#146 Mirko: The Fall of Sebi

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Lucas steht schon unten als wir bei ihm vorfahren.
Zu meiner Überraschung steigt Tobias aus und setzt sich kommentarlos nach hinten.
Auf meinen fragenden Blick hin murmelt er: "Du willst doch bestimmt neben deinem Freund sitzen..."
Dann schwingt sich der auch schon auf den Beifahrersitz.
Erstmal bekomme ich einen Kuss, dann aber wendet er sich an Tobias: "Hi, ich bin Lucas und du musst Tobias sein."
Der nickt. Lucas dreht sich wieder zu mir und raunt anerkennend: "Er ist echt super cute, ich verstehe warum du seinen Bruder geküsst hast..."
"Er ist weitaus schöner als sein Bruder" erwidere ich, "auch was den Charakter angeht."
Tobias wird rot und stottert ganz verlegen: "Ich... Meinst du? Bin ich..."
Grinsend dreht mein Freund sich erneut um während ich losfahre. Dann höre ich ihn sagen: "Bist du - und das ist kein Grund für Stottern. Zumindest nicht bei dir. Andere mag dein Anblick so nervös machen. Das werden wir in Bälde herausfinden!"

Zu meiner Überraschung ist ein Parkplatz direkt vor dem Gebäude der Jugendgruppe frei.
"Ein Parkplatz im Flusstorviertel" merkt Lucas ironisch an, "mit wem hast du dafür geschlafen?"
Dann bemerkt er den verdatterten Blick von Tobias.
"Kleiner, das war ein Scherz!" lacht er los und dann bringt er selbst mich zum Lachen: "Mir dünkt du musst noch viel lernen, junger Padawan!"
"Alles Aussteigen, wir sind da!" verkünde ich daraufhin.

Vor der Tür steht ein mißtrauisch glotzender Lars und als wir uns ihm nähern meint der doch glatt: "Eiferst du diesem Tom jetzt so sehr nach, dass du dir so eine Karre leisten kannst?"
Ich habe zwar keine Ahnung worin ich Tom angeblich nacheifern soll, aber trotzdem kontere ich frech: "Natürlich eifere ich Tom nach. So wie der damals mich, bringe ich heute Tobias mit hier her. Im übrigen ist das Toms Karre."
Man sieht ihm an, dass er zumindest mit letzterem nicht gerechnet hat.
Dann wendet sich auch noch Lucas an Lars: "Weißt du, ich weiß nicht was du für ein Problem mit Tom hast, aber lass' es doch einfach. Hätte er Mirko nicht aus der Scheiße geholt, weder Mirko noch Tobias ständen vermutlich heute hier!"
Lars versucht nun sich zu verteidigen: "Aber ich..."
Und da wird es mir endgültig zu dumm und ich falle ihm scharf ins Wort: "Nichts aber, ich weiß sicher nicht alles über Tom, aber du, du weißt nichts!
Wusstest du, dass er vor etwas über zwei Monaten seinen Freund verloren hat weil der umgebracht wurde?
Nee, wusstest du nicht!
Und trotzdem ist er immernoch als Freund für mich da wenn ich Hilfe brauche.
Also rede nicht schlecht über ihn!"
Jetzt guckt sogar Lars betroffen und schweigt dann.

"Was hat der denn?" fragt mich Tobias leise während wir hereingehen.
"Ehrlich gesagt, keine Ahnung, aber er mag Tom nicht" antworte ich.
"Kennen die sich?" will er wissen.
"Weiß ich nicht" lautet meine Antwort.

Als dann Tobias hinter mir hereinkommt ist es allerdings Jannik, dem fast die Augen aus dem Kopf fallen.
Und es ist Lucas, der ungerührt heraushaut: "Du stehst immernoch auf Blond oder Jannik?"
Der wird puterrot und mault dann: "Garnicht..."
"Oh doch" stichelt Lucas, "du warst sehr an mir interessiert als wir hier neu waren, dann nicht zu vergessen deine Träume von einer heißen Nacht mit Tom und so wie du nun den Tobias anstarrst nützt auch kein Dementi."
In Janniks Augen blitzt es kurz auf, dann aber kontert er schlagfertig: "Danke, dass du uns miteinander bekannt gemacht hast, aber ich glaube wir hätten das auch alleine geschafft!"
Und dann spöttelt Tobias: "Okay, du bist also Jannik und dein Beuteschema sind blonde Haare?"
Der so angesprochene antwortet mit einer Frage: "Wie alt bist du denn?"
Kess kontert Tobias: "Wieso, willst du dich für mein erstes Mal bewerben?"
Alle prusten los vor Lachen, nur Jannik hat es die Sprache verschlagen.

Nach einem sehr lustigen Abend in der Gruppe, in der sich Tobias ersichtlich wohlgefühlt hat, sind wir nun wieder auf dem Heimweg.
Zunächst gilt es Lucas nach Hause zu bringen, danach mache ich mich mit dem kleinen Blonden auf den Weg nach Siede, zu seinem Zuhause.

Wieder halte ich vor dem Haus in dem mein ehemals bester Freund zu Hause ist.
Es ist kurz nach Mitternacht und weil ich ein Gentleman bin, laufe ich um das Auto herum, öffne Tobias die Tür und schicke mich an ihn zur Haustür zu geleiten.
Doch noch bevor wir diese erreichen, wird sie von innen geöffnet und die Eltern von Tobias empfangen uns.
"Wie versprochen liefere ich ihn um Mitternacht ab!" scherze ich.
"Daran haben wir nie gezweifelt" erwidert seine Mutter, "magst du noch kurz mit hinein kommen?"

Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt