Kapitel 76

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Je länger Mikey Drakens zittern spürte, desto schuldiger fühlte er sich ihm nicht auf Anhieb geglaubt zu haben
Nie zuvor hatte er Draken jemals aufgrund von Angst zittern sehen. Selbst als sein eigenes Leben auf der Kippe stand, hatte er dies nicht getan. Doch jetzt schien er gar nicht mehr aufhören zu können.
Mikey schnappte sich das Handtuch hinter ihm und legte es um Kens Schultern. Dies war um einiges schwieriger als es aussah, da ihn der größere nebenbei noch immer fest hielt und nicht mehr los lassen wollte.
Draken bekam Mikeys Vorhaben gar nicht mit. Erst, als er den Stoff um seine Schultern spürte, fiel ihm auf, dass Mikey ihn los gelassen hatte.
Trotzdem weigerte er sich es ihm gleich zu tun. Wenn es nach ihm ginge, könnten sie die nächsten 24 Stunden in dieser Position verbringen.
Doch selbst dann hätte er sich vermutlich noch immer nicht beruhigt...
Mikey legte seine Arme anschließend wieder um Draken.
Er sagte nichts.
Eine Minute verging und sie standen noch immer so da.
Eine weitere verging und noch immer gab Mikey kein Wort von sich.
Normalerweise hätte er schon längst zu protestieren angefangen. Ja, normalerweise hätte er dies sicher als äzend empfunden. Dass dem nicht so war konnte Draken nicht wissen.
Mikey wusste nicht wie er Ken helfen konnte. Also tat er das einzige, was er tun konnte, ihn an sich zu drücken und zu hoffen, dass dies ausreichte, um ihn zu beruhigen.
Eine weitere Minute verstrich und langsam aber sicher machte sich Draken Vorwürfe. Er solle sich endlich beruhigen. Mikey war vermutlich gerade dabei vor Langeweile zu sterben.
Als er sich jedoch dazu aufgerafft hatte, sich von dem kleineren zu lösen, ließ ihn jener nicht los. Etwas verwundert blickte der Mann an sich herunter. Doch Mikey wollte nicht einmal seinen Kopf von Drakens Brust lösen.
"Mikey..." Selbst nachdem Drakens ruhige, leise Stimme an Mikeys Ohr drang, weigerte sich jener ihn los zu lassen. Sehr zu Drakens Verwunderung.
Der Blick des Blondschopfes lag starr auf dem Boden. In den letzten paar Minuten hatte er darüber nachgedacht was wohl passiert wäre, wenn Draken heute nicht vor seiner Tür aufgetaucht wäre.
Er hätte weiter mit Kisaki geschlafen.
Konnte man dies überhaupt so nennen?
Er hätte sich weiter von Kisaki verletzen lassen - diese Formulierung passte besser - und am Ende hätte er sich vermutlich sogar eingeredet, er hätte dies gewollt und von sich aus getan.
Dabei wollte er nicht verletzt werden. Er wollte sich nicht selbst verletzen und er wollte sich von Kisaki schon gar nicht so anfassen lassen.
Mikey hatte die Kontrolle über seine Gedanken verloren. So war er in der Erinnerung von gestern Abend gefangen.

Der Blondschopf spürte Kisakis Glied neben seinem. Jener triezte ihn damit, in dem er zweimal so tat als würde er in ihn eindringen wollen, nur um es anschließend nicht zu tun.
Mikey hatte keinen Funken Vorfreude verspürt. Er war nicht ungeduldig, wie er es bei Draken war. Er wollte ihn nicht in sich spüren. Im Gegenteil. Jede Zelle seines Körpers weigerte sich dagegen.
Er kniff die Augen zusammen und ächzte vor Schmerzen, als Kisaki mit einem mal vollständig in ihn eindrang.
Seine Eingeweide schmerzten. Er hatte seinen Rücken gebeugt, um den Schmerz so vielleicht zu mildern. Doch natürlich änderte dies nichts daran, dass es wie Feuer brannte.
Er keuchte, als Kisaki sich auch noch so unsanft in ihm bewegte und ohne Rücksicht auf Verluste immer wieder tief in ihn stieß.
Mikey erinnerte sich daran wie er ausversehen Drakens Namen in den Mund genommen hatte.
Seine Stimme hörte sich damals fast so an, als wollte er, dass er ihn aus diesem Albtraum befreite. Sie war leise, brüchig und zittrig.
Doch Kisaki stellte sofort klar, dass er dessen Namen nicht hören wollte, in dem er Mikey an den Haaren zog und zumehr unsanfter in ihn stieß, sodass der Blondschopf vor Schmerzen beinahe aufgeschrien hätte, hätte er nicht gefürchtet, dass sich Mitsuya noch auf dem Platz befand.

Mikeys Blick war leer. Hätte er dies wirklich zwölf Jahre mit sich machen lassen?
Was machte er sich vor? Er hätte es heute freiwillig mit sich machen lassen! Er hatte Kisaki angeschrieben, um... Ja weswegen eigentlich? Um sich selbst dafür zu bestrafen, dass er nicht gut genug für Draken war? War es dieser Gedanke, der ihn dazu veranlasst hatte ihn anzuschreiben?
Innerhalb einer Sekunde, wurde Mikey wieder in die Realität zurück gerissen, noch bevor er jene Frage für sich hat beantworten können.
Draken hatte sich gebeugt und ihm die Füße vom Boden gezogen, indem er mit seinem linken Arm Druck auf dessen Kniekehlen ausgeübt hatte.
Mikey, welcher sich noch immer an Drakens Oberkörper festhielt, hatte nun keine andere Wahl, als sich an dessen Schultern festzuhalten, zumal ihn der größere nun im Brautsil hoch gehoben hatte.
Das Handtuch fiel dabei von Drakens Schultern und landete auf dem Boden.
"W-was wird das?" Hatte seine Stimme gerade gezittert?!
Ein kaum merklicher Rotschimmer machte sich um seine Nase breit, doch wollte Mikey nicht den Blick abwenden. So weit kam es noch, dass er sich eingestand verlegen zu sein.
"Ich werde nicht zulassen, dass Kisaki dich noch einmal so anfasst."
"Hah?"
Draken ignorierte jene irritierte Äußerung von seinem Partner, knabberte stattdessen an dessen Ohrläppchen und lief mit ihm zur Badewanne zurück.
"Ken-chin lass das! Das kitzelt!" Mikey drehte seinen Kopf zur Seite, wodurch er sein Genick entblößte und Draken nur mehr Spielraum hatte.
Der blondhaarige legte seine Lippen auf Mikeys Haut. Der kleinere spürte den warmen Atem des anderen an seinem Hals und schloss kurzzeitig die Augen.
Draken setzte ihn schließlich auf dem Rand der Badewanne ab.
Gerade als er sich aufrichten wollte, hielt ihn Mikey auf, indem er seine Arme in dessen Nacken legte und ihn in einen Zungenkuss verwickelte.
Draken legte sein Knie zwischen Mikeys Beine, da es nach einer Weile doch anstrengend war so gebeugt zu stehen. Seine Arme fanden dabei ihren Weg um Mikeys Oberkörper.
Da Draken den Kuss nicht unterbrechen wollte, um das Wasser an zumachen, lehnte er sich einfach etwas weiter nach vorne, wobei sich Mikey an ihm fest klammern musste, um nicht nach hinten zu fallen.
Draken öffnete den Wasserhahn, doch ließ er sich Zeit mit dem Oberkörper wieder zurück in Ausgangsposition zu gehen.
Mikey so an ihm hängen zu sehen hatte etwas. Natürlich fiel dem Blondschopf dies auf und es nervte ihn, da die Position alles andere als bequem war. Doch war sie nicht so unangenehm, dass er den Kuss freiwillig allein deswegen lösen wollte.
Erst als er wieder aufrecht sitzen konnte, löste er schließlich den Kuss, um nach Luft zu schnappen.

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt