Er lachte, so etwas hatte er noch nie erlebt, das letzte Spiel hätte eigentlich auf lange Belagerungsschlachten abgezielt. Für das Schlangenteam hatte er ein befestigtes Lager mit allem nötigen errichten lassen und nun, was hatten die Teams gemacht? Er kicherte wieder. Sie haben sich auf eine Feldschlacht geeinigt und so dauerte das Spiel, das für Wochen geplant war eine einzige gewaltige Schlacht. Und gekämpft haben sie, das musste man ihnen lassen er kicherte, nach zwei Jahren hatten sie wohl mehr gelernt als er zu träumen gelernt hatte. Diese einst rohen Rekruten, nahmen nun langsam Form an. Sie kämpften bis schließlich einer nur noch stehen konnte, der die Krone des Gegners nahm. Zuerst hatten sie es sogar versucht in einem einfachen Zweikampf alles zu beenden. Jedes Team hatte einen Streiter gewählt und der Zweikampf wurde für das Löwenteam entschieden, jedenfalls solange bis die Schlangen in einem Überraschungsangriff über ihre Feinde herfielen. Noch jetzt hörte man im ganzen Lager die Verwünschungen und Flüche über diesen hinterhältigen Sieg ihrer Gegner. Doch Trent hatte sich entschieden, den Sieg anzuerkennen, im Krieg gab es auch niemanden, der sich an die Regeln hielt. Ein anderes Mal fing eines der Team Raubtiere aus dem Wald ein und jagten sie auf das Gegnerische Lager und diese übernahmen an deren Stelle den Kampf. Er hatte seine Offiziere bereits angewiesen sich Gedanken über eine wirkliche Herausforderung zu machen. Er trat an seinen großen Schreibtisch. Berichte, Schriftrollen und Briefe voll Zahlen und lästiger Worte lagen darauf. Trent hasste diesen Papierkram. Als er diesen Posten annahm, hatte er darauf gehofft den Berichten zu entgehen. Doch nun sah er sich gezwungen zahlreiche Berichte zu lesen, über Vorräte, Kleidung und Waffen, die dieses Lager verschlang. Er blickte auf einen Brief der etwas neuer aussah, das Siegel kannte er. Stach direkt ins Auge. „Endokles" seufzte er. Das konnte nur die Forderung nach mehr Gold sein. Der Graf von Aniscans lieferte dem Lager die Orks, an denen er seine Soldaten trainieren lassen konnte, doch die dreckigen Viecher ließ er sich schon fast in Gold aufwiegen. Trent riss mit einer schnellen Bewegung des Dolches das Siegel entzwei. Ja, natürlich wieder Gold, er schluckte, dann kochte die Wut in ihm auf. Nun forderte er für die nächste Lieferung noch mehr als abgemacht. Er schüttelte fluchend den Kopf, eigentlich sollte er selbst dem Grafen einmal einen Besuch abstatten und ihm sein verdammtes Gold in den Rachen schieben.
Er knüllte das Papier zusammen und warf es auf den Boden, darum würde er sich später Kümmern, vielleicht. „Herr?" ertönte eine Stimme vor seiner Tür. „Ein Bote des Königs ist eingetroffen." Trent sah auf, was wollte ein verdammter Königsbote in seinem Lager. „Lasst ihn eintreten!" wies er seine Wachen an. Trent stöhnte innerlich auf, kaum dachte man an sie schon zeigte sich einer dieser Sippe „Ser Konstantin von Umbar" begrüßte er den schlanken blonden Mann mit den blitzenden grünen Augen und dem gewinnenden Lächeln. Gerüchten nach sah er gerne Mal in sein Krug und liebte das Gold mehr als das Recht des Königs wofür er stand. „Alester Trent, Ausbilder der neu ausgehobenen fünften Maxin, es ist mir eine Ehre in eurem Lager zu stehen und diese großen Männer bereits in wahrer Pracht Soldaten nennen zu können." Oh, wie er solch blumigen Worte hasste, dieses Adelspack dachte mit schönen Worten würden schlimme Dinge besser klingen. „Macht es kurz Königsbote, was macht ihr hier?" „Im nahmen des Königs handeln, vergisst nicht wer vor euch steht." das Lächeln war verschwunden. „Ich spreche hier mit der Stimme des Königs und meine Hand richtet an seines statt." sein Gegenüber verdrehte die Augen. „Wie könnte ich das jemals vergessen, wenn jeder Botschafter das in jedem zweiten Satz erwähnt." Der Blonde lachte „Also zum Auftrag Trent." Der Ausbilder fletschte die Zähne, für diese verfluchte Unverschämtheit sollte er ihn auspeitschen lassen, eigentlich ein schöner Gedanke. Er grinste innerlich und machte eine Bewegung, das er fortfahren sollte. „Um es kurz zu machen" setzte der Königsbote an, sprang dann aber auf ein weiteres ungeduldiges Schütteln der Hand hinweg weiter „Der König befiehlt die fünfte Maxin in den Süden. Ihr Auftrag lautet, die Südgrenze zu sichern und die Ralori aus Relon fernzuhalten, am besten durch einen Qualvollen Tod." Trent brach in ein tiefes Lachen aus „da seid ihr wohl umsonst herbei geritten, wenn ihr eure Berichte aufmerksam gelesen hättet, dann wüsstet ihr, dass diese Maxin noch mindestens ein Jahr Ausbildung vor sich hat." er stutzte als er das listige Grinsen des Königsboten noch breiter werden sah. „Das ist dem König bewusst, wir brauchen mehr Soldaten, die Ausbildung ist verkürzt. Die zwei Jahre genügen?" Trent klappte ungläubig die Kinnlade auf „Sagt, dass dies ein Scherz ist, sie sind Blut jung, ihnen fehlt die Erfahrung erst in diesem letzten Jahr werden sie zu wahren Kriegern geschliffen!" „Dafür ist keine Zeit, wir brauchen diese Männer!" „Sie werden sterben, noch vor ihrer ersten Bluttaufe!" Konstantin zog eine gesiegelte Botschaft unter seinem Umhang hervor. „Befehl ist Befehl, Trent. Die Ausbildung ist beendet." er hielt ihm das aufgerollte Pergament entgegen. „Hier ist euer Marschbefehl, gehorcht oder euer Nachfolger wird es tun." Mit galanter Drehung auf dem Absatz schritt er zurück und öffnete die Tür. „Ich werde nun zu den anderen Teilen dieses Maxins reiten, ihr habt eine Woche Zeit für die Vorbereitungen. Dann erwarte ich euren Aufbruch!"
Fassungslos blieb Trent zurück und starrte auf das Pergament, jetzt verlor der König endgültig den Verstand.
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DIe Chroniken Relons
FantasiaEine Fantasywelt voll Elfen, Zwerge, Menschen, Magiern und anderen Wesen, zerissen vom Krieg eines gierigen Königs, voll Verrat, Kampf und neu erblühender Freundschaft.