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Ich drücke auf einen Knopf und nach nur paar Sekunden kommen Ärzte und geben ihr einen kleinen Eimer. Augenblicklich später erbricht sie Blut in den Eimer. Sofort gehe ich zu ihr und packe ihre Hand. Die Ärzte sagen: "Wir müssen nach oben in den OP. Geben sie oben Bescheid. Sofort!"
Bevor sie weggehen, sagt Tini: "Ich liebe dich Jorge!"
Schon sind sie weg.
"Ich liebe dich auch, Tini", flüstere ich. Dann gehe ich in den Wartezimmer.
Ich fange wieder an zu weinen. Eine zweite Operation? Keinen Tag später?
Die anderen kommen sofort zu mir und fragen mich was los ist.
"Sie erbrach Blut, dann musste sie sofort in den OP. Ich will das nicht mehr", sage ich. Mechi fängt an zu weinen. Ruggero tröstet mich, obwohl er es selber gebrauchen könnte.
"Ich schaffe das nicht", schluchze ich.
"Jorge.. Wir müssen stark sein, für Tini. Guck mal wie stark sie ist", sagt Rugge.
Ich nicke und wische meine Tränen weg. "Ich liebe sie so. Und es macht mich fertig, dass ich sie nicht beschützen kann. Sie hat mich die ganze Zeit angelächelt als wäre nichts passiert."
"Ich habe eine Idee", sagt plötzlich Facu. "Jeder sagt ein schönes Erlebnis mit Tini."
Gute Idee.
"Ich fange an." sagt Mechi.
"Einmal hatten wir eine Konferenz. Vielleicht erinnert ihr euch daran. Es war vor ein paar Wochen hier in Buenos Aires. Dort haben sie uns doch Rotwein angeboten. Ich sass neben ihr und damit es nicht öffentlich wird, dass sie schwanger ist, hat sie Rotwein genommen. Damit sie es nicht trinken musste, wollte sie es mit mir austauschen, sobald ich es ausgetrunken habe.
Als wir eine kleine Pause machten, waren nur noch sie und ich im Raum. Sie tauschte gerade ihr Glas mit meinem aus, als es ihr aus der Hand rutschte und der ganze Inhalt auf den Boden leerte. Und der Teppich war weiss." Wir lachen alle.
"Aufjedenfall wollte ich es sagen, doch Tini lachte nur und stellte ihren Stuhl darauf. 'Sag nichts' hat sie mir gesagt. Dann sind alle wieder gekommen, und wir sprachen weiter. Doch Tini hat die ganze Zeit gelacht. Sie konnte sich nicht mehr fangen."
"Sie lacht so süss", bemerke ich. "Ja. Sie steckt jeden damit an. Dann sind alle gegangen, ausser wir, wir waren die letzten. Gleich als wir draussen waren, hörten wir die aus dem Konferenz schreien wegen dem Fleck welches sie entdeckt haben. Tini packte mich an der Hand und zog mich mit. Wir rannten lachend weg." Mechi wischt ihre Tränen weg. Dann lachen wir. "So kennen wir sie", lacht Facu.
So ging das weiter. Und das tat echt gut. Tini ist ein Engel ohne Flügel.
Nach ein paar Stunden kommt ein Chirurg.
"Die Ursache des Blutes, das sie erbrochen hat, ist der Tumor. Wie wir feststellen konnten, wächst er wieder. Wir müssen eine andere Methode anwenden, die viel aufendiger ist. Sonst wird der Krebs nicht weggehen. Aber jetzt sollte es ihr soweit gut gehen. Sie kann morgen weg von der Intensivstation, wenn alles gut bleibt. Sie können nun zu ihr. Alle."
Wir stehen sofort auf und gehen zu ihr. Und da liegt sie wieder. Ich setze mich wieder hin und nehme ihre Hand. Die anderen stellen sich um das Bett. Und jetzt gucken wir sie alle an.
Still, traurig, erschöpft. Aber vorallem besorgt.
Ihr Tumor wächst.
Klartext - Meine Kleine hat Krebs.

Jortini - Is it meant to be?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt