Kapitel 84

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In der Vergangenheit lagen alle Blicke auf dem Blondschopf. Takemichis nervös, Chifuyus irritiert und Drakens mehr als nur besorgt.
Doch lange dauerte es nicht, da wurde Mikeys griff um Naotos Hand lockerer und lockerer. So wie auch seine Körperteile nicht länger mit spielen wollten und er nach hinten fiel.
Mit größter Mühe schaffte es Draken noch dessen Körper aufzufangen.
"What the fuck!?"
Er hatte nicht damit gerechnet, dass jener sein Bewusstsein verlieren würde und bekam Panik.
"Das ist normal.", versicherte ihm Takemichi und legte seine Hand auf seine Schulter.
Doch Drakens Blick haftete auf dem Blondschopf, welcher regungslos in seinen Armen lag.
Wie konnten sie ihn nur alleine in die Zukunft schicken? Er hätte protestieren sollen, nachdem er herausgefunden hatte, dass er selbst offenbar gestorben war.
Am Ende wachte Mikey noch in einem ähnlichen Albtraum auf, wie jene Zukunft, in welcher er gewesen war.
Unterbewusst drückte er den bewusstlosen Körper seines festen Freundes enger an sich.
Er konnte ihn doch nicht einfach so alleine in einer Zukunft lassen, welche womöglich noch um einiges schlimmer war als die, die er gesehen hatte.
Ein Blitz zuckte über den Himmel und erhellte kurzzeitig ihre Umgebung. Drakens Blick haftete noch immer auf Mikeys Gesicht als der Donner ertönte.
"Was braucht ihr denn so la-", Hina erschien im Türrahmen und stockte, als sie den bewusstlosen Mikey erblickte. "Was ist passiert?"
Alle sahen sich ratlos an, nur Drakens Blick wich nicht eine Sekunde von dem Blondschopf in seinen Armen.
"Ich rufe einen Krankenwagen."
Doch bevor Hina in der Wohnung verschwinden konnte, packte sie Takemichi am Handgelenk.
Draken blendete von da an unterbewusst alles aus, was um ihn herum geschah. Seine Aufmerksamkeit lag voll und ganz auf Mikey, bis ihn Chifuyu beim Namen rief.
Erst dann sah der Vize wieder auf, wobei er sehr wahrscheinlich wie ein begossener Pudel wirkte, dessen Herrchen gerade einen verheerenden Unfall gehabt hatte.
Der Vize legte seinen rechten Arm unter Mikeys Kniekehlen und nahm den blondhaarigen so im Brautsil hoch, um ihn in die Wohnung tragen zu können.
Naoto schloss hinter ihnen die Tür.
"Ich hole Klamotten." Damit verschwand das Mädchen in einem anderen Zimmer.
"Ich hole Handtücher.", auch Naoto verschwand somit schließlich in einem der Zimmer.
Draken setzte Mikey vorsichtig auf der Stufe ab, wobei er seinen Oberkörper aufrecht hielt.
Dann lag sein Blick auf Chifuyu und Takemichi, welche wie bestellt und nicht abgeholt inmitten des Eingangsbereiches standen, nachdem sie sich ihrer Schuhe entledigt hatten.
"Was glotzt ihr so? Helft mir mal ein bisschen."
Diese Worte rissen die beiden offenbar aus ihrer Schockstarre. Sie halfen ihm also Mikey die Schuhe auszuziehen und hielten ihn anschließend aufrecht, sodass sich Draken auch die Schuhe ausziehen konnte.
Einige Augenblicke später kamen Naoto mit Handtüchern und Hina mit frischer Kleidung zurück in den Eingangsbereich.
"Das sollte passen." Hina legte die Kleidung auf dem Schrank ab. "I-ich hoffe es macht nichts aus, dass es Frauenkleidung ist."
Naoto besaß nicht genug Kleidung für sie alle und da Mikey nun einmal am kleinsten war, war er der einzige, welcher vielleicht auch in Hinas Sachen passen könnte. Eigentlich hätte Naoto genug Kleidung gehabt, doch seine restlichen Klamotten haben alle auf dem Balkon zum trocknen gehangen, als es angefangen hatte zu regnen. Daher waren all seine Klamotten, bis auf diejenigen, welche er gerade an hatte und die drei Hosen und Shirts, welche noch im hintersten Abteil seines Schranken herum gammelten, vollkommen durchnässt.
Chifuyu gab sein bestes das in ihm aufkommende Kichern zu unterdrücken, wenn er daran dachte Mikey in einem pinken Kleid zu sehen.
Auch Takemichi amüsierte dies Drakens Ansicht nach etwas zu sehr, weswegen er ihn kurzzeitig anfunkelte.
Als Draken begann Mikeys Jacke zu öffnen und Hina bemerkte, dass er kein Oberteil darunter trug, entschuldigte sie sich schnell und verließ im Eiltempo den Raum. Naoto tat es ihr - äußerst überfordert, aber doch erst etwas zögerlich - gleich.
Chifuyu half Draken dabei Mikey die Jacke auszuziehen und trug sie anschließend zum nächst besten Heizkörper, damit sie trocknen konnte.
Draken nahm sich derweil eines der Handtücher und trocknete Mikey so gut es ging ab.
Hier sollte angemerkt werden, dass dies äußerst schwierig war. Immerhin musste er währenddessen noch sicher gehen, dass Mikeys Oberkörper nicht umkippte. Jener fühlte sich nämlich wie Wackelpudding an.
Erst trocknete Draken Mikeys Haare ab, da jene so nass waren, dass es gar nichts bringen würde den Oberkörper ab zu trocknen.
Vorsichtig fuhr der blondhaarige anschließend mit dem Handtuch über Mikeys Schulter seinen Rücken hinab, auf der anderen Seite wieder hinauf und erneut über die Schulter.
Drakens Blick lag auf dem Handtuch, als er über Mikeys Brust fuhr, um auch seinen Bauch ab zu trocknen und anschließend über seine Arme, damit auch diese nicht länger nass waren.
Takemichi holte derweil das trockene Oberteil von dem kleinen Schuhschrank. Er hielt jedoch in der Bewegung inne, als er Drakens abwesenden Blick bemerkte.
Der blondhaarige biss sich auf die Zunge. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Mikey so weit gehen würde. Er könnte es Draken nun nicht einmal verübeln, falls ihm jener dies noch lange nach halten würde.
Der Vize nahm das Oberteil entgegen, ohne seinen Blick von dem bewusstlosen abzuwenden und zog es ihm so behutsam wie möglich über den Kopf.
Takemichi beobachtete das Szenario wortlos und blickte anschließend auf seine Füße.
Draken wollte sich gerade daran machen Mikey die nasse Hose auszuziehen, da hielt er inne. Schließlich waren Takemichi und Chifuyu noch in dem Zimmer und Mikey würde sicher nicht wollen, dass die beiden ihn entblößt sahen.
Wobei, zugegeben sie waren schon einmal zusammen im Onsen gewesen. Trotzdem. Dies geschah schließlich ohne seine Einwilligung. Außerdem war er bewusstlos und konnte somit nicht einmal seine Einwilligung dafür erteilen.
Draken erinnerte sich an Mikeys Reaktion, als er ihn in der Wanne berührt hatte. Natürlich hatte er nun andere Intentionen und er würde ihm ganz sicher nicht zu nahe kommen, doch konnte sich Draken gut vorstellen, dass es einige Wochen dauern würde, bis es für den Blondschopf wieder in Ordnung ging sich vor anderen zu entblößen.
Er hatte Angst er würde Mikeys Vertrauen missbrauchen, wenn er ihn in diesem Zustand ausziehen würde und dies vor allem auch noch ohne seine Zustimmung und vor anderen.
Daher sah er von Chifuyu zu Takemichi. "Ihr könnt euch umziehen gehen."
Takemichi sah nun wieder zu Draken.
"Kriegst du das alleine hi-?", noch bevor er fertig war mit sprechen hatte ihn Chifuyu bereits am Handgelenk gepackt und zog ihn aus dem Zimmer.
Draken wartete bis die beiden das Zimmer verlassen hatten und widmete sich anschließend wieder Mikey.
"Verzeih mir.", damit zog er seinem Freund schließlich die nasse Hose aus. Immerhin wollte er nicht, dass sich jener in diesem Zustand eine Erkältung zu zog. Auch, wenn das bedeuten würde, dass er mehrere Schläge kassierte, sobald dieser wieder wach war.

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt