#104 João & Tom: La Serenissima

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Ich möchte die Gelegenheit nutzen und ein wenig Werbung für @TheaGermany und ihre wunderbare Geschichte "Ich nannte mich Mino" zu machen, die viel
mehr Leser verdient hat.
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João

Natürlich setze ich mich auf eines der längs im Barwagen angebrachten Sofas und ganz kurz schaut Tom verunsichert, bevor er aber Anstalten macht sich jetzt auf den Beistellhocker oder gar auf den Boden zu setzen, raune ich ihm zu: "Come here, sit by my side!"
Schließlich möchte ich ja keinen Skandal im Orient-Express verursachen.

Vorsichtig setzt er sich zu meiner Rechten, klar, mit so einem Plug im Arsch lässt man sich eben nicht auf ein Sofa fallen.
Auch wenn er es gut zu verbergen versucht merke ich, wie angespannt er ist, weil er weiß, dass ich ihm jederzeit im wahrsten Sinne des Wortes Feuer im Arsch machen kann.
Aber erst einmal bestelle ich uns Cocktails.

Als wir die erhalten beobachte ich amüsiert wie Tom sein Cocktailglas fest umklammert während er zögerlich daran nippt.
Und dann passiert natürlich das, was Tom sicherlich gehofft hat würde nicht passieren. Auf dem Sofa direkt gegenüber von uns nehmen andere Reisende Platz.
Sofort presst Tom seine Knie fest zusammen, wohl in der Hoffnung, dass, wenn er eine Erektion bekäme, es niemand merken würde.

Die Dame des älteren Paars uns gegenüber fragt mich sofort mit unverkennbar amerikanischem Akzent: "Are you two together? You are such a lovely couple."
"Yes we are and thank you for the compliment" erwidere ich höflich.
"Are you from the States too? But I should introduce us first, how rude of me!" schnattert sie gleich weiter,
"I am Trisha Davidson and this is my husband Richard Davidson, we are from Omaha."
"Pleased to meet you, I am Duke João of Caxias from Brazil and this next to me is my boyfriend Tom Keran from Germany" stelle ich uns ebenfalls vor.
"Sie sind ein echter Herzog?" die Frage ist ebenso unvermeidlich wie die Begeisterung der Amerikanerinnen für alles was mit Adel zu tun hat.
"Ja, das bin ich" bestätige ich ihr und zwinkere ihr gespielt verschwörerisch zu.
"Dick, hast du gehört? Der junge Mann ist ein wirklicher Herzog!" wendet sie sich begeistert an ihren Mann.
Als er hört wie sie ihren Mann Dick nennt verzieht sich Toms Gesicht und ich merke, dass er Mühe hat nicht laut zu lachen.
Na warte Kitten, wo sind deine Manieren?
In meiner Hosentasche ist die Fernbedienung und mit dieser starte ich nun die Vibration, wenn auch auf niedriger Stufe.
Tom zieht hörbar die Luft ein und starrt sehr konzentriert auf seinen Drink.
"Habe es gehört, Trisha" erwidert Dick und zippt an seinem Whisky.
"Was macht man als Herzog denn so beruflich?" wendet er sich dann aber interessiert an mich.
"Im Moment noch studieren" erwidere ich, "später dann in die Wirtschaft und/oder die Politik und dann hat so ein Dukedom ja auch noch einen ganz ordentlichen Landbesitz..."
"Ja das kann ich mir vorstellen" erwidert er, "ich komme aus der Railroad Industry."
Tom mustert ihn mit einem 'Hab' ich's doch gewusst Blick', bevor er konzentriert seine Unterlippe martert.
Gnädig wie ich bin schalte ich die Vibration wieder aus, vorerst. Sofort entspannt sich sein Körper
Er lehnt sich zu mit herüber und flüstert mir zu: "Ce monsieur fait partie de la direction de l'Union Pacific Corporation.*"
Dick kann zwar kein Französisch, aber Union Pacific versteht er natürlich auch und so richtet er einen fragenden Blick auf Tom und meint: "Ihr junger Begleiter kennt sich aber aus?"
"Wenn es um Eisenbahn geht, dann schon!" entgegne ich, "oder Tom?"
Da der nicht sofort reagiert, aktiviere ich erneut seinen Plug und er ruckt hoch und stammelt: "Oh, yes... yes that's right!" während seine Wangen anfangen einen leichten Rosé-Ton anzunehmen.
"Sind Sie denn auch aus der Branche?" wendet sich Dick nun an Tom.
"Nein... Nein... äh..." stammelt der, "ich studiere Rechtswissenschaften..."
Seine linke Hand krallt sich in das Polster während die rechte das Cocktailglas derart umklammert, dass ich Angst bekomme es könne bersten.
Um das zu verhindern erhöhe ich die Dosis, Tom schnappt hörbar nach Luft und einzelne Schweißtropen erscheinen auf seiner Stirn, während seine Hand mit dem Glas leicht anfängt zu zittern.
"Oh ein zukünftiger Anwalt" säuselt Trisha begeistert und Tom nickt.
Worte, Kitten! denke ich und schalte noch eine Stufe höher.
Toms Körperhaltung gleicht jetzt der einer sprungbereiten Katze, aber unter Aufbietung all' seiner Beherrschung antworte er: "I'm afraid I'm not good enough to become a judge" und schafft es dabei sogar Trisha ein, wenn auch etwas bemühtes Lächeln zu gönnen.

Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt