#179 Tom & Marco: Allein' zu Haus'

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Tom

"Wir holen jetzt ein paar Sachen von dir und dann kommst du mit zu mir" kommt es resolut von Marco.
"Wenn du das für eine gute Idee hältst..." erwidere ich nicht völlig überzeugt.
"Ich bin 'Marco allein zu Haus' bis mindestens 7. Januar!" versichert er mir.
"Dein Wunsch ist mir Befehl" sage ich und biege nach rechts ab.
"Wo willst du hin?" wundert er sich.
"Bub, wenn ich erst zu mir soll müssen wir in die andere Richtung, also fahre ich jetzt einmal um den Block" erkläre ich ihm. Es hat schon einen Grund warum ich jetzt den heißgeliebten Audi seines Vaters steuere und nicht er selbst. Aber ich vermute Stefan hatte guten Champagner.
Außerdem, sein Vater würde schon ausflippen, wenn er wüsste, dass ich nur in seiner Lieblingskarosse sitze.

So kommt es, dass wir eine gute Stunde später mit einer Reisetasche von mir das Appartement von Marco entern.
"Du ahnst nicht wie sehr es mich freut, dass wir einfach mal ein paar Tage zusammen verbringen können ohne wegfahren zu müssen" freut der sich.
Oh doch Marco, so wie du völlig aus dem Häuschen bist, kann ich mir das lebhaft vorstellen.
"Das freut nicht nur dich" erwidere ich mit einem leisen Lächeln.
"Brauchst du etwas, soll ich was zu essen machen, trinken?" sprudelt es übereifrig aus ihm hervor. Es tut gut Marco so zu erleben.
Nichtsdestotrotz ist es drei Uhr in der Früh und so habe ich nur einen Wunsch: "Eine warme Dusche und ein ebensolches Bett...."

Etwa zwanzig Minuten später liege ich in einem solchen und kuschele mich an Marco, der wirklich angenehm wärmt.
"Ich könnte mich daran gewöhnen jeden Abend so einzuschlafen" nuschelt der in meine Haare.
"Ich könnte mich daran gewöhnen, das jeden Tag jemand für mich da ist" wispere ich.
"Würde dir da nichts fehlen?" fragt er.
"Würde mir bei dir etwas fehlen?" kontere ich ein wenig unfair.
"Ich weiß nicht, Ausgehen, Flirten, Männer verführen?" kommt es ein wenig unsicher von ihm.
Ach Marco, was lässt dich glauben, dass mir das fehlen würde?
Sanft erwidert ich: "Ich würde auch den ganzen Tag zu Hause auf dich warten wenn du mir am Abend zeigst, dass du mich liebst, dass du mich begehrst und mein Herz und meinen Körper berührst!"
"Echt?" Er ist überrascht: "Da würde dir nicht langweilig oder du würdest depessiv oder so?"
"Ich kann mich gut alleine beschäftigen" erkläre ich ihm, "es ist sogar so, dass ich zwingend Zeit für mich alleine brauche. Schwierig wird das erst wenn ich mich einsam fühle. Und solange ich weiß, dass jemand da ist, der mich liebt und begehrt, ist das nicht schlimm wenn ich auch Zeit ohne den verbringen muss."
Nachdenklich stellt er fest: "Alleine sein und Einsamkeit sind für dich also unterschiedliche Dinge..."
"Ja. Man kann auch mit ganz vielen Menschen in einem Raum einsam sein, ist aber nicht alleine!" bestätige ich.
"Wie fühlst du das jetzt?" erkundigt er sich.
"Jetzt" antworte ich ihm, "bin ich weder einsam noch alleine."
"Bist du lieber tagsüber oder nachts alleine?" will er wissen.
"Das ist eine schwierige Frage" erwidere ich, "eigentlich schlafe ich lieber alleine, denn ich bin sehr licht- und geräuschempfindlich..."
"Aber?" höre ich ihn flüstern.
"...aber wenn es um einen Menschen geht der mir etwas bedeutet ist es wichtig bei ihm zu schlafen" erläutere ich. "Berührungen von so jemandem sind für mich sehr beruhigend, auch das Gefühl, dass er da ist..."
"Bin ich so jemand?" will er wissen.
"Siehst du das nicht?" entgegne ich.
"Manchmal bin ich mir unsicher bei sowas..." gesteht er.
"Bist du, mir fallen schon die Augen zu weil ich dich und deine Wärme neben mir spüre" beruhige ich ihn.
"Oh...." nuschelt er, "das ist schön..."
Ja das ist es denke ich noch und dann trägt Hypnos mich hinweg.

.

Marco

In meinem eigenen Zuhause aufzuwachen und an mich angeschmiegt den warmen und leicht atmenden Körper des einzigen Menschen, den ich wirklich liebe zu verspüren, ist ein so unglaublich wundervolles und beglückendes Gefühl, dass ich es nur schwerlich in Worte fassen kann.
Aber es ist Realität geworden und als ich tief einatme, rieche ich diese Note von Zitronen und Meeresluft die ich für mich untrennbar mit Toms Gegenwart verbunden ist.
Er ist wirklich bei mir, in meinem Zuhause!
Der Gedanke lässt alle bekannten Glückshormone gleichermaßen durch meinen Körper fluten.
Da er noch zu schlafen scheint bleibe ich zunächst noch liegen und genieße einfach die Empfindungen des Glückes die seine Anwesenheit bei mir auslösen.

Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt