Kapitel 25

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Natürlich war Mikey darauf aus. Einen anderen Grund hatte er schließlich nicht gehabt sich so provokant auf Drakens Schoß zu setzen.
Allerdings war er sich noch immer unsicher was sie genau waren.
Zusammen waren sie auf jeden Fall nicht. Es schien sich nun doch nichts geändert zu haben.
Keiner der beiden dachte lange darüber nach. Dafür waren sie zu sehr damit beschäftigt den Kuss zu genießen.
Beide hatten sie die Augen geschlossen.
Der Kuss verwandelte sich schon bald in einen Zungenkuss.
Mikey drückte seinen Oberkörper etwas gegen den größeren, sodass sich ihre nasse Haut berührte.
Wenn dies so weiter gehen würde, würden sie heute nochmals miteinander schlafen.
Drakens Griff in Mikeys Haaren verstärkte sich etwas, wodurch er kurzzeitig den Kuss dominierte.
Mikey gefiel dies natürlich absolut nicht und so versenkte er kurz darauf etwas unsanft seine Fingernägel in Drakens Rücken.
Kaum hatte er dies getan, hatte er mit einem Male die Kontrolle auch schon wieder zurück.
Mikey grinste siegessicher in den Kuss hinein. Dabei wusste er zu gut, dass Draken diese Geste wie immer provozieren würde.
Keine drei Sekunden nachdem er angefangen hatte zu Grinsen, wurde er bereits von Draken unter Wasser gedrückt.
Mikeys Rücken machte ziemlich unsanft Bekanntschaft mit dem Boden der Wanne.
Doch Draken wollte ihn nicht einfach so davonkommen lassen. Daher hatte er währenddessen den Kuss gar nicht gelöst.
Mikey war zwar überrascht, hatte es allerdings noch rechtzeitig geschafft die Luft anzuhalten.
Dabei hatten seine Haare gerade zu trocknen begonnen.
Mikey behielt die Augen geschlossen. Er hasste es Wasser in die Augen zu bekommen. Noch schlimmer war es Wasser in die Nase zu bekommen. Dies würde er Draken später noch heimzahlen.
Draken hatte durch den plötzlichen wechsel der Luftzufuhr nun wieder die Oberhand über den Kuss zurück.
Das schlimme daran war, dass Mikey sich nicht einmal dagegen wehren konnte.
Er hatte seine Beine um Drakens Körper geschlungen. Selbst wenn er sie auf den Boden der Wanne stellen würde, hätte er in ihrer Position recht wenig Chancen Draken wirklich von sich herunter zu drücken.
Nicht weil er schwächer war, sondern, weil der Boden der Wanne rutschig war und sie nicht genug Auflagefläche bot, um Draken stand halten zu können.
Jener zeigte keine Gnade und schien keine Intentionen zu haben Mikey wieder die Führung zu überlassen.
Drakens Hand, welche bis eben noch auf Mikeys Hinterkopf gelegen hatte, benutzte er nun, um ihn an der Schulter gegen den Wannenboden zu drücken, während seine andere Hand auf Mikeys anderer Schulter lag.
Langsam aber sicher ging dem blondhaarigen schließlich doch die Luft aus.
Seine Hände wanderten somit von Drakens Nacken zu dessen Schultern, um ihn von sich zu drücken. Irgendwie musste er an die Oberfläche kommen, um Luft zu holen. Gleichzeitig nahm er seine Beine von Drakens Körper und winkelte sie leicht an, um mit den Fußsohlen den Boden der Wanne zu berühren.
Nun war es Draken, der siegessicher grinste. Er zögerte provokant fünf Sekunden, ehe er sich von Mikey löste.
Schwer atmend rang der jüngere nach Luft als er sich wieder an der Oberfläche befand. Der blondhaarige stützte sich mit den Unterarmen auf dem Wannenboden ab und suchte mit den Augen schließlich nach Draken, der ihn nach wie vor siegessicher an grinste.
"Das war unfair.", stellte Mikey fest bevor Draken auch nur etwas sagen konnte. Dann allerdings musste er ein paar weitere Male nach Luft schnappen, in denen der ältere zu Wort kam.
"Ich spiele gerne unfair, wenn ich dich so außer Atem sehen kann."
Drakens Grinsen wich nicht von seinen Lippen, als er Mikeys Gesicht mit seinem wieder näher kam.
Dieser ging instinktiv mit dem Oberkörper und seinem Kopf etwas tiefer. Doch dies hinderte Draken nicht daran den Abstand wieder einzuholen.
Draken hatte vergessen seinen Zopf auf zu machen. Jener baumelte neben seinem Gesicht. Von seinen Haaren tropfte Wasser in unregelmäßigen Abständen neben Mikeys Gesicht, keinen Zentimeter von jenem entfernt, auf die Wasseroberfläche.
Sie sahen sich gegenseitig in die Augen.
Mikeys Herz hämmerte wild gegen seinen Brustkorb. Wie immer schob er es auf die Umstände. Immerhin wurde er gerade ohne Vorwarnung einfach so unter Wasser gedrückt. Da wäre wohl jeder aufgeregt. Drakens Worte hatten absolut nichts mit seinem Herzschlag zu tun.
"Wie bist du in so kurzer Zeit so Selbstbewusst geworden?"
Vor wenigen Wochen hatte sich Draken nicht einmal getraut ihm beim Sex zu widersprechen und jetzt sagte er so etwas ohne dabei einen Rotschimmer auf den Wangen zu bekommen. War dies noch die selbe Person?
Draken konnte Mikeys Atem auf seiner feuchten Haut spüren. Am liebsten hätte er ihn gleich nochmal unter Wasser gedrückt.
"Wie bist du in so kurzer Zeit so verlegen geworden?"
Damit hatte Draken die Frage erfolgreich gekontert. Mikey war in der Tat derjenige, mit einem Rotschimmer auf den Wangen. Ironisch wenn man bedachte, dass ihm seine Verlegenheit genau wie seine anderen Emotionen meist nicht anzusehen waren.
Dass Draken diese nun bemerkt hatte, ließ ihn kurz wortlos zurück.
Jener beugte sich schließlich etwas weiter zu Mikey herunter, bis ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
"Halt die Luft an."
Hätte jemand Mikey vor einem halben Jahr gesagt, dass Draken ihm in sechs Monaten Befehle geben würde, hätte er ihn wohl ausgelacht.
Doch Mikey hatte gar keine Zeit zu protestieren. Da spürte er bereits Drakens Lippen erneut auf seinen und keine zwei Sekunden später befanden sie sich bereits wieder unterwasser.
Hatte Draken einen neuen Fetisch entdeckt, von dem Mikey nichts wusste?
Am Ende würde er ihm noch in Zukunft auch im Bett die Luft abschneiden wollen.
Der jüngere sträubte sich vor sich selbst zuzugeben, dass ihm dieser Gedankengang gefiel. Vielleicht war er ja derjenige gewesen, der einen neuen Fetisch für sich entdeckt hatte.
Dabei dachte er, es reichte bereits Draken die Kontrolle im Bett abzugeben. Ja, bis jetzt schienen ihre sexuellen Erfahrungen durchgängig Vanilla gewesen zu sein.
Damit, dass es so viel Adrenalin produzierte Draken die volle Kontrolle über seinen Körper zu überlassen, hatte der Blondschopf nicht gerechnet. Es war fast noch befreiender als normaler Sex.
Gerade als Mikey seine Hände wieder in Drakens Nacken legen wollte, griff jener nach seinen Handgelenken und drückte sie neben seinen Kopf auf den Boden der Wanne.
Fast instinktiv öffnete Mikey kurz seine Augen.
Neben den Enden seiner eigenen Haare, welche unter Wasser stark an Algen erinnerten, konnte er Drakens Gesicht erblicken. Jener hatte die Augen geschlossen.
Bei dem Anblick überkam ihn ein warmes Gefühl, welches sehr schwer zu beschreiben war, wenn man es nicht selbst schon einmal erlebt hatte.
Aufgrund des verschwommenen Sichtfeldes, schloss Mikey seine Augen dann doch wieder recht schnell.
Dies alles hätte er heute beinahe verloren...
Nie hatte sich ein Kuss dermaßen gut angefühlt.

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt