Kapitel 69

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Ich lag immernoch mit Marco im Bett und heulte mir die Seele aus dem Leib .
Warum tut er mir das nur an ?
Vielleicht hatte er recht und das ganze mit uns hatte wirklich keinen Sinn mehr .
Doch das was mich am meisten interessierte war , was er wohl in seiner freien Zeit macht .

"Denkst du schon wieder an ihn ?", fragte mich Marco mitleidig und strich mir über die Wange.

Ich nickte und schluchzte wieder in seine Brust .

"Ich will doch nur wissen warum er das macht ", sagte ich verzweifelt und wischte die Tränen mit einem Taschentuch weg .

"Ich weiß es doch auch nicht ", sagte Marco .

"Vielleicht ist es besser wenn wir einfach Abstand nehmen "

"Du willst aber doch nicht mit ihm Schluss machen ?", fragte mich Marco entgeistert .

"Er hat doch selbst gesagt , dass es keinen Sinn mehr macht "

Und schon alleine der Gedanke daran wie er mir das ins Gesicht gesagt hat , brachte mich wieder zum Heulen.

"Kann ich irgendwas tun für dich ?", fragte er mich .

Ich schüttelte den Kopf .
Oder doch?

"Könntest du Mats holen ?", flüsterte ich leise .

"Bin gleich wieder da ", und humpelte davon .

*******
Ich saß im Bett und starrte die weiße Wand gegenüber von mir an .

Als sich die Tür aufeinmal aufging wendete ich den Blick nich tvon der Wand ab sondern starrte weiter geradeaus.

"Geht's besser ?", fragte mich Kevin .

"Seh ich so aus ", fuhr ich ihn an .

"Sorry ", murmelte ich und die Tür ging nochmal auf .

Diesmal kam Mats schweratmend herein und stürmte zum Bett.
Kevin verließ sein Zimmer wieder und schloss die Tür hinter sich .

"Was ist den los ?", fragte er mich besorgt und setzte sich neben mich .

"Erik er..."

"Marco hats mir schon erzählt ", meinte er .

"Aber warum hast du den nie was gesagt?"

"Ich weiß nicht . Ihr hättet mich bestimmt für blöd erklärt ", sagte ich und vergrub mein Gesicht in seinem T-Shirt .

"Ach kleine "

" 'Tschuldigung ", hauchte ich leise .

"Du brauchst dich doch nicht entschuldigen "

"Kann ich nach Hause ?"

"Soll ich dich rüber tragen?"

"Ich meinte eigentlich ganz nach Hause "

"Du weißt , dass das nicht geht "

"Aber Cathy ist doch dort ", bittete ich ihn .

"Es geht nicht ", sagte er streng.

"Warum ? Es ist grauenhaft hier , alles erinnert mich an ihn hier ", murmelte ich .

"Rede doch einfach mit ihm "

"Das letzte Mal als ich mit ihm geredet habe , hat er mich angeschrien und gesagt das das alles keinen Sinn mehr hat ", flüsterte ich und unterdrückte die Tränen.

"Wo ist er überhaupt ?"

"Keine Ahnung . Er hat sich verpisst und ist wahrscheinlich gerade mit einer anderen im Bett ", weinte ich und versteckte mein Gesicht im Kissen .

"Du kennst Erik gut genug . Und weißt, dass er sowas nie machen würde "

"Achja ? Anscheinend ja nicht "

Mats stand auf und meinte noch "Schlaf ne Runde ", und verschwand danach aus dem Zimmer.

********
"Kommst du mit zum Abendessen ?", fragte mich Marco der durch den Spalt der Zimmertür lugte .

"Hab keinen Hunger ", war meine Ausrede .

"Du musst aber was essen "

"Du gibst keine Ruhe oder ?", fragte ich ihn und schwang meine Beine über die Bettkante.

"Nö"

"Ich hab hier was zum Anziehen für dich . Das Badezimmer ist die nächste Tür links ", sagte er und legte meine Klamotten aufs Bett .

"Danke Woddy "und zwang mir ein Lächeln auf.

Nach einer kalten Dusche fühlte ich mich gleich ein bisschen besser.
Zu mindest sah ich nicht mehr so scheiße aus .
Ich schlüpfte in frische Unterwäsche , eine Leggins und ein weites weißes Shirt.
Meine Haare band ich zu einen hohen Zopf und fertig war ich .

"Du siehst gut aus ", grinste Marco und humpelte mit mir zum Speisesaal.

"Danke "

Kurz vorm Speisesaal blieb ich stehen und holte tief Luft.
Marco warf mir einen aufmunternden Blick zu .

Ich setzte meinen Gang fort und blickte sofort in bekannte Gesichter .
Marco steurte auf den Tisch von Basti , Thomas , Toni , Mats und Kevin zu .

"Hey ", murmelte ich und versuchte einigermaßen zu lächeln .

"Geht's dir wieder besser ?", fragte Toni mich .

"Muss "

"Was gibts zum Essen ?", fragte Marco um vom Thema abzulenken da er merkte wie unangenehm mir die Situation war.

"Lasagne ", grinste Basti und rieb sich den Bauch .

Lasagne . Eriks Lieblingsessen . Und willkommen ihr bescheuerten Gedanken .
Für einen kurzen Moment musste ich wirklich nicht mehr an ihn denken und konnte abschalten .

Dann kam endlich die Erlösung , da das Essen ausgeteilt wurde.

Die Lasagne war echt köstlich nur verging mir der Appetit als Mario mit Erik den Raum betrat.

Er sah nicht wirklich gut aus . Unsere Blicke trafen sich und wir schauten uns so intensiv in die Augen wie schon lange nicht mehr .

Ich sprang vom Sessel auf und bannte mir den Weg zwischen den Tischen frei. So schnell mich meine Beine trugen sprintete ich weg. Einfach nur weg.

"Juli warte ", schrie jemand . Ich konnte nicht erkennen zu wem die Stimme gehörte.

Ich blieb aprubt stehen als jemand mein Handgelenk umfasste.
Ich blickte hoch und sah wieder in diese blauen Augen .

"Lass mich los ", flüsterte ich und schon wieder entkam mir eine Träne.

"Lass es mich doch erkl..", versuchte er es nocheinmal.

"Lsss mich doch einfach los ", weinte ich .

Das Leben ist nicht einfach | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt