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Das sind doch seine Eltern. Als ich Jorge an der Hand packe, guckt er mich an.
"Eine Woche nach unserem 1. Jahrestag als Ehepaar, sind meine Eltern zurück nach Mexiko geflogen und abgestürzt", informiert er mich. Er beugt sich runter und legt je eine Rose auf das Grab.
Er steht wieder auf und ich sehe wie ihm ein paar Tränen runterfliessen.
"Genau vor 20 Jahren", schluchzt er. Sofort nehme ich ihn in den Arm und er weint weiter.
"Nach diesem Tag ging es mir scheisse und ich griff nach Drogen. Ich habe dich betrogen und meinen besten Freund geschlagen. Ich war ein schlechter Mensch."

Mal wieder wie ein Stromschlag trifft es mich. Aber dieses mal 100 mal stärker.
Ich war im Krankenhaus und er war auf Drogen!
Warum war er auf Drogen? Seine Eltern starben an einem Flugzeugabsturz!
Wann? Kurz nach unserem Jahrestag.
Die Hochzeit!
Sofort fällt mir die ganze Hochzeit ein.
Am Altar habe ich doch an früher gedacht.
Und im Nu fällt mir ein wie Jorge und ich uns kennengelernt haben.
Und
Alles
Andere.
Ich
Weiss
Alles!
Ich schnappe entsetzt nach Luft, worauf Jorge zu mir guckt.
"Gehts gut?", fragt er mich.
Ich nicke ein bisschen überfordert.
"Tini? Wirklich? Mi Amor? Komm, setz dich hin."
Als er 'Mi Amor' sagt, fliesst mir eine Träne runter. Mein Herz schmerzt.
"Babe, was ist los? Wein nicht."
Er setzt sich mit mir hin und ich probiere gerade alles zu verstehen. Ich gucke langsam zu Jorge. Ich habe ihn wieder zurück.
Die Kinder!
Justin! Oh Gott.
Aber Jorge...
Mein Jorgito.
Ich gucke ihn an. Sein besorgtes Gesicht guckt in meines.
"Schatz, sagst du nun warum du weinst? Du machst mir Sorgen."
Ganz kurz lächle ich.
Doch ich bekomme irgendwie kein Wort raus.
"Amor...", fange ich an, doch er lässt mich micht ausreden.
"Du weisst alles", sagt er plötzlich.
"Woher weisst du das?", frage ich erstaunt. Seine Augen sind glasig, als er lächelt.
"Du hast mich nie 'Amor' genannt als du keine Erinnerungen hattest."
Dann lächle ich zurück. Sofort umarmt er mich fest und lange. Ich seufze erleichtert in sein Ohr.
Wir lösen uns langsam und er gibt mir einen langen gefühlsvollen Kuss.
Ich flüstere: "Ich liebe dich."
Er lächelt, küsst mich und sagt: "Ich liebe dich auch."

"Es tut mir so leid, Justin", sage ich und umarme ihn. Er lacht. "Ist schon okay, Kleine. Ich bin froh, dass du alles wieder weisst."
"Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Selena?"
"Was soll ich sagen, ausser das du zu unserer Hochzeit eingeladen bist?"

40 Jahre später

Jortini - Is it meant to be?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt