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Mit Tini in den Armen renne ich zu meinem Auto, da der Krankenwagen erst in 15 Minuten hier sein kann. Während des Fahrens gucke ich nur starr auf die Strasse.
Als ich das erste Mal bei ihr war, ist etwas Ähnliches passiert. Arme Tini. Ich hoffe, das ist nicht irgendwie meine Schuld.
Ich komme an und nehme Tini auf meine Arme und renne los. Leider Gottes erkennen uns plötzlich ganz viele und kommen auf uns zu. Doch ich kämpfe mich durch und renne rein. "HELFT MIR!", schreie ich und sofort kommen Schwestern und Ärzte zu mir. Sie nehmen Tini und legen sie auf ein Bett. Bevor sie wegfahren legt ein Arzt zwei Finger auf Tini's Hals um den Puls zu spüren. Und er schüttelt den Kopf, worauf sie wegrennen und ich in Ohnmacht falle.

Als ich aufwache, spüre ich höllische Schmerzen am Kopf und finde mich in einem Bett wieder. Als ich mich daran erinnere was passiert ist, stehe ich auf und fasse mir an den Kopf, wo ich einen Verband spüre. Ich mache mich auf die Suche nach Tini.
Nach langer Suche und Fragereien habe ich sie endlich gefunden.
Schwer schluckend setze ich mich zu ihr. Was ist in der Zeit als ich ohnmächtig war passiert? Es ist mitten in der Nacht.
Mir fliesst eine Träne runter. Sie tut mir so leid. Jorge und die Kinder!
Ich rufe besser mal an.
"Ja, hallo?", höre ich Jorge.
"Jorge. Kannst du bitte ins Zentralkrankenhaus von Spanien kommen?", frage ich.
"Warum sollte ich ins... Warte.. Warum Krankenhaus?"
"Komm einfach", sage ich zurückhaltend.
"Was ist passiert mit Tini?", fragt er und ich bin über seine Ruhe überrascht. "Ich habe keine Ahnung. Es sieht nicht gut aus", sage ich und es sagt nur noch: "Gehe in den nächsten.. Flieger."
War das ein Schluchzer?
Ich lege mein Handy weg und will Tinis Hand nehmen. Jedoch halte ich mich zurück. Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl es sei meine Schuld..
Ich gucke sie erschöpft an. Plötzlich fällt mir eine Melodie ein.
"Should I tell her, how I really feel
Or should I moving closer just be still
How would I know?
Cause if I take a chance, and I touch her hand
Well everything changes
How do I know, if she feels the same?" singe ich leise.
"Wach auf, hörst du? Und dann wirst du mich am besten nicht mehr sehen. Ich mache alles nur schlimmer", flüstere ich. Dann nehme ich ihre Hand.
"Ich weiss nicht ob du das hörst.
Aber ich sollte weg von hier. Ich habe mich so gefreut als wir uns wieder geküsst haben. Und als ich dich halbnackt gesehen habe... Ich habe gehofft, das alles würde echt sein.
Dabei liebe ich Jortini. Und eure Kinder. Sie nennen mich 'Onkel'. Ich will das alles nicht kaputt machen. Und ich bin auf dem besten Weg dabei." Mir fliesst eine Träne runter.
"Sobald Jorge da ist, werde ich gehen. Ich weiss, wegrennen ist nie das Richtige. Aber du verdrehst mir den Kopf." Ich seufze und falle ein paar Minuten später in einen traumlosen und tiefen Schlaf.

Ich hebe langsam meinen Kopf und erschrecke als ich Jorge sehe. Als ich nach draussen gucke, dämmert es.
Oha, wie lange habe ich geschlafen?!
Jorge guckt Tini erschöpft und traurig an.
"Was ist passiert?", fragt er mich, ohne mich anzusehen.
"Nach der... einer Szene wollte sie wissen warum ich so bin."
"Wie?", fragt er.
"Keine Ahnung. Na so. Ich wollte ihr sagen.. Nun, dass..."
Ich kann das Jorge nicht sagen. Seine traurigen Augen richten sich auf mich. "Dass du sie liebst?"
Etwas beschämt nicke ich. Er guckt wieder Tini an.
"Der Arzt hat gesagt ihr ginge es soweit gut. Sie hatte wieder einen Herzinfarkt und erlitt einen Herzstillstand. Was ist mit deinem Kopf?", fragt er etwas abwesend und guckt mich wieder an. "Eh, ich bin in Ohnmacht gefallen auf den Kopf", sage ich etwas überfordert, da er nichts zu vorher sagt.
"Ich sollte gehen. Sag ihr noch gute Besserung von mir und, dass es mir leid tut."
Ich stehe auf und gehe mit langsamen und leisen Schritten weg.
"Geh nicht", höre ich eine leise, süsse und zärtliche Stimme sagen.

Jortini - Is it meant to be?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt