er zitterte, bebte, versuchte mit aller Kraft die Hüfte oder den Bauch zu treffen. Doch Drakon steckte die Schläge weg und legte nun sein ganzes Gewicht auf den Druck. Lentros Gesicht wurde immer dunkler, tief rot, die Augen traten hervor und dicke Adern pulsierten auf der Stirn. Mit aller Kraft versuchte er den Fels auf sich hinab zu stoßen, doch Drakon blieb unerbittlich und langsam ebbte die Gegenwehr ab. „Was sollte das?" er entließ ihn endlich und drückte sich auf. „Ein schlechter Verlierer" bemerkte Necar und die anderen nickten zustimmend. Lentro drehte sich keuchend und hustend auf die Seite. „Gehen wir" brummte Drakon an seine Gefährten gewandt, nahm den Blick jedoch nicht von Lucius, Lentro gehörte zu seinen engsten Freunden. Akon nickte, sie schritten los. „Achtung!" schrie eine panische Stimme. Drakon wirbelte herum, zu langsam, er konnte nur noch die Klinge auf sich herabfahren sehen. Klirrend sprang sie zurück. „Was tust du da!" schrie Lentro, es war eher ein hustendes Keuchen. Wut und Hass formten sein Gesicht zu einer grimmigen Grimasse als in Drakons Richtung ausspie. Doch dieses Mal galt seine Wut Lucius, der mit einer scheinbar leichten Bewegung den Hieb abgefangen hatte und nun mit gehobenem Schwert zwischen ihm und Drakon stand. „Du hattest deine Chance!" entschied Lucius. „Steck das Schwert weg und geh essen." „Ich werde ihn umbringen!" schrie Lentro, Speichel sprühte aus seinem Mund. „Dann in einem ehrlichen Zweikampf und nicht hinterrücks!" gab Lucius zurück. Zu Drakon gewandt nickte er „Geht, ich kümmere mich darum, seid gewiss, nicht alle vergönnen euch den verdienten Sieg!" mit einer Kopfbewegung entließ er sie. Dann drehte er sich wieder zu Lentro um „Und du steckst nun das Schwert zurück, dann vergessen wir diese Sache!" Lentro knurrte, hob das Schwert, doch als er die Bewegung seienr Gefährten erblickte, wie jeder von ihnen zum Schwert griff, er stand alleine. Er ließ die Schultern sinken.
„Gehen wir" entschied Drakon, sein Blick fiel auf die umher stehenden, die die Show genossen hatten „Geht! Ihr alle!" rief er wütend und schneller als er schauen konnte hatten die Männer sich verzogen. Zusammen mit seinem Numerat schritt er davon. „Du hast in ihm einen gefährlichen Feind in deinem Rücken." bemerkte Akon während er versuchte mit schnellen Schritten dem vor Wut schäumenden Drakon zu folgen. „Ich weiß! Dann nickte er seinem Numerat zu „Dafür habe ich Freunde die mir den Rücken decken!" Grinsend nickten die anderen. Drakon versuchte die Bauchschmerzen, die ihm dieser Narr bereitete zu verdrängen. Erleichtert machte er sich klar was er geschafft hatte, sie hatten das Spiel gewonnen. „Essenszeit" grinste er und gemeinsam schritten sie zurück.
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DIe Chroniken Relons
FantasyEine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.