Ich laufe über den Parkplatz und steige in mein Auto. Das muss ich jetzt erstmal sacken lassen. Und ich bin immer noch ein wenig neben der Spur.
Außerdem weiß ich immer noch nicht was da auf mich zukommt. Will Marco nur Zeit mit mir verbringen? Will er Sex mit mir? Bin ich dann sein 'Erstes Mal'? Will ich das? Ich meine ja, dass man sein 'Erstes Mal' mit jemandem haben sollte, für den man auch was empfindet, am Besten natürlich mit jemandem den man liebt.
Was wenn er etwas für mich empfindet? Oder mich sogar liebt, jetzt schon oder später irgendwann? Werde ich auch etwas für ihn empfinden können? Will ich das?
Ich möchte Marco nicht weh tun. Aber habe ich denn eine Wahl? Wenn ich ihm jetzt absage weiß ich nicht wie er reagiert. Er hat mich immernoch in der Hand, er kann dafür sorgen, dass ich in meinem Fach und in dieser Stadt keinen Fuß mehr auf den Boden bekomme. Ich werde da Übermorgen einfach mal hingehen. Wenn es gar nicht geht, kann ich das Ganze ja auch immernoch abbrechen. Nach ein paar Treffen kann Marco mich auch nicht mehr unter Druck setzen, dann käme ja heraus, das er sich einen schwulen Escort hat kommen lassen.
Dieser letzte Gedanke beruhigt mich doch deutlich.
Zwei Tage später....
Marco hat mir seine Adresse geschickt und ich bin mit dem Auto auf dem Weg dahin. Von der Adresse her ist dieses das Wohngebiet der Oberschicht in dieser Stadt.
Und meine Erwartungen werden nicht enttäuscht. Auf einem parkähnlichen Grunstück steht am Ende einer Auffahrt eine Villa mit zwei Seitenflügel in weißem Marmor. Im Mittelteil hat sie ein rundes vorspringendes Dach welches von einer Reihe dorischer Säulen getragen wird zwischen denen sich auch die Treppe zum Haupteingang befindet. Es erinnert mich ein wenig an das Weiße Haus in Waschington DC. Ich parke mein Auto auf dem Gästeparkplatz und greife nach meinem Smartphone. Dann schicke ich mark eine Nachricht:
>Bin da, wo soll ich hin?<
Marco antwortet sofort:
>Haupteingang, bei den Säulen, du wirst Mutter kennenlernen müssen<
So etwas hatte ich schon befürchtet und deswegen schon darauf gedacht, dass ich möglichst unauffällig und in konservativen Farben gekleidet bin.
Ich greife mir meine Uni-Sachen, springe aus meinem Auto, atme noch einmal tief durch und laufe die Stufen der Treppe hinauf. Zum Glück ist Marco schon an der Tür und öffnet mir. Ich begrüße ihn mit einem Handschlag, nur nicht auffallen.
Dann zieht Marco mich zu einer Frau die in der Eingangshalle direkt vor einer imposanten Freitreppe wartet und mich unverholen mustert. Ich schätze ihr Alter auf Mitte 40. Sie trägt ein elegantes Kleid und hat die Haltung und die Mimik einer Fürstin, die ihren Untertanen eine Audienz gewährt. Ich fühle mich sehr unwohl unter ihren Blicken.
"Darf ich vorstellen, meine Mutter, Mutter das ist Thomas" höre ich Marcos Stimme.
Ich reiche der Dame (und eine solche ist sie zweifelsohne) meine Hand: "Guten Tag Frau Lyrssen, sehr erfreut Sie kennenzulernen". Sie erwidert nichts, lässt meine Hand aber auch nicht los. Dann hellt sich ihr Gesicht etwas auf und sie sagt: "Thomas also... Nun, dann hoffe ich, dass Sie meinem Sohn noch etwas beibringen können, so dass sein Studium nicht in einer totalen Enttäuschung endet." Ich sehe wie Marco bei diesen Worten ein wenig in sich zusammensackt, so als wenn eine unsichtbare Last auf seine Schultern gelegt würde. "Ich werde mir die größte Mühe geben, dass es zu dieser Enttäuschung nicht kommen wird" erwidere ich. Sie nickt und meint "Nun denn..."
Daraus, dass Marco mich am Arm aus der Empfangshalle zieht, schließe ich, dass meine Audienz bei seiner Mutter beendet ist. "Wohin..?" frage ich trotzdem ein wenig verwirrt. "In meinem Flügel, da wo meine Räume sind" sagt Marco und er lacht dabei sogar ein bisschen.
War ja auch irgendwie klar, dass er nicht nur ein Zimmer hat, schießt es mir durch den Kopf.
Hat er auch nicht, es ist ein komplettes Appartment. Ich frage mich wieso er da nicht Nachts einfach irgendwelche Dates mit nach Hause bringt.
Marco schiebt mich in sein Wohnzimmer und geht dann 'rüber zur Bar: "Was möchtest du trinken?" "Für mich bitte keinen Alkohol" sage ich und er guckt ein wenig enttäuscht: "Aber ich darf doch...?" Ich grinse ihn an und sage mit Spott in der Stimme: "Ich kann meinen Kunden kaum vorschreiben was sie trinken, rauchen oder sonstwie zu sich nehmen." Sein Gesicht zeigt mir deutlich, dass ich das so besser nicht gesagt hätte. "Es tut mir leid..."hebe ich an, aber er unterbricht und sagt: "Schon gut," und dann mit leiserer Stimme hinterher "lass mir einfach ein bisschen die Illusion..." Oh, ich bin so ein Idiot, ich wollte ihn doch nicht verletzen.
"Ich nehme eine Cola" sage ich und unterdrücke meinen Wunsch ihn einfach in den Arm zu nehmen und zu versichern das alles Gut ist und wird. Aber das wäre ja auch gelogen.
Marco macht mir meine Cola und schenkt sich einen Weißwein ein, dann kommt er zu mir und lässt sich neben mich auf das Sofa fallen. "Und nun?" seine blauen Augen schauen mich fragend an.
Eine gute Frage denke ich, normalerweise sagt mir ja der Kunde was er will. Muss ich ihn jetzt auch noch erobern?
"Also wird können jetzt lernen, kuscheln, du küsst mich oder du vögelst mich durch" sage ich und Marcos Wangen färben sich leicht rötlich, "nein ehrlich Marco, ich kann leider nicht deine Gedanken lesen und ich bin hier, damit es schön für dich ist, du musst mir schon sagen was du machen willst. Wobei wir schon ab und zu lernen sollten damit deine Noten wenigstens ein wenig in Richtung nach oben gehen."
Ein wenig verlegen schaut Marco mich an: "Das ist halt alles so neu für mich..." Ich lege meinen Arm um seine Schultern und er lehnt sich sofort zu mir herüber, dann legt er seinen Kopf auf meine Schultern. Ich flüstere mehr zu mir selber, aber dennoch hörbar: "Für mich ist das auch neu, irgendwie..."
Wir verharren einige Zeit schweigend nebeneinander bis Marco plötzlich mit seinen Händen meinen Kopf umfasst und mein Gesicht ganz langsam zu seinem zieht. Ich schließe meine Augen und öffne meinen Mund leicht. Ungestüm pressen sich seine Lippen auf meine und ziemlich fordernd dringt seine Zunge in meinen Mund, also küssen kann er schon mal gut. Ich lege meine Hände auf seine Schultern und dann tue ich etwas, dass ich sonst nie mache, ich öffne meine Augen. Er hat seine Augen offen und während unsere Blicke miteinander verschmelzen wechselt die Musik in meinem Hirn von romantisch zu dunkel, traurig und bedrohlich. Und in meinem Kopf ertönt eine Stimme die sagt: "Das wirst du niemals wieder einfangen. Pass auf, dass es dich nicht verschlingt." Kurz schaudert es mich, ich schliesse ganz schnell meine Augen und presse meine Lippen stärker auf die von Marco, dann erobere ich ihn mit meiner Zunge. Die Musik in meinem Kopf wird wieder verspielter und das Dunkle, Düstere zieht sich zurück.
Entschlossen schiebe ich meine Hände unter Marcos Shirt und was ich da ertaste macht mich wirklich an. Er hat ein Sixpack. Ich streiche sanft mit meiner Hand darüber und höre wie er unter der Berührung kurz aufstöhnt. Plötzlich verlassen seine Lippen die meinigen, ich öffne meine Augen und sehe wie Marco mich anschaut. Sein Blick strahlt Glück aus und auch schon ein wenig verlangen. "Oh Tom...."seufzt er plötzlich "davon träume ich seit sechs Jahren." "Von mir?"frage ich ein wenig verduzt. Ein glückliches Lächeln geht durch sein Gesicht: "Nein, du Dummy, aber davon, dass das hier passiert. Mit einem süssen, liebenswerten und wunderschönen Jungen wie dir." Meine Wangen werden plötzlich warm, ich vermute sie werden auch rot. Er findet mich wunderschön? Wann hat er das letzte Mal in den Spiegel geschaut? "Also süss mag ja noch sein" sage ich "aber wunderschön trifft hier doch eher auf dich zu." Seine Augen werden plötzlich groß und er lässt meinen Kopf los: "Du findest mich schön?" "Nun, um das abschließend zu beurteilen müsste ich dich nackt sehen" flaxe ich zurück. Jetzt wird er doch ein bisschen rot. Dann richtet er sich auf und zieht sich mit einem Ruck sein Shirt über den Kopf. Er ist wahnsinnig durchtrainiert und seine Muskeln spielen unter seiner sanften und gebräunten Haut. "Soviel kann ich dir nicht bieten..."seufze ich und ziehe mein Pullover samt T-Shirt aus. Marco beugt sich vor und streicht über meine Haut, dann über meine Arme. "Du hast Narben" stellt er fest. "Da" er zeigt auf die Reihe kleiner Narben die über meine Brust verlaufen "und hier" dabei zeigt er auf meine Unterarme. Sanft streicht er über die Narben auf meiner Brust.
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Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)
RomanceDAS IST DIE ZENSIERTE, AN DIE RICHTLINIEN ANGEPASSTE VERSION, D.H. EINIGE KAPITEL FEHLEN, bzw. Teile einiger Kapitel (die unzensierte Version überarbeitete Version gibt es auf Storyban) Nach einem schweren Schicksalschlag beschliesst Tom keinerlei...