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"Tini, was ist los?", fragt Jorge besorgt und nimmt mich in den Arm. Nach einer unbestimmten Zeit, in der ich sein Hemd vollgeweint habe, löse ich mich schluchzend von ihm. "Jorge, nein."
"Hä? Was ist los?"
"Ich tu dir nur weh. Ich.. Ich kann das nicht", sage ich und renne aus dem Haus. Ich höre nur noch wie Jorge nach mir ruft, als ich in den Regen renne. Ich spüre sofort wie jemand mein Handgelenk hält. "Jorge, lass mich", rufe ich über das laute Gewitter.
"Nein, Tini. Komm nachhause."
"Das ist nicht mehr mein Zuhause. Ich lüge meine eigenen Kinder an und mache dir Hoffnung, indem ich dich küsse weil León uns beobachtet hat."
"Das war nicht echt?", fragt Jorge nun leiser.
"Nein. Und deswegen will ich nicht hier sein. Ich verletze dich einfach viel zu sehr!", rufe ich wieder und ich weine wieder. Ich drehe mich um und renne durch die verlassenen Strassen. Meine Tränen probiere ich zurückzuhalten, was mir misslingt.
Plötzlich renne ich in jemanden rein und falle zu Boden. Als ich ein bisschen aufschaue, sehe ich sein Gesicht nicht. Doch zwei tattowierte Arme. Ich reibe mir den Kopf, da er mir jetzt weh tut.
"Tini", ruft dieser Mann, hilft mir auf und umarmt mich. Als ich seinen Geruch rieche und seine Umarmung spüre und an seine Tattoos denke, fällt mir ein wer das ist. Ich atme erleichtert auf und umarme ihn fester.
"Justin", schluchze ich. Ich vergrabe mein Gesicht in seiner Schulter.
Ich weine wieder. Er löst sich kurz von mir und guckt mich besorgt an. Warum erinnere ich mich nur an ihn? Justin streicht mir kurz über die Wange, nimmt meine Hand und sagt: "Komm."
Wir rennen durch den Regen, bis wir nach 20 Minuten bei einem Haus ankommen.

"Ich habe dir ein heisses Bad bereitgemacht", sagt Justin und setzt sich zu mir. Ich starre nur auf das flackernde Kamin, in Decken eingewickelt und mit einem heissen Tee in der Hand. "Danke", sage ich geistesabwesend. Er seufzt. "Tini, was ist los?"
Langsam und immer wieder abwesend erzähle ich ihm alles.
Nachdem ich fertig bin, bleibt es still. Dann mit er mich in der Arm, wofür ich dankbar bin. Ich spüre wie er mich hochhebt und ins Bad führt. Als ich sehe wie gemütlich er es mir gemacht hat, lächle ihm dankbar zu.
"Nimm dir so viel Zeit wie du willst. Ich bin gleich im Zimmer nebenan."
Als er die Tür schliesst, ziehe ich mich aus und steige in die mega grosse Badewanne. Und als ich sehe, dass mir Justin seine zwei Bücher (Biografien) hingelegt hat, lächle ich und fange an zu lesen. In diesem Moment sind all meine Sorgen weg.

Jortini - Is it meant to be?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt