Draken sprang regelrecht von seinem Motorrad in der Sekunde, in welcher er mit quietschenden Reifen vor Mikeys Wohnung angekommen war.
Kisaki sah zu der Tür, als es klingelte.
"Erwartest du Besuch?"
"Eigentlich nicht."
Mindestens genau so überrascht gab Mikey sein bestes im Augenwinkel zu der Tür zu sehen, da Kisaki seine Finger noch immer in seinen Haaren versenkt hatte.
Es klingelte noch einmal. Wer klingelte denn zweimal bei einer Person? Eigentlich hatte Kisaki gehofft es wäre nur der Postbote und er würde bei einer anderen Person im Haus klingeln. Doch dies schien offenbar nicht der Fall zu sein.
Mussten wie wirklich jetzt aufhören? So ein Schrott.
Genervt resignierend stand der Blondhaarige auf und ließ Mikey dabei los.
Der kleinere fuhr sich durch die Haare. Noch bevor er überhaupt dazu kam aufzustehen, klingelte es noch einmal.
Wer auch immer vor der Tür stand, er schien es offenbar äußerst dringlich zu haben, dass ihm die Tür geöffnet wurde.
Der Blondschopf sprang auf, eilte in den Flur und öffnete die Tür, nachdem es ein viertes Mal geklingelt hatte.
Auf's höchste irritiert zwinkert Mikey zwei Mal, als er den vollkommen durchnässten Draken vor seiner Wohnungstür stehen sah.
"Ken...chin", murmelte Mikey überrascht. Er konnte seinen Augen noch immer nicht glauben. Vermisste er ihn so sehr, dass er nun auch noch zu halluzinieren begonnen hatte?
"Mikey." Draken war erleichtert. Mit einem Mal verließ all seine Anspannung seinen Körper. Bis er den Biss an dessen Hals erblickte. Seine Augen waren augenblicklich von jenem eingenommen.
Dies sollte jedoch nicht lange so bleiben.
Denn im nächsten Augenblick trat Kisaki in den Flur, um zu sehen, wer sie da kurz vor dem Sex gestört hatte.
Mit einem Mal veränderte sich Drakes Gemütszustand. Es wirkte beinahe so, als hätte jemand einen Schalter in ihm umgelegt.
Kaum hatte er Kisaki erblickt, war er bereits an Mikey vorbei gerannt und hatte ihm einen harten Schlag in den Magen und anschließend einen direkt ins Gesicht verpasst.
Erst als Kisaki einen Schritt nach hinten taumelte, riss es Mikey zurück in die Realität.
"Was zum Teufel soll das werden?!"
Der Blondschopf hatte sich zwischen Draken und Kisaki gestellt.
Eine kalte Böe fegte durch die Wohnung.
Noch immer wütend blickte Draken selbst dann noch zu Kisaki, als Mikey zwischen ihnen stand.
Der Blondschopf bemerkte natürlich, dass Drakens Aufmerksamkeit nicht auf ihm lag, sondern auf Kisaki und er ihn im großen und ganzen ignorierte. Bewusst oder unbewusst.
"Draken! Ich will eine Erklärung!"
Der größere hatte die Zähne aufeinander gepresst, während Kisaki sich wieder aufrichtete und zu dem Mann blickte, der ihm so eben eine verpasst hatte.
Noch immer sah Draken starr zu Kisaki.
Nun ballte auch Mikey seine Hände zu Fäusten.
"Hast du das geplant gehabt?!", schrie Draken, wobei er nach wie vor Mikey ignorierte. "Mich zu erpressen, damit du an Mikey ran kommst?!"
"Was....?" Nun blickte auch der Blondschopf zu Kisaki. Allerdings über seine Schulter und mit einem verwirrten Gesichtsausdruck.
"Ich weiß nicht wovon du redest."
"Lüg mich nicht an! Natürlich weißt du von was ich rede!"
Kisaki fühlte sich ertappt. So fielen ihm nicht rechtzeitig die richtigen Worte ein. Daher drehte Mikey seinen Kopf wieder zu Draken und ergriff kurzerhand das Wort.
"Mit was hat er dich erpresst?"
"Er wusste von unserer Beziehung und hat gesagt er würde es den anderen erzählen, wenn ich weiter mit dir schlafe. Das war an dem Tag als ich angegriffen wurde und wir uns gestritten haben." Noch immer nahm Draken den Blick nicht von Kisaki.
Mikeys Augen weiteten sich kaum merklich und er blickte wieder zu Kisaki, wobei er sich dieses Mal ganz zu ihm umdrehte. "Ist das wahr?" Mikeys Stimme war kalt. Nur ein Trottel bemerkte nicht, dass er bereits auf Drakens Seite stand. Es würde sehr viel Überzeugungskraft bedürfen Mikey noch von Kisakis Unschuld zu überzeugen.
Kisaki verengte die Augen. "Ich habe nur gemacht was Takemichi von mir wollte."
Nun fand Drakens Geduld erneut ein Ende. Er griff Kisaki am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. "Takemicchi würde das nie tun."
Kisaki blickte Draken verächtlich an.
"Woher glaubst du weiß ich es."
"Ich habe keine Ahnung woher, aber ganz sicher nicht von Takemicchi."
Kisaki verengte seine Augen, woraufhin Draken erneut zuschlagen wollte.
Mikey hielt ihn jedoch auf, indem er seinen Schlag abfing, bevor jener Kisakis Gesicht traf.
Drakens Augen weiteten sich und auch Kisaki war merklich überrascht.
"Draken, lass Kisaki los."
"Du glaubst ihm doch nicht, oder?" Mikey antwortete ihm nicht. "Tch." Damit ließ der größere den Kragen des anderen los und trat einen Schritt zurück.
"Wir klären das Morgen.", beschloss der Blondschopf, wobei sein Blick auf Kisaki lag. Dieser hatte keine andere Wahl als sich dem Entschluss des blondhaarigen zu beugen.
Mikey wollte etwas Abstand zwischen Draken und Kisaki bringen. Wenn Draken so wütend war, wie er es im jetzigen Moment war, würden sie nicht weiter kommen. Am Ende würde Kisaki noch im Krankenhaus landen.
Kisaki verbeugte sich vor Mikey und lief in Richtung Haustür. Draken zuckte bereits, doch Mikey hielt den Arm zwischen sie.
Draken gab sein bestes seine Wut herunter zu schlucken. Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Immerhin war er vor wenigen Augenblicken Zeuge geworden, wie jener Mann ihn und Mikey ermordet hatte.
Noch immer hatte er seine Hände zu Fäusten geballt und dies selbst nachdem Kisaki die Tür hinter sich geschlossen hatte.
Erst als der Motor eines Motorrads zu hören war, wich seine Anspannung langsam aus seinen Armen.
Mikeys Blick lag ebenfalls auf der Tür. Jedoch aus einem anderen Grund. Er konnte sich nicht dazu bringen zu Draken zu sehen.
"Du machst die ganze Wohnung nass..."
Draken hatte jenen Fakt bis eben vollkommen verdrängt.
"Sorry." Damit lief er ebenso mit gesenktem Kopf zur Haustür und öffnete sie anschließend.
Offenbar hatte er seine Worte falsch verstanden.
Doch aus irgendeinem Grund fühlte sich die Kehle des Blondhaarigen wie zugeschnürt und sein Körper wie versteinert an, sodass es ihm unmöglich war Draken am gehen zu hindern.
Jedoch blieb jener im Türrahmen stehen und drehte sich wieder zu Mikey um. Dabei wurde sein Rücken nass, doch dies war ihm egal.
Wenn er es jetzt nicht aussprach, würde er sich später dafür hassen.
Mikey, welcher bis eben noch auf Drakens Füße gestarrt hatte, erwiderte nun den Blickkontakt, da jener offenbar nicht anfangen wollte zu sprechen, bis er ihn direkt ansah.
"Mikey", fing er an. Sie bemerkten beide wie schwer es ihm fiel diese Worte auszusprechen. Nicht, weil sie nicht der Wahrheit entsprachen, sondern weil er Angst vor Mikeys Reaktion hatte.
War er eigentlich bescheuert? Der Mikey aus der Zukunft hatte doch gesagt, er würde ihn schon länger lieben! Also warum war es so verdammt schwer seine Gefühle in Worte zu fassen?! Warum hatte er noch immer Angst abgewiesen zu werden?
Draken verbeugte sich vor Mikey. Urplötzlich und aus heiterem Himmel. Der Blondschopf hatte damit nun gar nicht gerechnet und war auf ein neues verwirrt.
"Es tut mir leid, dass ich so reagiert habe, wie ich reagiert habe als du die Wahrheit gesagt hast." Draken starrte auf den Boden. "Ich wollte dich nicht verletzen und zu hören, dass ich das, wenn auch nur unbewusst getan habe...hat mich wütend auf mich selbst gemacht." Draken sprach ohne groß darüber nachzudenken. "Ich dachte es wäre besser für dich, wenn ich mich von dir fern halten würde. Deswegen habe ich Toman verlassen...aber ich lag falsch. Es tut mir leid."
Noch immer lag Mikeys Blick auf Draken, doch langsam schien er die Kontrolle über seine Körperteile zurück bekommen zu haben.
"Ich dachte dir würde es ohne mich besser gehen und dass du ohne mich glücklicher wärst. Ich will nicht der Grund dafür sein, dass es dir schlecht geht. Ich könnte nie wieder in den Spiegel schauen. Mikey ich..." Draken richtete sich wieder auf und sah nun erneut zu dem Blondschopf, wobei er ihm direkt in die Augen blickte. "Ich liebe dich."
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Draken X Mikey X Kisaki - One More Night
Fanfiction"Warum gehst du nicht mit Emma aus? Sie steht auf dich. Das ist kaum zu übersehen.", Mikey hatte die Arme hinter seinem Kopf verschränkt. Die beiden saßen unter einem alten Baum neben dem Schrein. Die Sonne war bereits unter gegangen. "Ich will kei...