#164 Tom: La Cittá Eterna

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Da Katsu zwischenzeitlich nach Frankfurt gezogen ist und meine Flüge von und nach Rom ab Frankfurt gehen, werde ich die Gelegenheit nutzen zuvor zwei Tage bei ihm am Main zu verbringen.

So kommt es, dass ich nun nach dem Umsteigen in Hannover im ICE Richtung Frankfurt sitze welcher heute sogar mal pünktlich über die Schnellfahrstrecke gen Süden prescht.

Da ich vergessen habe mir etwas zum Lesen mitzunehmen bin ich erfreut als mein Handy vibriert.
Es ist Mirko der mir Nachrichten schickt und er kommt auch gleich zur Sache: >Hat Tobi seinen Neuen echt bei dir angestochen?<
So wie sich Florian am nächsten Morgen bewegt hat, war definitiv Tobias der Stecher denke ich und antworte ihm: >Der Flo war ein bisschen Mimimi mit Sitzen danach, also mindestens Zweimal<
Mirko: >Oh, dann stimmt das<
Ich: >Du hast ihm nicht geglaubt?<
Mirko: > ... <
Ich: >Also ich war nur überrascht, dass er so lange gewartet hat<
Mirko: >Tom!<
Ich: >Dich hat er ja auch nicht wund geritten!
Mirko: >So genau wollte ich es garnicht wissen!<
Ich: >Bitte, gern geschehen.

Katsu holt mich tatsächlich am Bahnhof ab. Das Wochenende ist dann wie ich es erwartet habe: Shoppen, Sushi, Sex.
Zu meiner Überraschung ist Katsu sogar so aufmerksam mich am Montagmorgen zum Frankfurter Flughafen zu bringen.

Aber vielleicht erst einmal ein kleiner Blick zurück wie es dazu kam, dass ich nun in einer Maschine der Alitalia sitze die sich auf dem Weg nach Rom befindet: Vor etwa drei Wochen hat mich ein Typ namens Domenico angeschrieben und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte nach Rom zu kommen.
Ich habe ihm geantwortet, dass ich mir das vorstellen kann, wenn er sich vorstellen kann mir Flugtickets zukommen zu lassen.
Das konnte der sich vorstellen und zwei Wochen später hatte ich die entsprechenden Buchungsbestätigungen in meinem Mailfach. Obwohl ich dem Unbekannten meinen Namen nennen musste, habe ich mich nach reiflicher Überlegung dafür entschieden, dass Risiko einzugehen, denn ich wollte schon immer mal nach Rom.
Okay, ich habe ihn gefragt, warum ausgerechnet ich nach Rom kommen soll und er hat geantwortet, er möchte mal jemanden mit blonden Haaren haben. Und auch wenn das ein wenig lächerlich klingen mag, es hat mir geschmeichelt.

Nachdem der Flieger pünktlich in Fiumicino gelandet ist, holt mich die italienische Realität allerdings sehr schnell ein.
Gut anderthalb Stunden dauert es bis ich endlich meinen Koffer vom Gepäckband nehmen kann und dem Ausgang zustrebe.
Domenico hat gesagt er würde mich abholen und da die Gepäckausgabe eher dunkel war, stolpere ich nun in das Licht und beginne mich umzuschauen und auch die hochgehaltenen Tafeln mit Namen drauf zu entziffern.
Etwas versteckt in einer Ecke fällt mir dann ein kleiner Latino auf, unauffällig aber dennoch sexy gekleidet in Bluejeans und weißem Hemd. Auch er hält ein Schild hoch und darauf stehr in großen Lettern 'Tom Cherano'.
Da ich sonst nichts erblicke was meinem Namen auch nur ansatzweise näher kommt, gehe ich auf ihn zu und spreche ihn an: "Hello, are you Domenico, I'm Tom!"
Aber leider kann er wohl kein Englisch und so krame ich mein bisschen Italienisch zusammen: "Ciao, sono Tom. Sei Domenico?"
Das zumindest scheint er zu verstehen, denn jetzt sprudelt er los: "No, non lo sono. Ma sono qui per venirti a prendere.*"
Mit Gesten verdeutlicht er dann noch einmal, dass ich mitkommen soll und so folge ich ihm durch das Chaos bis wir in der Parkgarage des Flughafens angekommen sind.

Direkt steuert er eine schwere schwarze Limousine mit abgedunkelten Scheiben von dem Hersteller mit dem Stern an.
Neugierig blicke ich auf das Nummernschild welches auf den ersten Blick wie ein italienischen Kennzeichen der älteren Serie aussieht. Während ich überlege für welche Provinz denn wohl CV steht wandert mein Blick zu dem Nationalitätenaufkleber daneben. Der allerdings zeigt kein I für Italien sondern ein V.
Hat der Papst nicht SCV auf seinem Papamobil? Dann ist CV wohl die Variante für weniger heilige Autos!
Die Tatsache, dass ich von jemandem aus dem Vatikan hergeholt wurde lässt mich mehr als nur ein bisschen aufgeregt werden
Als ich dann auf der Beifahrerseite einsteigen will bedeutet mir der Latino, dass ich hinten zu sitzen habe, also setze ich mich in den Fond.
Das Auto ist definitiv dafür gemacht, dass man komfortabel hinten sitzt.

Wer nach den Sternen greift.... (zensierte Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt