Kapitel 70

2.3K 96 4
                                    

"Juli bitte ..", meinte er und blickte mit traurig an .

"Lass mich doch bitte einfach los. Du machst es doch nur noch schlimmer damit", heulte ich mittlerweile und guckte ihm in die Augen .

"Juli ...", sagte er und mir tat es im Herzen weh ihn so traurig zu sehen.

Er legte seine Hand auf meine Wange .
"Fass mich nicht an ", hauchte ich und wich zurück.

Er ließ seine Hand sinken und sah mich gekränkt an .

"Gib mir nur eine Chance es mir zu erklären ", flüsterte er genauso leise wie ich und sogar ihm floss eine Träne an der Wange runter.

Ich schloss kurz die Augen und nickte zaghaft .

"Wollen wir an den Strand gehen ?", fragte er mich .

Ich nickte wieder und ging neben ihm den schmalen Weg entlang.

Ich setzte mich in den Sand und blickte ins Meer. Ich wartete bis Erik zum Reden began doch irgendwie kam nichts von ihm.

Ich drehte mich zur Seite uns sah ihn abwartend an .
"Hier ", sagte er und gab mir seinen Pulli.

"Ich wollte eigentlich nur , dass du zum reden anfängst ", meinte ich und konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen .

"Egal nimm ihn trotzdem "
Ich nahm den Pulli dankend an und schlüpfte hinein da es sowieso etwas frisch war .

"Es tut mir alles so leid ", began er .

"Was tut dir leid ?", fragte ich ihn und rechnete schon mit dem schlimmsten.

"Das ich dich ignoriert hab . Das ich dich angeschrien hab und mich dann einfach verpisst hab "

"Aber warum das alles?", flüsterte ich .

Er sagte nichts.

"Erik ,bitte sag mir ob du eine andere hast"

Wieder nichts .

"Hast du einen Moment an mich gedacht . Wie ich mich fühle wenn du mir aus den Weg gehst und deine freie Zeit mit einer anderen verbringst . Es ist scheiße verdammt nochmal . Und jetzt sitz nicht einfach nur da sondern sag mir einfach was los ist ", flüsterte ich .

Mit meinen Nerven war ich definitiv am Ende.

Er blieb noch immer stumm.

"Weißt du was ? Es war dumm von mir zu denken , dass du mir sagst was los ist. Wahrscheinlich hattest du heute morgen wirklich recht. Vielleicht ist das mit uns zwei sinnlos ", hauchte ich .

"Heißt das du willst Schluss machen ?", fragte er mich .

"Keine Ahnung. Du redest ja nicht mit mir"

"Ich hab keine andere . Und ich hab dich auch nicht betrogen . Ich hab die Zeit mit niemanden anderen verbracht ", sprudelte es aus ihm heraus.

"Aber was ist dann los ?", fragte ich ihn und mir fiel eine große Last von den Schultern.

Ich rückte näher an ihn ran .

"Du kannst mir alles sagen . Ich will einfach nur wissen was los ist "

"Ich bin einfach nicht gut genug . Ich hab noch keine einzige Minute spielen dürfen. Er hat mich noch nie gelobt . Geschweige beachtet er mich beim Training oder so. Ich haben jeden Tag extra Trainingseinheiten gemacht . Ich hab oft Tag und Nacht trainiert und gehofft das ich dann irgendwann mal eingesetzt werde .
Das war auch der Grund warum ich nicht mehr bei dir geschlafen hab , weil ich Angst hatte du würdest etwas mitbekommen . Ich hab's gar nicht mehr mitbekommen das ich dir aus den Weg gehe und es tut mir so leid . Ich hab mich benommen wie der letzte Vollidiot .Meine freien Nachmittage hab ich mit trainieren verbracht . Ich bin Stunden lang oft durch die Gegend gejoggt. Ich war im Fitnessraum .Hab Gewichte gestämmt .
Und ich weiß nicht wie oft ich es noch sagen soll , aber ich wollte das alles nicht und ich hoffe das du mir die Scheiße verzeihen kannst. Ich hab einfach nur an mich selbst gedacht und alle anderen ausgeblendet . Ich liebe dich über alles. Du bist echt das beste was mir in meinem ganzen Leben passiert ist und ich möchte dich jetzt nicht verlieren nur weil ich so selbstsüchtig war. Ich kann nicht ohne dich okay ? Ich brauch dich und wenn du willst dann brech ich die Wm ab . Aber bitte verlass mich nicht "

Ach scheiße. Ich hab mir fest vorgenommen heute nicht mehr zu weinen. Diesesmal waren es zum Glück Freudentränen. Erik hatte mir ja schon oft gesagt das er mich liebt , aber das war mit Abstand das schönste was man einen Mädchen sagen kann.

"Oh gott mir tut es so leid ", hauchte ich und umarmte ihn fest.

"Was tut dir den jetzt leid?"

"Ich hab dir vorgeworfen das du mich betrügst . Ich bin ne grauenhafte Freundin "
"Es ist okay .Ich hätte vielleicht einfach mit dir reden sollen ", meinte er.

"Ich liebe dich ", murmelte ich ihn seine Halsbeuge .

"Ich dich auch . Aber heißt das jetzt du bist nicht mehr sauer ?"

"Ich war nie sauer "

"Sondern ?"

"Traurig , weil du mich ignoriert hast "

"Tut mir leid ", sagte er entschuldigend und schenkte mir einen süßen Blick .

"Schon vergessen "

"Darf ich dich küssen ?", fragte er mich verlegen .

Ich sah zu ihm hoch und legte meine Hand an seine Wange .

"Da fragst du noch ?"

Er lächelte und legte dann seine Lippen sanft auf meine . Wie sehr ich seine Lippen vermisst hatte muss ich euch jetzt nicht sagen .

Erik zog mich auf seine Schoss und ich schlang meine Hände um seinen Hals.
Er knabberte an meiner Unterlippe und bat um Einlass welchen ich ihn nur zu gerne gewährte.

"Wollen wir langsam mal zurück gehen ?", fragte er mich und strich mir eine Haarsträhne hinter Ohr .

"Gerne ", sagte ich und stand auf .

Er nahm meine Hand und zusammen machten wir uns auf den Weg zurück ins Camp .

"Ui seht unsere zwei Turteltäubchen sind wieder vereint ", schrei Mario als wir beim Gemeinschaftsraum vorbei gingen.

Ich lächelte .

"Wollt ihr mitspielen ?", fragte Thomas.

"Ne wir gehen ins Bett ", antwortete Erik für uns .

"Ah wir verstehen . Versöhnungssex ist der Beste", grinste Basti und wackelte mit seinen Augenbrauen .

Erik und ich ignorierten seine Aussage und schlenderten in unser Haus.

"Verhüten nicht vergessen ", rief Marco uns hinter her worauf ich ihm den Mittelfinger zeigte .

Das Leben ist nicht einfach | Erik DurmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt