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Ich gucke Tini an. Nehme ihre Hand. Gucke kurz darauf. Und gucke wieder rauf, in ihre Augen die mich schon angucken. Ich wische gekonnt sanft ihre Tränen weg. "Weine nicht", flüstere ich. "Ich habe viele Gründe um gerade zu weinen", sagt sie traurig. Ich hebe mit meinem Finger ihr Kinn nach oben.
"Eigentlich nicht."
Wir sprechen leise. "Warum nicht?"
Ich nähere mich ihr und ich spüre wie sie Gänsehaut bekommt, als mein Atem ihr Gesicht schweift. Ich flüstere ihr ins Ohr. "Ich verzeihe dir immer, Tini."
Ich gucke ihr nun in die Augen. Sie guckt mich etwas geschockt an. "Ich liebe dich. Was bringt es mir mit dir getrennt zu sein?"
Sie streicht mir glücklich über die Wange und umarmt mich dann. Wobei sie flüstert: "Danke."
Als wir uns lösen, küssen wir uns. Und wieder spüre ich diese Energie. Und ein Lächeln, das über Tinis Lippen huscht. Und ich weiss, dass ihr zu Verzeihen die richtige Entscheidung war.

"Ich will nur mit ihm darüber reden", sage ich entschlossen.
"Na gut. Aber keine Beleidigungen oder Schläge", sagt Tini streng.
"Nein, mach ich nicht. Ich will nur reden. Er ist immer noch mein bester Freund."
"Sicher?", fragt sie. Ich nicke ehrlich. "Na gut, geh. Er ist unten bei den anderen."
Ich gebe ihr noch einen Kuss und gehe runter.
"Rugge, Bro", rufe ich und er guckt mich an. Er lacht. "Ja?"
"Komm kurz", sage ich und ziehe ihn mit. In der Küche fragt er:
"Was ist los?"
"Tini hat mir alles erzählt." Er guckt mich fragend an. "Ihr beide. Zusammem geschlafen. Macht es jetzt klick?"
"Ach so... Oh.. Ich weiss nicht was du erwartest... Oder was ich sagen soll.. Was ich tun soll?" Er guckt mich etwas geschockt und zurückhaltend an.
Ich schüttle den Kopf.
"Ich habe mit Tini schon alles geklärt. Ich wollte nur das du weisst, dass ich es weiss. Ich weiss gerade auch nicht ob ich etwas von dir erwarte."
Er nickt und kratzt sich am Hinterkopf.
"Aber zwischen euch ist alles gut, oder?", fragt er verzweifelt. Ich nicke.
"Gut. Jorge, ich entschuldige mich einfach mal. Es tut mir echt leid, das gerade ich das sein musste."
Ich merke wie leid es ihm tut.
"Rugge, ich bin nicht wütend auf dich. Nicht mehr, auf jeden Fall. Nichts hat sich verändert. Ich liebe dich und Tini genau wie vorher", lache ich.
Ihm entlockt ein Lachen. Er ist sichtlich erleichtert. Er reibt sich die Augen.
"Danke, Mann. Ich hatte echt Angst vor deiner Reaktion. Deswegen bin ich so gut mit dir befreundet. Du hast einfach ein zu gutes Herz."
Ich lächle. Es tut gut das auch mal vom besten Freund zu hören. Wir sind erwachsen und können so etwas sagen ohne sich zu schämen. Nicht?
"Ich brauche dich und Tini in meinem Leben, Bro. Und solange ihr euch nicht liebt ist noch alles im grünen Bereich. Was nicht heisst es soll nochmal vorkommen", sage ich streng.
Er lacht. "Merke ich mir. Versprochen."
Wir umarmen uns brüderlich. "Dann ist ja alles gut", lächle ich.
Als wir uns lösen, entdecken wir beide Tini die grinsend am Türrahmen steht.
"Gruppenkuschel?",?fragt sie und ihre Augen glänzen.
Rugge und ich gucken uns an und nicken ihr dann lächelnd zu. Sie kommt zu mir und es gibt einen grossen Gruppenkuschel. Wobei ich jemand höre zu uns rennen.
"Ich will auch Gruppenkuschel", sagt León und umarmt unsere Beine, bis ich ihn hochnehme und wir uns nochmal drücken.

Jortini - Is it meant to be?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt