Kapitel 41

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"Warum hast du Mikey nichts von dem Erpressungsversuch erzählt?"
"Mikey hatte damals schon genug um die Ohren. Wir haben uns gestritten gehabt. Ich wollte gar nicht mit ihm reden. Richtig vertragen haben wir uns eigentlich auch nie wirklich. Ab und an kamen wir für einen Tag miteinander klar, bevor wir wieder aneinander gerieten."
Draken sah wieder auf den Tisch hinab.
"Um ehrlich zu sein hatte ich auch keine Lust mehr so zu tun als würde ich nichts für ihn empfinden. Es war einfacher die Beziehung vollständig zu beenden als weiter mit ihm zu schlafen. Also habe ich das als Vorwand gesehen. Als Schicksal. Wenn du es so sehen willst. Ich war dumm gewesen. Aber jetzt stehen die Chancen bei Null Prozent, dass mir Mikey noch zuhören wird."
Takemichi sah nun ebenfalls auf den Tisch.
"Kisaki hat dich gestern besucht. Weißt du wo ich ihn finden kann?"
Takemichis Worte erinnerten Draken an Gestern.
'Erinnerst du dich überhaupt noch daran wie laut Mikey stöhnen kann?'
Am liebsten hätte er Kisaki für jenen Satz grün und blau geschlagen. Draken war bei der Vorstellung daran übel, dass Mikey auf dieselbe Weise mit diesem Typen schlief wie damals mit ihm. Überließ er ihm ebenfalls die Kontrolle? Vertraute er ihm wirklich so sehr? Vertraute er Kisaki mehr als ihm?
"Nein."
Takemichi bemerkte nun, dass sein Vorhaben Draken und Mikey auseinander zu bringen die absolut dümmste Sache war, die er jemals vorgehabt hatte. Mikey brauchte Draken. Ohne ihn besaß er keinen Funken Empathie. Ja, er war erpressbar. Aber dies war eine andere Problematik. Lieber war er erpressbar als empathielos.
"Mikey hat mich nicht ein Mal besucht seit ich hier bin."
Draken gab einen verächtlich laut von sich, während er versuchte seine Tränen zurückzuhalten. Beinahe als spotte er über sich selbst. Er war echt erbärmlich.
"Wann habt ihr euch gestritten?"
"Gestern Abend vor zwölf Jahren. Das Datum werde ich nie vergessen."

Mikey sah an die Decke als Draken mit einem Finger in ihn eindrang. Sein Atem ging noch immer unregelmäßig.
Mikey wusste nicht, was er von all dem halten sollte. Draken wurde ihm viel zu Selbstbewusst. Andererseits machte ihn dies nur attraktiver.
Denn welcher Kerl war ihm gegenüber noch Selbstbewusst, nachdem er herausgefunden hatte, zu was er alles fähig war?
Niemand außer Draken traute sich so mit ihm zu reden. Es fühlte sich so an, als wäre er Draken tatsächlich wichtig. Als folge er ihm nicht nur wegen seiner Stärke.
Die meisten Mitglieder waren nur in ihrem Verband, weil Mikey stark war. Dies war alles, was ihn ausmachte. Er war stark und Leute hatten gerne starke Leute um sich, welche sie verteidigen konnten. Viele waren nur Mitglieder bei Toman geworden, um diesen Schutz zu bekommen und unter ihm selbst stärker zu werden.
So entstand auch sein Titel. Der unbesiegbare Mikey.
Zu Beginn schien es zwischen ihnen genau so zu sein. Mikey wusste, dass Draken seine Freundschaftsanfrage nur angenommen hatte, weil er nicht wieder von diesen Typen fertig gemacht werden wollte.
Als Kind empfand Mikey die Aufmerksamkeit erstrebenswert, die ihm die Kampfkunst verschaffte. Doch je größer Toman wurde und je größer die Anzahl an Leuten wurde, die ihm allein aufgrund seiner Kraft folgten, begriff Mikey mit der Zeit, dass es nicht selbstverständlich war ihm wegen einer anderen Eigenschaft zu folgen.
Es war die glorreiche Ausnahme und Draken schien diese Ausnahme geworden zu sein.
Jener zog den Finger aus Mikey hinaus, nur um nun auch seinen Mittelfinger dort zu positionieren.
"Entspann dich.", sagte Draken, während er langsam und Stück für Stück mit beiden Fingern zunehmend tiefer in ihn eindrang.
"Ich versuche es j-ja." Mikeys Stimme brach mitten im Satz ab. Sein Atem wurde unregelmäßiger je weiter Draken in ihn eindrang.
"Das war keine Bitte."
Draken grinste.
"Das is-"
Mikey stöhnte, als Draken seine Finger in ihm auseinander zog, ohne ihn zuvor vorzuwarnen.
"dein Satz?", beendete Draken Mikeys Äußerung. Jener schien nicht länger in der Lage zu sein sinnvolle Worte von sich zu geben, da Draken seine Finger in dem anderen immer wieder zusammen führte und auf ein neues auseinander zog.
Mikey lag schwer atmend unter ihm. Er zog die Luft ein, sobald sich Drakens Finger berührten und presste sie förmlich aus seinem Brustkorb, wann immer sie sich in eine andere Richtung auseinander bewegeten.
Draken zog die beiden Finger aus Mikey heraus und ließ jenen kurz durchschnaufen.
"Bist du etwa schon außer Atem?"
Mikey öffnete die Augen, welche er vorhin instinktiv geschlossen hatte und erwiderte den Blickkontakt.
"Soll ich weiter machen?"
Draken grinste ihn an. Mikey nickte, doch der ältere hielt sein Kinn fest.
"Sag es."
"M-Mach weiter."
"Wie heißt das?"
"B-Bitte...Ken-chin..."
Zufrieden grinste Draken und positionierte seine drei Finger nun vor Mikey.
Jener ächzte, sobald Drakens Finger zur Hälfte in ihn eingedrungen waren.
Mikey kniff die Augenlider aufeinander, als Draken mit ihnen ganz in ihn eingedrungen war.
Draken sah zu Mikey, welcher nach Luft ringend unter ihm lag. Seine Hände rieben an den Klebebandstreifen. Dass sich Mikey noch nicht beschwert hatte, dass er ihn los machen sollte wunderte ihn.
Die roten Striemen waren schon deutlich zu sehen. Dabei hatte sich das Band nur kaum merklich verschoben.
"K-Ken-chin...", stöhnte Mikey und drückte seine Schultern in die Kissen als jener begann seine Finger zu spreizen.
Mikey überkam der Impuls seine Hände um Draken zu legen. So versuchte er seine Hände nach vorne zu ziehen. Nur, um unsanft daran erinnert zu werden, dass seine Handgelenke noch immer an dem Bettgestell hinter seinem Kopf fixiert waren.
Draken beobachtete Mikey dabei, wie jener erneut seinen Namen stöhnte. Ob er wusste, wie sehr ihn dies anturnte? Oder tat er dies aus Reflex heraus, ohne groß darüber nach zu denken?
Draken zog seine Finger schließlich erneut aus dem anderen hinaus.
Ächzend und außer Atem legte Mikey den Kopf zur Seite.
Doch natürlich wollte Draken dies auch jetzt nicht dabei belassen.
"Soll ich aufhören?"
Draken grinste.
Doch nun war es Mikey, dessen zerzausten Haare seine geschlossenen Augen verdeckten, welcher ebenfalls zu Grinsen anfing.
"Wenn du weiter frägst", er machte eine kurze Pause, um einmal durch zu atmen, ehe er fortfuhr, "sage ich irgendwann noch ja."
Drakens Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Dann öffnete er seinen Hosenstall.

Draken X Mikey X Kisaki - One More NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt