Kapitel 32

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Chifuyu und Takemichi unterhielten sich noch einige Minuten mit Mitsuya.
Daher bekamen sie die Auseinandersetzung zwischen den beiden blondhaarigen Männern gar nicht mit. Auch bemerkten sie nicht, wie Draken genervt die Treppen hinab und auf den Parkplatz zu seinem Motorrad lief.
"Wo sind Draken-kun und Mikey-kun?", fragte Takemichi schließlich als er sich um sah und sich keiner der beiden in seinem Sichtfeld befand.
"Meistens warten sie oben beim Schrein bis alle gegangen sind."
Mitsuya sah die Treppen hoch.
"Wir müssen los."
Schnell verabschiedeten sich die beiden und ließen einen irritierten Mitsuya am unteren Ende der Treppe zurück.
Mikey befand sich noch auf der anderen Seite des Schreins. Natürlich war Draken schon lange nicht mehr bei ihm.
Der Blondschopf saß genervt auf dem Boden und warf einen Stein von einer Hand in die andere.
"Mikey-kun!"
Der Blondschopf unterbrach seine Tätigkeit tatsächlich um zu Chifuyu und Takemichi zu sehen, welche offenbar einen anstrengenden Sprint hin gelegt hatten.
"Wo ist Draken-kun?"
"Nach Hause gefahren."
Keine Sekunde später war er auch schon wieder dabei den Stein hin und her zu werfen. Es war nervig warten zu müssen, bis alle gegangen waren.
Normalerweise kam ihm dies nicht so lange vor. Gut, für gewöhnlich wartete er auch nicht alleine.
"Alleine?"
Mikey nickte auf die Frage hin. Er dachte sich nichts weiter dabei. Generell fragte er sich, weshalb Takemichi so sehr darauf bestand, dass dies eben nicht passierte.
Chifuyu und Takemichi sahen sich gegenseitig geschockt an.
Mikey sah deren Blicke im Augenwinkel, ignorierte sie jedoch.
"Habt ihr euch gestritten?"
Mikey nervte die ganze Fragerei. Er wusste worauf Takemichi hinaus wollte. Doch sah er beim besten Willen nicht ein, was so schlimm daran war, wenn Draken alleine nach Hause ging.
"Ja", antwortete er also so kurz angebunden wie immer.
Etwas Wind kam aufauf. Mikeys Blick lag auf dem Stein, welcher regelmäßig die Hand wechselte.
Erneut sahen sich die beiden an. Nun aber nicht mehr geschockt, sondern regelrecht panisch.
"Mikey-kun!"
Takemichis selbstbewusstes auftreten brachte Mikey doch tatsächlich dazu seine Spielerei erneut zu unterbrechen und zu ihm zu sehen.
"Du liebst ihn doch, oder nicht? Dann kannst du das doch nicht zulassen!"
Erst sah ihn Mikey verwundert an, nur um ganz schnell wütend zu werden.
"Hah? Ich weiß nicht wovon du redest."
Seine Augenlider verengten sich.
Chifuyu war nun vollkommen irritiert. Es war ihm anzusehen, dass er absolut keine Ahnung von dem hatte, was zwischen ihm und Draken vor sich ging.
"Ich weiß, was dir durch den Kopf geht, aber kannst du deinen Stolz nicht einmal unterdrücken?! Es geht hier um Draken-kun!"
"Ken-chin geht es gut, aber-" Mikey gefiel die Art und Weise, auf welche Takemichi seine Gedanken artikulierte absolut gar nicht.
Noch immer hatte der jüngste keine Ahnung was gerade vor sich ging.
Doch wenn Chifuyu eine Sache wusste-
Seine Gedanken, so wie Mikeys Worte wurden durch Takemichi unterbrochen, welcher erneut Mikeys Namen nannte, woraufhin jener seine Hände zu Fäusten ballte und auf stand, - dann war es, dass sie keine Zeit für so etwas hatten.
"Wir haben keine Zeit dafür."
Chifuyu zog Takemichi am Handgelenk und rannte zu den Treppen. Dabei schien er sich in keinster Weise für Mikey, noch für die Äußerungen seines direkten Vorgesetzten zu interessieren.
"Takemicchi! Ich habe dir eine Warnung gegeben!", hörten sie Mikeys Stimme noch hinter sich. Jener hörte sich alles andere als gut gelaunt an. Er klang eher so, als wolle er Takemichi bei ihrem nächsten Treffen den Kopf abreißen.
Chifuyu gab sein bestes Mikey zu ignorieren - Irgendwann würde er dies noch bereuen - und rannte im Eiltempo die Treppen hinab.
Takemichi rannte ein kalter Schauer den Rücken herunter, wenn er bedachte, was ihm vermutlich am nächsten Tomantreffen drohte.
Doch Draken zu retten war jetzt wichtiger. Sie mussten Draken beschützen. Sie mussten Mikey beschützen. Keiner der beiden durfte heute sterben!
Sowohl Chifuyu als auch Takemichi schwangen sich auf ihre Motorräder und führen keine Sekunde später bereits los.
Takemichi fuhr voraus, da Chifuyu keine Ahnung hatte, wo sich die Wohnung des Vize befand.
Die roten Ampeln waren eine Qual.
Das Adrenalin flutete ihre Körperzellen dermaßen, dass sie die Kälte durch den Fahrtwind nicht einmal mehr spürten.
Ungeduldig biss sich Takemichi auf die Unterlippe, als sie schon an der zweiten roten Ampel anhalten mussten.
Die hatten keine Zeit dafür, verdammt! Draken war in Gefahr!
Weit mussten sie allerdings nicht fahren, da sahen sie Drakens Motorrad am Straßenrand stehen.
Dies war durchaus seltsam, da er ein gutes Stück weiter entfernt wohnte.
Draken hatte vor wenigen Augenblicken dort anhalten müssen, weil irgendetwas mit seinem Motorrad nicht stimmte.
Da er allerdings nicht in der Lage war logisch zu denken ohne dabei wieder emotional und impulsiv zu werden, beschloss er kurzerhand, es Morgen untersuchen zu lassen und den Rest des Weges zu Fuß zu laufen.
Natürlich hatte ihn dies aufgeregt. Doch was sollte er jetzt schon dagegen unternehmen?
Draken wusste nicht, dass dies geplant war. Er wusste nicht, dass jemand sich absichtlich an seinem Motorrad zu schaffen gemacht hatte.
Takemichi und Chifuyu stellten ihre Motorräder zu Drakens und rannten den Gehweg entlang.
Er konnte noch nicht all zu weit gekommen sein. Jetzt konnten sie nur noch Hoffen, dass sie noch schnell genug waren, um Draken zu finden und jener noch nicht bewusstlos war.
Denn sie beide konnten recht wenig ausrichten. Takemichi hatte keine Ahnung vom Kämpfen und Chifuyu war noch immer angeschlagen von dem Lagerbrand.
Die beiden atmeten schwer. Doch konnten sie nicht einfach stehen bleiben.
Nicht, wenn sie wussten, was Draken und Mikey erwartete, wenn sie auf gaben.
Als sie um eine Ecke liefen sahen sie schließlich Draken und hinter ihm zwei unbekannte Männer.
"DRAKEN-KUN!!!", schrien die beiden, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
"HINTER DIR!!!"
Gerade als sich Draken umdrehte, machte das Eisenrohr Bekanntschaft mit seinem Kopf.
Chifuyus und Takemichis Augen weiteten sich.
"DRAKEN-KUN!!", schrien sie nochmals im Einklang, ohne auch nur daran zu denken ihre Schritte zu verlangsamen.
Drakens Körper fiel auf den Teer und machte dabei ein Geräusch, als wäre er ein fetter Sack an Kartoffeln. Entsetzen stand den beiden Manji Mitgliedern ins Gesicht geschrieben.

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt