#13 Tom & Marco & Joao: Sexta-feira

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Marco

Langsam kehre ich zurück aus dem Land der Träume, als ich merke, dass etwas an meiner Nase kitzelt. Rasch öffne ich meine Augen und schaue direkt in die wuscheligen Haare von Tom. Er schläft noch eng an mich geschmiegt, mit dem Kopf auf meinem rechten Arm. Das ist die erste Nacht die wir zusammen verbracht haben fällt mir ein. Der Gedanke zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Vorsichtig versuche ich meinen Arm unter Tom hervorzuziehen. Fast habe ich es geschafft ohne ihn aufzuwecken, doch plötzlich grummelt er, dann gähnt er und dreht seinen Kopf. Aus völlig verschlafenen Augen schaut er mich an. "Zu früh, will schlafen" nuschelt er. Vonwegen zu früh, es ist 10 Uhr. Ich beuge mich zu im herüber und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn: "Nichts da zu früh, sonst verpassen wir noch das Frühstück". Tom ziehe ich einfach mit als ich vom Bett aufstehe und unter gemurmelten Protesten folgt er mir unter die Dusche. Morgen ist echt nicht seine Zeit.

Nachdem aber ein wenig Wasser über ihn geflossen ist wird Tom doch rasch munter und wir begeben uns zum Frühstücksbuffet.

Wähhred ich gut hinlange, nippt Tom nur an einem Kakao und isst eine Waffel, auf meinen fragenden Blick hin murmelt er nur: "Frühstück, is' nich' so mein Ding". Er ist zwar da, aber irgendwie noch nicht richtig wach. Als er dann doch noch mal an das Buffet geht, stößt er auf dem Weg mit einem verdammt gutaussehnden jungen Mann zusammen und während Tom nur irgendwas entschuldigendes murmelt, dreht dieser Typ sich um und schaut Tom mit großem Interesse hinterher. Oder besser gesagt, er frisst ihn mit seinen Augen geradezu auf.

Ich beschließe mit dem Typen später ins Gespräch zu kommen, wenn er so an Tom interessiert ist kann man ja vielleicht Spaß mit ihm haben.

Joao

Nach der Sache mit diesem Milton war es besser Karneval nicht in Sao Paulo zu verbringen. Das hatte doch verdammt schnell die Runde gemacht und selbst mein Vater hatte davon Wind bekommen und er war not amused und das obwohl es gegen die Bragancas ging. Aber er konnte mir auch nicht lange böse sein und von daher hat er mir den Besuch des Karneval in Rio ermöglicht und mir eine Suite im Copacabana Palace gebucht und bezahlt.

Und da bin ich jetzt also auch, es ist Freitag morgen so gegen 11 Uhr und bevor ich später noch ein bisschen Shoppen gehe und mir vielleicht einen cara gostoso für den Spaß im Bett aufreiße, bin ich erstmal zum Frühstücksbuffet gegangen.

Auf dem Weg von meinem Tisch zu Buffet rempelt mich plötzlich ein blonder Junge, etwas kleiner als ich, an. Er schaut kurz hoch und murmelt irgendwas wie "Sorry".  Ich starre ihn an und dann hinterher. Das ist doch... Das war doch... das ist doch der Junge von Juan-les-Pins? Ach Unsinn Joao verwerfe ich den Gedanken, das kann doch garnicht sein. Ich bleibe stehen und warte bis er den Weg wieder zurück kommt. Mit einem Schälchen Obst läuft er wieder an mir vorbei und ich mustere in aufmerksam. Verdammt er ist es! Also wenn er nicht einen Zwillingsbruder hat. Mein Puls fängt schneller an zu schlagen während ich ihm hinterher schaue. So dämlich wie ich hier herumstehe und ihn anstarre müsste eigentlich jeder im Raum das bemerkt haben. Aber mein menino loiro scheint es nicht zu bemerken. Wobei ich mich gerade frage ob er überhaupt etwas um sich herum bemerkt? Er läuft zu einem Tisch an dem ein dunkelhaariger junger Gringo sitzt, setzt sich hin und starrt in seinen Kakao als wolle er ihn hypnotisieren. Der Gringo schaut zu mir her, schlecht sieht er ja nicht aus, dann grinst er mich wissend an. Er hat wohl gesehen wie ich dem Blonden hinterhergeguckt habe. Aber es scheint ihn eher zu amüsieren als zu verärgern. Jetzt beugt er sich zu dem Blonden und flüstert ihm etwas zu, dabei deutet er mit dem Kopf in meine Richtung. Der Blonde schaut in meine Richtung, als der Dunkelhaarige ihm erneut etwas sagt, spiegelt sich Erstaunen in seinem Blick und aus großen Kulleraugen schaut er mich an.

Tom

Ich bin noch einmal zum Buffet gelaufen und auf dem Weg dahin rempelt mich irgendso ein Brasilianer an. Morgen ist echt nicht meine Zeit. Ich murmele ein Sorry, hole mir ein wenig Obst vom Buffet und laufe zurück zu Marco. Ich bin noch so müde....

Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt