Kapitel 63

184 13 7
                                    

Während der heutige Tag in der Zukunft recht Ereignisreich verlief, lag der zwanzig jährige Mikey am heutigen Morgen um vier bereits wach in seinem Bett.
Er wälzte sich hin und her, doch egal wie oft er sich umdrehte und wie sehr er sich verrenkte, um eine bequeme Position zum schlafen zu finden, konnte er nicht mehr einschlafen.
Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Draken. Jedes Mal versuchte er sich abzulenken, in dem er sich umdrehte.
Irgendwann gab er dies dann allerdings auf und nahm stattdessen sein Handy in die Hand.
So verstrichen die nächsten paar Stunden und die nächsten paar Stunden, bis sich der Tag langsam dem Ende neigte.
Doch mit jeder Minute fühlte sich der Blondschopf verzweifelter.
Immer wieder erwischte er sich dabei, wie er durch alte Selfies von ihm und Draken scrollte oder, wie er dessen WhatsApp Kontakt öffnete, auf die Tastatur tippte, irgendeinen sentimentalen scheiß verfasste, nur um ihn dann wieder zu löschen, sein Handy auszuschalten und es ans andere Ende des Bettes zu pfeffern. Dies ging gute zehn Mal heute so.
'Wenn das deine freie Entscheidung ist, werde ich nicht widersprechen und sie nicht in Frage stellen.'
Er griff nach einem Kissen, drehte sich auf den Bauch, kniff die Augen zusammen und schrie so laut er konnte gegen jenes, als er sich an seine eigenen Worten erinnerte.
Wie dumm war er denn bitte?! Wie hatte er so etwas sagen können?! Warum hat er ihn nicht aufgehalten?! Warum hat er ihm nicht widersprochen?! Wie hat er ihn einfach so gehen lassen können?!
Mikey öffnete seine Augen langsam und sah betrübt auf das Kissen hinab.
Auf einen Schlag traf ihn die Realisation, dass er sein Bett nie wieder mit Draken teilen würde.
Er würde nie wieder vorbei kommen, nie wieder bei ihm im selben Bett schlafen, ihn nie wieder umarmen und ihn nie wieder küssen, wie sie es genau hier getan hatten. Niemand würde jemals wieder einen Arm um ihn legen, wenn er schlafen wollte.
Diese Tatsache hatte er gestern Abend versucht zu verdrängen.
Niemand war vielleicht etwas weit her geholt.
Vor seinem inneren Auge spielte sich die Szene von gestern Nacht ab.
Er erinnerte sich an Kisakis heißen Atem auf seiner eiskalten Haut, wodurch er eine unangenehme Gänsehaut bekam.
Ein kalter Schauer fuhr ihm über den Rücken, als er sich daran erinnerte, wie ihn Kisaki angefasst hatte.
Kisaki...
'Ruf mich an, wenn es dir scheiße geht. Ich lenk dich ab.'
Mikey blickte starr gegen die Wand. Das hatte er gestern noch gesagt bevor er gegangen war, aber diese Art von Ablenkung war...
Seine Augenlider wurden schwerer.
Kurzzeitig war sein Kopf wie leer gefegt. Nie hatte er sich so weit entfernt von der Realität gefühlt. Beinahe als befände er sich in einem weißen Raum, ohne Türen und Fenster, alleine und das auf alle Ewigkeit.
Mikey schloss die Augen.
Vielleicht konnte er sich selbst ablenken.
Der Blondschopf legte seine Hand auf seine Boxer. Da er heute das Bett noch nicht ein einziges Mal verlassen hatte, sofern man die Toilettengänge außen vor ließ, hatte er auch keinen Grund gehabt sich anzuziehen.
Mit der Hand fuhr er langsam über den Stoff bis hin zum Hosenbund.
Mikey Gedanken wurden erneut von Draken eingenommen. Er erinnerte sich daran, wie er ihn immer mit der langsamen Geschwindigkeit geneckt hatte.
In Gedanken fuhr Mikey mit dem Daumen an dem Hosenbund entlang.
Stopp.
Er wollte sich doch ablenken.
Die Finger des blondhaarigen fanden ihren Weg unter seine Boxer und kurz darauf an sein Glied.
Kaum hatten seine Finger jenes jedoch berührt und umschlossen, erinnerte er sich an das Gefühl, als Draken ihm darüber geleckt hatte und ihn in den Mund nahm.
Erneut schüttelte er den Kopf, um die Gedanken zu verdrängen.
Einen besseren Weg als seine Hand zu bewegen gab es nicht.
Dies redete er sich ein und so begann er schon bald zu stöhnen. Allerdings nicht ansatzweise so laut oder gar lustvoll wie noch einige Tage zuvor.
Mikey beschleunigte sein Tempo.
Er wollte diese Gedanken endlich los werden. Sie sollten aufhören ständig aufzutauchen. Er wollte doch nur seine Ruhe haben.
Der Atem des Mannes ging schneller. Im wurde heiß.
Doch alles woran er denken konnte war Drakens Stimme und die Äußerungen, welche er bei ihrem letzten Mal getätigt hatte.
'Was willst du, dass ich mache?'
'Du bist verlegen.'
'Schau mich an, Mikey'
'Du fühlst dich gerne hilflos.'
'Willst du beim nächsten Mal etwa die Rollen tauschen?'
Auch Erinnerungen der ersten Male kamen hoch.
'Das tut dir wirklich nicht weh?'
'Soll ich drei oder vier benutzen?'
'Bin ich zu schnell?'
'Sag doch was, Mikey.'
Der Blondschopf erreichte den Höhepunkt. Mit der freien Hand versenkte er seine Finger in dem Leintuch, während er seine Augen aufeinander kniff, auf stöhnte und dabei seinen Rücken durch streckte.
Es dauerte einige Augenblicke, bis er sich wieder gefangen hatte und sein Atem wieder regelmäßiger wurde.
Seine Augen waren glasig.
Shit. Das war alles andere als eine gute Absenkung gewesen. Es war eine ganz dumme Idee gewesen zu glauben, dass er sich damit hätte ablenken können.
Mikey starrte an die Decke und beschloss dann duschen zu gehen.
Er legte sich ein Handtuch zurecht, zog seine Kleidung aus und trat unter die Dusche.
Unter der Dusche wurde es im letzten Endes zu fiel.
Sein Blick lag starr auf dem Boden, während die Wassertropfen seinen Körper hinab glitten. Sein Blick war leer.
Er hatte seine Beziehung zu Draken ruiniert. Nie wieder würde er mit ihm zusammen duschen. Er würde seine Stimme niemals wieder zu hören bekommen.
Mikey setzte sich auf den Boden der Dusche und zog die Knie an.
Er hatte keine Ahnung, wie lange er so dort saß. Vermutlich war mindestens eine halbe Stunde vergangen, bevor er es schaffte sich wieder auf zu raffen, die Dusche zu verlassen und sich ansatzweise gut ab zu trocknen.
Mikey zog sich eine Boxershorts und einen Pullover an, ehe er sich das Handtuch um die Schultern legte und das Bad verließ. Er ließ sich auf der Bettkante nieder und griff nach seinem Handy, welches noch immer am Ende des Bettes lag.
Sein erster Blick fiel erneut auf Drakens Chat. Keine Nachrichten. Natürlich nicht. Dass Draken ihn überhaupt noch nicht geblockt hatte...
Vereinzelte Wassertropfen glitten von seinen Haaren auf das Display seines Handys. Mikey wischte es an dem Handtuch ab und hielt es anschließend etwas weiter weg.
Erneut erinnerte sich der Blondschopf an Kisakis Worte.
Er atmete aus und öffnete dessen Kontakt. Einige Sekunden starrte er ihn an, ehe er sich doch dazu überwand ihm eine Nachricht zu schreiben.
Doch um genau zu sein tippte er die Tastatur an und zögerte erneut.
Aber, was hatte er schon zu verlieren?

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt