#155 Tom & Marco: Angekettet

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Tom

Pünktlich um acht stehe ich vor der Tür der Villa der Trevirus im noblen Oberjungland.
Obwohl ich eigentlich nicht hier sein möchte, drücke ich auf die Klingel und zu meiner Überraschung öffnet mir Vergil.
"Du bist tatsächlich gekommen" stellt er fest und auch wenn er mich mit spöttischem Blick mustert schwingt in seinen Worten ein Hauch von Anerkennung mit.
"Hattest du Zweifel?" erwidere ich sarkastisch.
"Eine gewisse Restunsicherheit bleibt immer" meint er nur achselzuckend.
"Komm' rein!" fordert er mich auf.
"Nein!" sage ich mich und freue mich wie er kurz erstarrt, dann aber fahre ich fort: "Erst kommst du mit zu meinem Auto und gibst mir mein Geld!"
Jetzt verzieht sich sein Gesicht zu einem ekelhaften Grinsen: "Ach ja, 500 waren das oder?"
"750" erwidere ich in einem Ton der klar macht, dass ich das nicht diskutiere.

Und so sind es auch 750 Euro die ich kurz darauf in meinem Auto verstaue bevor ich mich dann mit Vergil wieder zurück zum Haus begebe.
Es ist ein wirklich großes und schönes Haus mit einem riesigen Pool im Garten an dem Wohl die von Vergil erwähnte Party stattfinden wird.

Neugierig gehe ich in Richtung der Glasfront zum Garten, aber Vergil pfeift mich sofort zurück mit den Worten: "Das ist nicht dein Platz!"
Spitz erwidere ich: "Das hatte ich auch nicht erwartet!"

So folge ich ihm in den ersten Stock und dann in einen Raum der für mich wie ein Gästezimmer aussieht.
Ein Bett, ein Schrank, ein Sessel und ein mit Leder gepolsterter niedriger Barhocker und ein Fernseher.

"Zieh dich aus und dann zieh das an!" befiehlt er und wirft mir ein Stück Stoff hin welches sich als Jockstrap entpuppt.
"Du genießt das oder?" frage ich ihn während ich mich meiner Kleidung entledige.
"Was?" fragt er.
"Über andere Macht zu haben und die das spüren zu lassen" erwidere ich.
Abfällig grinsend meint er höhnisch: "Ich finde jeder sollte seinen Platz kennen."
"Und wer ihn nicht kennt, den zwingst du gerne dahin und wenn du dabei noch ein bisschen jemanden demütigen kann, macht es dir auch richtig Spaß" resümiere ich zynisch.
Inzwischen stehe ich bis auf den Jockstrap unbekleidet vor ihm.
"Vor allem bei dir macht es mir richtig Spaß" gibt er ohne Umstände zu.
"Habe ich dir eigentlich je etwas getan?" frage ich ihn auch wenn ich keine Antwort erwarte.
"Du bist eine Hure die sich an meinen besten Freund ranmacht, das ist doch Grund genug!" erwidert er, seine Stimme klingt aber mehr nach Hass als nach Ekel.
"Das Marco dein bester Freund ist glaubst du wirklich?" spotte ich.
Wut verzerrt seine Mimik und springt aus seinen Augen: "Er ist mein bester Freund, wage das noch einmal zu bestreiten und ich werde dir dein Drecksmaul stopfen du widerliche Zecke!"
"Hey, schon gut, das geht mich auch nichts an" versuche ich ihn zu besänftigen, kann dann aber doch nicht an mich halten und murmele gut hörbar: "Da wo ich herkomme droht man halt nicht damit, seinen besten Freund bei dessen Vater zu denunzieren..."
"Ich hätte dich denunziert, nicht ihn!" fährt er mich an.
"Weil du dich darauf verlässt, dass ich das tue, was du nicht tust, nämlich mich wie ein echter Freund zu verhalten" stelle ich ganz ruhig fest.
Beide wissen wir, dass ich Recht habe und dennoch erwidert Vergil arrogant: "Ich zeige ihm nur was du wirklich bist, das ist, was ein echter Freund macht."
Darauf erwidere ich nichts mehr, denn es ist offensichtlich zwecklos.
"Was darf ich hier machen?" frage ich.
"Du darfst aufs Bett und den Fernseher benutzen" erwidert er.
Oh, wie überaus gnädig...
"Falls ich mal auf die Toilette muss?" frage ich.
"Die Tür da hinten geht in ein Gästebad" erklärt er mir.
"Oh gut, sonst noch was?" will ich wissen.
Er bückt sich und ehe ich mich versehe klickt eine Schelle um die Fessel meines linken Beines.
Diese hängt an einer Kette die wohl mit dem Bett verbunden ist.
"Damit du auch hier bleibst" meint er zynisch.
"Dein verfickter Ernst?" gifte ich ihn an.
"Reicht bis zum Klo" meint er in einem Tonfall der klar macht, wie sehr er den Moment genießt.
"Die Tür zum Zimmer schließe ich ab, in das Bad kommt man auch vom Flur, also sieh zu, dass du nur da rein gehst wenn keiner drinnen ist und du die Tür abschliesst wenn du das Bad verlässt" erklärt er mir.
"Na, dann hoffe ich mal, dass das Haus nicht abbrennt" kontere ich sarkastisch.
"Wäre besser für dich" kommt es ungerührt von Vergil.
Dann verlässt er den Raum und schließt tatsächlich hinter sich ab.

Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt