Tom
Während ich ein bisschen Foie Gras in mich hineinstopfe (Vive la haute cuisine francaise!) fällt mein Blick auf Joaos Arm mit meinem Armband. Bei Apollo, ich bin ja sowas von froh, dass ihm das gefallen hat! Versonnen blicke ich ihn an während er eine Auster ausschlürft. Apropos Austern, diesen Overkill an Delikatessen als Buffet zu bezeichnen ist die Untertreibung der Saison.
"Qualcuno sta ballando tra le stelle..." höre ich plötzlich eine Stimme von hinten zu mir sagen. Ich tanze in den Sternen? Rasch drehe ich mich um und erblicke hinter mir Stellario (oder ist es doch Gianni?) und Claudio die mich amüsiert betrachten.
In der Hoffnung, dass der Zwilling hier vor mir tatsächlich Stellario ist, frozzele ich zurück: "For stelle and dance, seid da nicht ihr die Experten?"
Und scheinbar liege ich richtig und es ist Stellario, denn die beiden bekommen leicht rote Wangen und giggeln wie kleine Mädchen.
"Pass nur auf, dass du dir nicht an den Sternen die Finger verbrennst" zwinkert Stellario mir zu. "Nun, mal abgesehen davon, dass es Sterne gibt, an denen ich mich gerne einmal verbrennen würde" erwidere ich und grinse ihn anzüglich an, "falls du Joao meinst, da verbrennt mir wohl eher mein Herz."
"Wer aus Übermut der Sonne zu nah kommt..." mitleidig schaut Claudio mich an, ich unterbreche ihn: "...der verbrennt sich die Flügel und stürzt in den Untergang..."
"La leggenda di Icaro..." seufzt Stellario.
"Wenigstens habe ich mich dann einmal emporgeschwungen um zu Fliegen" entgegne ich, "niente di azzardato, niente di guadagnato."*
"Wer will hier fliegen?" mischt sich nun Joao mit einem anzüglichen Unterton ein. "Ach Joa, denkst du auch mal an was anderes?" provoziere ich ihn den Genervten spielend. Seine Hand klatscht auf meinen Arsch und knetet meine Pobacke, so dass ich überrascht aufseufze, dann sagt er mit lasziver Stimme: "Wenn ich dich sehe, fällt mir das schwer."
Während ich spüre wie die Wärme in meine Wangen schießt, höre ich Claudio zweideutig kichernd sagen: "Tommasino will doch nur in dein Herz fliegen.""Oder zu den Sternen" merkt Stellario unbekümmert an. "Joao ist sein Stern!" setzt der Tänzer nach was Joao dazu veranlasst mit überheblichem Grinsen festzustellen: "Ich bin ein Star!"
"Ach ich dachte du bist ein Gott?" werfe ich mit naiver Stimme ein, was Stellario und Claudio zum Lachen bringt.
Joao schaut uns sehr selbstgefällig an und meint dann dünkelhaft: "Es ist göttlich wenn ich es euch besorge!"
Wir drei werfen uns kurz Blicke zu, dann setzt Joao eingebildet nach: "Sagt jetzt ja nichts Falsches!"
"Wem der Anwesenden hast du denn noch keinen divinen Abgang beschert?" will ich nun wissen.
Joao stutzt, er scheint zu überlegen. Dann meint er: "Also mit allen die nur aktiv sind noch nichts und mit Cicero nicht...."
"Also mit den bei ragazzi hier," ich deute auf die beiden Italiener, "hast du schon?" Zu meiner Erheiterung wird Claudio puterrot während Stellario nur wissend lächelt.
"Okay, ich brauche keine Details" bedeute ich ihnen jovial.
Mit einem kryptischen Blick mustert mich Joao: "Ist das ein Problem?"
Ich schaue ihm tief in die Augen. Ist das Unsicherheit, die ich da ganz hinten bemerke? "Mein Ziel ist ein Monopol auf dein Herzen, nicht auf deinen Schwanz." kontere ich und bin überrascht wie gefasst meine Stimme klingt.
"Er meint das ernst mit dir, Joao" stellt Claudio leise mit abgeklärter Stimme fest.
"Ich denke er weiß das..." sage ich und es klingt bedrückter als beabsichtigt.
Joao scheint mit sich zu hadern, doch dann wendet er sich wortlos ab und geht aus dem Raum."Non è facile..." sagt Claudio bedauernd. Nein, einfach ist es nicht. "Nobody said it would be easy." erwidere ich.
"Geh ihm nach!" rät Stellario mir, aber ich zögere: "Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Er könnte sich unter Druck gesetzt fühlen..." Ich spüre wie Stellario mir sanft über die Schultern streichelt, dann sagt er mit warmer Stimme: "Komm' lasst uns mal schauen was mein Bruder macht." Ja, warum eigentlich nicht?Joao
Für einen kurzen Moment befürchte ich, es wäre ein Problem für ihn. Oder ist es vielleicht ein Problem für mich? Er schaut mir tief in die Augen, aber sein Blick enthält keinen Vorwurf, nur Wärme und Zuneigung. Und ein bisschen Traurigkeit als er meine Frage beantwortet: "My goal is a monopoly on your heart, not your cock!" Seine Stimme ist sanft aber ernst dabei. "He's serious 'bout you, Joao" erinnert mich Claudio. In einem bedrückten Ton höre ich Tom sagen: "I think he knows that..."
Ja, ich weiß das. Natürlich weiß ich das. Ich weiß auch, dass ich es ernst mit dir meine! Aber verdammt - wovor habe ich eigentlich Angst?
Ohne noch etwas zu sagen, drehe ich mich um, verlasse den Raum, gehe in den Salon und dann raus an den Pool.
"Du siehst aus, als ob du einen Drink brauchst" grient Etienne mich an. Verdammt ja, brauch ich! Ich lasse mich widerstandslos von ihm zur Bar zerren wo Omar uns je einen French 75 zubereitet. Cognac und Champagner, das Beste von Frankreich zusammen. Ich stürze meinen rasch runter und lasse mir einen zweiten machen. Die edlen Tropfen entfalten nur allzubald ihre Wirkung und ich werde lockerer und meine Laune hebt sich. "Merci Etienne, das war jetzt nötig!" proste ich ihm zu. "Du wirst dir doch wegen diesem Boche nicht die Laune verderben lassen" ätzt dieser um dann im überheblichen Ton fortzufahren: "Auch wenn er einen geilen Arsch hat, sowas bekommst du doch in Osteuropa an jeder Ecke."
DU LIEST GERADE
Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)
RomanceDAS IST DIE ZENSIERTE, AN DIE RICHTLINIEN ANGEPASSTE VERSION, D.H. EINIGE KAPITEL FEHLEN, bzw. Teile einiger Kapitel (die unzensierte Version überarbeitete Version gibt es auf Storyban) Nach einem schweren Schicksalschlag beschliesst Tom keinerlei...